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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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und breitete sich aus. »Ich will mit ihr reden«, verlangte Lily. »Jetzt. Ich steige in den nächsten Zug und fahre sofort zurück.«
    »Nein«, rief Stark. »Sie können jetzt nicht mit ihr sprechen. Sie hat einen Schock erlitten. Sie konnte nicht aufhören zu weinen und musste ein Sedativum bekommen.«
    »Oh, wirklich? Das arme, liebe Mädchen. Es bricht mir das Herz.«
    Stark schnappte hörbar nach Luft. »Miss Parr«, sagte er, seine Stimme schroff vor Missbilligung, »ich weiß, dies sind entsetzliche und sehr schmerzhafte Nachrichten für Sie. So etwas verkraftet man nicht so leicht. Vielleicht brauchen Sie Hilfe bei Ihrer Trauerarbeit, dafür hätte jeder Verständnis, glauben Sie mir. Wenn Sie möchten, gebe ich Ihnen die Nummer von jemandem, den sie anrufen können …«
    »Morgen hat sie doch bestimmt zu Ende geweint, oder?« Lily schaffte es nicht, den Hohn aus ihrer Stimme herauszuhalten. »Werden die Beruhigungsmittel bis dahin ihre Wirkung verloren haben?«
    »Überlassen Sie die Befragungen den Profis«, erwiderte Stark ungeduldig. »Es wird eine polizeiliche Untersuchung geben. Das Letzte, was Miriam jetzt braucht, sind Hinterbliebene, die über sie herfallen …«
    »Um ehrlich zu sein, Dr. Stark, ist es mir völlig schnuppe, was Miriam braucht oder nicht.«
    »Es hat auch nicht den Anschein, als hätte es Sie interessiert, was Howard brauchte!«
    Lily blieb wie vom Donner gerührt stehen und schnappte nach Luft. »Wie bitte? Dürfte ich erfahren, was das heißen soll?«
    »Miss Vargas hat mir ausführlich Bericht darüber erstattet, was sich heute Nachmittag zwischen Ihnen, ihr und Howard abgespielt hat, Miss Parr …«
    »Nun, dann hat sie gelogen!« Diese Diskussion führte zu nichts, aber mit Lilys Selbstbeherrschung war es nun endgültig vorbei. »Sie war es, die ihn aufgeregt hat, nicht ich! Und Howard hätte sich nie selbst geschnitten!«
    »Miss Parr?«
    Eine neue Stimme sprach zu ihr, von außen. Zugleich plärrte das aufgebrachte Gebrabbel des Arztes weiter aus ihrem Handy.
    Ein Mann mit grauem Kapuzenpulli stand über ihr auf Ninas Eingangsstufe. Er war jung, dunkelhaarig, attraktiv. Sein Lächeln war seltsam leer. Er kam ihr irgendwie vertraut vor, so wie jemand, den man nur vom Sehen kannte, wie zum Beispiel den Obsthändler an der Ecke, wo sie ihre Bananen kaufte. Sie kannte ihn, aber
woher
…?
    Die Erkenntnis traf sie mit der Wucht einer Explosion, und ihr angeschlagenes Nervenkostüm geriet schlagartig in höchste Alarmbereitschaft. Es war der Taxifahrer vom Bahnhof in Shaversham Point. Was zum Teufel hatte er … oh. Oh Gott. Oh
Scheiße
.
    Dabei war dies hier Ninas Wohnung und nicht mal ihre eigene. Aber woher wussten sie dann …? Wie konnten sie …? Ihr Hirn konnte die Informationen nicht ansatzweise verarbeiten.
    Wieso hatte er gewusst, wo er sie finden würde?
    Sie schaute auf ihr Handy, aus dem noch immer die blecherne Stimme schallte. Dr. Starks entrüsteter Wortschwall dauerte weiter an, aber sie hörte ihn nicht länger. Sie hatte jetzt größere Probleme. Viel größere.
    Ihr Herz pochte wie verrückt. Sie ließ den Mann nicht aus den Augen.
    Er kam einen Schritt auf sie zu. »Könnte ich bitte kurz mit Ihnen reden?«
    Hinter ihr ertönte das schleifende Geräusch einer Autotür, die aufgeschoben wurde. Sie gehörte zu einem großen Transporter, der mit laufendem Motor am Bordstein parkte. Plötzlich ergaben die Puzzleteile ein Bild: das nervöse Prickeln in ihrem Nacken, Howards wirre Enthüllungen, sein unglaubwürdiger Suizid.
    Und jetzt auch noch dieser Typ mit dem leeren, kalten Lächeln, der frontal auf sie zuhielt, während hinter ihr ein Transporter mit offener Tür wartete …
    Das könnt ihr verflucht noch mal vergessen!
    Lily bedachte den Kerl mit einem Lächeln, das die Blendkraft einer Supernova hatte. »Oh, mein Gott! Sie sind doch der Taxifahrer, oder? Aus Shaversham Point, richtig?« Ihre Stimme klang hoch und dünn und albern. »Hören Sie, es tut mir leid, dass ich Sie wegen der Rückfahrt versetzt habe, aber ich hatte heute einen komplett verrückten Tag! Trotzdem schulde ich Ihnen natürlich die Fahrtkosten und ein Trinkgeld, ich muss nur eben mein Portemonnaie herausholen.« Sie strahlte ihn weiter an und fasste in ihre Handtasche.
    Sie riss das Pfefferspray heraus, drückte ab und traf ihn mitten ins Gesicht.
    Der Mann taumelte zurück und rieb sich wie wild die Augen. Sie wirbelte zu dem Kerl in ihrem Rücken herum, holte mit ihrer Laptoptasche

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