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Flammen über Arcadion

Flammen über Arcadion

Titel: Flammen über Arcadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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dem Lux Dei angelegt hatte und dadurch gezwungen worden war, aus Arcadion zu fliehen. Die Episode bei der Ascherose ließ er dabei unerwähnt, und auch hinsichtlich der Umstände, unter denen Carya und er sich kennengelernt hatten, blieb er vage. Er beschrieb ihre Flucht durchs Ödland und die Wildnis und ihr Zusammentreffen mit den Mutanten. »Bei den Ausgestoßenen haben wir uns versteckt und uns sicher geglaubt«, sagte er. »Leider war das ein Irrtum. Die Inquisition spürte uns auf. Sie hat nicht nur Carya entführt, sondern auch … äh … ein Heiligtum dieser Leute mitgenommen. Um Carya zu retten und das Artefakt zurückzuholen, brauche ich jemanden, der sich mit der Militärtechnik aus der Zeit des Sternenfalls auskennt. Ich habe gehofft, hier so jemanden zu finden.«
    »Wieso Militärtechnik?«
    »Die Mutanten, also die Ausgestoßenen, haben altes Kriegsgerät gesammelt und in einer Höhle versteckt. Ich brauche es für meinen Plan. Leider sind die Fahrzeuge beschädigt.«
    Sein Gegenüber schnaubte. »Du willst doch nicht mit zehn Wilden Arcadion angreifen?«
    »Natürlich nicht«, gab Jonan zurück. »Es ist eher so eine Art List. Aber darüber möchte ich im Augenblick lieber nicht sprechen.«
    »Und wie kommst du auf den Gedanken, hier hätte jemand Ahnung davon?«
    »Immerhin sind Sie imstande, künstliches Leben zu schaffen. Diese Art von Technologie beherrscht heute kaum jemand mehr.« Jonan zuckte mit den Achseln. »Ich dachte wohl, das träfe auch auf andere Bereiche alter Technik zu.«
    Der Mann lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und musterte Jonan. »Das ist eine tolle Geschichte, ganz ehrlich. Aber es könnte alles gelogen sein. Warum sollte ich dir trauen?«
    »He, Sie sind es, neben dem die Waffen liegen«, gab Jonan zurück. »Also, wenn sich hier jemand Sorgen machen sollte, dann ich. Außerdem wäre ich doch bestimmt nicht alleine und mit so einer komplizierten Geschichte bei Ihnen aufgetaucht, wenn ich wirklich Ihr Feind wäre, oder?«
    »Da ist was dran«, gab sein Gegenüber zu.
    »Also, wollen Sie mir jetzt vielleicht sagen, wo die anderen Invitros sind? Sie sind doch ein Invitro, oder?«
    »Gezeugt und aufgewachsen in einem Bruttank, ganz recht. Aber außer mir wirst du hier niemanden finden, tut mir leid.«
    Jonan runzelte die Stirn. »Wo sind denn alle anderen? Carya schien sich ausgesprochen sicher zu sein, hier eine ganze Gemeinschaft vorzufinden.«
    »Es gibt sie auch«, bestätigte der Alte. »Aber sie versteckt sich.«
    »Wovor?«
    »Vor den Dingen, die gegenwärtig in Arcadion vorgehen und die auch für den Tod dieses Mädchens Rajael letzten Endes verantwortlich sind.«
    »Ich verstehe nicht ganz«, gestand Jonan.
    »Das wundert mich«, gab sein Gegenüber zurück. Sein Tonfall gewann unvermittelt an Schärfe. »Du hast zwar bislang tunlichst vermieden, von dir zu sprechen, aber ich sehe es dir doch an: Du bist einer von ihnen gewesen, ein Soldat. Deine Haltung verrät dich, deine Art, eine fremde Umgebung einzuschätzen. Ganz zu schweigen hiervon.« Er klopfte auf das Templersturmgewehr. »Welcher Einheit hast du angehört?«
    »Ich … ich war ein ganz normaler Infanterist«, stotterte Jonan überrumpelt und doch geistesgegenwärtig genug, nicht seine Mitgliedschaft bei der Eliteeinheit der Inquisition preiszugeben.
    Leider währte seine Täuschung genau fünf Sekunden, denn der Invitro hob das Gewehr hoch und drehte es in den Händen hin und her. »Wohl eher ein Templer des Tribunalpalasts, hm?«, sagte er und deutete auf das klar sichtbare Emblem auf dem Schaft.
    »Sie kennen sich gut aus«, sagte Jonan.
    Der Alte verzog das Gesicht zu einem matten Grinsen. »Ich habe diese Waffen und Rüstungen schon getragen, als dein Vater noch in den Windeln lag. Mir macht so schnell keiner was vor.«
    Also hatte er sich nicht getäuscht. Der Mann war wirklich einst beim Militär gewesen, ein Vorgänger der Templer, in den Jahren des Sternenfalls. Besser hätte Jonan es eigentlich gar nicht treffen können. »Hören Sie, das ist Vergangenheit«, beteuerte er. »Ich bin ausgestiegen, desertiert. Ich war jung und naiv, als ich dem Orden beigetreten bin. Es war der ausdrückliche Wunsch meines Vaters, dem ich mich gebeugt habe. Doch die Gräuel, die ich erleben musste, haben mich eines Besseren belehrt. Keine Ahnung, ob Sie zu Ihrer Zeit Stolz empfunden haben, die Rüstung zu tragen. Ich konnte es nicht mehr. Und als ich dann Carya kennenlernte, habe ich endlich die Kraft gefunden,

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