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Flammen über Arcadion

Flammen über Arcadion

Titel: Flammen über Arcadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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weltfremd und lebensuntüchtig hält.
    »Bist du nicht ein bisschen jung für einen Rebellen?«, fragte Jonan ihn überrascht, als Pitlit sich grinsend zwischen Stephenie und Ugo auf das Sofa zwängte.
    »He, irgendeiner muss den Papierkram von all den Eierköpfen doch an den Mann bringen«, tönte der Junge. »Dafür braucht es jemanden, der sich auf den Straßen von Arcadion auskennt, der dort lebt. Wie ich.« Er streckte die Hand nach der Weinflasche auf dem Tisch aus.
    Stephenie gab ihm einen Klaps auf die Finger. »Benimm dich, junger Mann«, warnte sie ihn.
    »Mach das noch mal«, sagte Pitlit.
    Stephenie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn herausfordernd an. »Und was dann?«
    »Dann noch mal. Ich liebe es, wenn du mich züchtigst.« Der Straßenjunge bedachte die schwarzhaarige Frau mit einem dreisten Grinsen.
    Stephenie schüttelte seufzend den Kopf. »Ein unmöglicher Kerl«, ließ sie Jonan wissen.
    »Aber nützlich!«, erklärte Pitlit.
    »Aber nützlich«, bestätigte Ugo gutmütig und legte ihm väterlich den Arm um die Schultern. »Und jetzt beruhige dich mal ein wenig. Es geht hier nicht nur um dich.« Er nickte Adara zu, der sich daraufhin räusperte.
    »Danke, Ugo. Und danke euch allen, dass es euch so kurzfristig möglich war, vorbeizuschauen. Für all diejenigen, die noch nicht im Bilde sind, möchte ich kurz ein paar einleitende Worte sagen.« Er stellte Jonan und Carya vor und schilderte, was die beiden erlebt und wie sie zur Ascherose gefunden hatten. »Carya hat uns gebeten, ihr dabei zu helfen, ihre unschuldig eingesperrten Eltern aus dem Gefängnis zu holen«, schloss er. »Dino und Stephenie waren so freundlich, sich ein wenig im Umfeld des Tribunalpalasts umzuhören.«
    Der sehnige Mann mit der Hakennase bedeutete der bebrillten, schwarzhaarigen Frau, den Anfang zu machen. »Ich habe die Freundin meiner Schwester gebeten, sich für mich kundig zu machen, wozu sie netterweise auch bereit war. Sie hat erfahren, dass Caryas Eltern in den Tribunalpalast gebracht wurden und dass es gestern dort noch einen Eklat gab, weil die Stadtwache sich von der Inquisition übergangen fühlte. Genau genommen ist die Inquisition nur für den Kampf gegen Verbrechen zuständig, die den Glauben an das Licht Gottes betreffen. Caryas Eltern dagegen sind im Grunde bloß Zeugen in einem Fall, bei dem es um den Mord an einem Angeklagten und den Mordversuch an mehreren Inquisitoren geht.«
    »Und was heißt das?«, wollte Carya wissen.
    Stephenie wandte sich ihr zu. »Die Stadtwache wollte deine Eltern übernehmen, aber die Inquisition hat sich geweigert. Wie es scheint, wurden sie von Inquisitor Naisa einem Verhör unterzogen, aber ohne Anwendung von Gewalt. Im Augenblick befinden sie sich im Tribunalpalast, der Capitano der Stadtwache hat jedoch eine Beschwerde beim Inneren Kreis des Lux Dei eingereicht. Es ist also gut möglich, dass deine Eltern schon in Kürze zum Hauptquartier der Stadtwache überführt werden, wo man sie befragen und dann entscheiden wird, ob sie angeklagt werden. Dieses Verfahren würde erneut im Tribunalpalast stattfinden. Bei einerVerurteilung kämen sie in das benachbarte Gefängnis.«
    »Dort sollten wir sie nicht ankommen lassen«, mischte sich Dino ein. »Ich habe mich mit meinem Vetter Rican getroffen und ihm ein bisschen auf den Zahn gefühlt. Das Gefängnis ist eine Festung. Natürlich ist es darauf ausgerichtet, Ausbrüche zu verhindern. Aber auch ein Einbruch ist nur mit unglaublichem Aufwand möglich. Wenn wir das versuchen wollen, benötigen wir einen wirklich guten Plan – und wenn der schiefgeht, sitzen wir in den Mauern fest, die vermutlich kurz danach unser neues Zuhause sein werden.«
    »Am besten wäre es, wenn wir herausfinden könnten, wann Caryas Eltern überführt werden«, überlegte Jonan. »Sowohl der Tribunalpalast als auch das Hauptquartier der Stadtwache sind gut bewachte Ziele, an denen es vor bewaffneten Gardisten und Wachleuten nur so wimmelt. Ein offener Angriff darauf wäre Wahnsinn, ein verdeckter zumindest sehr riskant.Aber die Kutschfahrt von einem dieser Orte zum anderen bietet uns ein oder zwei Schwachstellen, die wir ausnutzen könnten.«
    »Du meinst, wir überraschen den Kutscher und die Wachen und entführen danach die Kutsche?«, fragte Carya aufgeregt.
    Jonan nickte. »Entweder das, oder wir befreien deine Eltern direkt vor Ort, um mit ihnen zu fliehen.«
    »Einen Moment, liebe Freunde«, meldete sich Picardo zu Wort. »Höre ich

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