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Flammenbraut

Flammenbraut

Titel: Flammenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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Fabriken, die paar, die noch in Betrieb sind.«
    »Züge.«
    »Du und deine Züge! Sagt das nicht der Typ, den du immer zitierst, dass man keine Theorien aufstellen soll, ehe man Fakten hat?«
    »Sherlock Holmes.«
    »Genau, der Brite. Du hast dich in diese Eisenbahnsache verrannt, und jetzt siehst du überall nur Züge. Ich dachte, du würdest diesen Aufreißer-Doktor dafür verantwortlich machen wollen.«
    »Odessa. Der seine Beute am Bahnhof aufsammelt.«
    »Die tote Hure hat nichts mit den Zügen zu tun«, widersprach Walter. »Sie hatte eine Wohnung und hat die Stadt nicht verlassen.«
    »Genau wie bei Andrassy. Und man hat Kohle bei der Frau gefunden.«
    »Die ganze Stadt funktioniert mit Kohle!«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber was haben wir denn sonst noch? Zwei Männer, die bei den Schienen gefunden wurden, und vier Monate später wissen wir immer noch nicht, wer der zweite Tote ist.«
    »Und werden es vermutlich auch nie erfahren. Deshalb sollten wir uns auf Andrassy und diese Frau konzentrieren. Ihre Schritte zurückzuverfolgen ist leichter, da man sie kannte.«
    »Die ganze Stadt arbeitet seit vier Monaten an dem Andrassy-Fall, und jeder Cop wird auch an dem von Flo Polillo arbeiten. Warum die Bemühungen verdoppeln? Ich sage dir, wir sollten uns weiterhin um den Mann mit der blauen Jacke kümmern.«
    »Der Captain hat gesagt, wir sollen den Arzt ausfindig machen, dem Polillo Geld gezahlt hat. Erinnerst du dich?«
    James rauchte die Zigarette fertig und kurbelte das Fenster gerade so weit hinunter, dass er den Stummel hinauswerfen konnte. Dann schob er die Hände unter die Achseln, um sie zu wärmen. »Okay, du hast recht. Schließen wir einen Kompromiss.«
    »Ich hasse es, wenn du das sagst.«
    »Wir werden uns mit Odessa unterhalten. Der Idiot behauptet, Arzt zu sein, vielleicht kennt er dann auch diesen Manzella. Und wir können ihn fragen, ob er unseren Mann in der blauen Jacke gesehen hat, als er sich letzten Sommer am Bahnhof herumtrieb.«
    »Er wird es nicht zugeben, selbst wenn es so war«, prophezeite Walter. »Dieser Kerl ist gerissen.«

32
    Freitag, 10. September
    Die Leichenteile, die man in den Holzkisten gefunden hatte, gehörten offensichtlich einer achtunddreißigjährigen zweifachen Mutter, die in der Frühmorgenschicht auf dem West Side Market arbeitete, Lieferungen ablud, putzte und Obst in die Auslagen räumte. Zwei andere Kaufleute erinnerten sich, dass sie um fünf Uhr morgens dort gewesen war. Doch als ihr Chef um sechs Uhr eintraf, war die Arbeit nur zur Hälfte getan und Peggy Hall nirgends zu sehen. Die vereinzelten Angestellten auf dem Markt hätten ihren Entführer wahrscheinlich gesehen, wenn er die Pavillons betreten hätte, Polizei inbegriffen, doch Peggy war öfters zu den Müllcontainern gegangen, um leere Kisten zu entsorgen. Sie faltete sie immer sorgfältig und warf sie in den Papiercontainer. Peggy Hall achtete auf die Umwelt. Sie musste ihrem Mörder in dieser dunklen Ecke des Marktes begegnet sein, an der der Cuyahoga River leise vorbeiströmte.
    »Interessant, dieser Müllcontainer«, sagte Theresa zu Don, während der DNA -Analyst Reaktionsgefäße vorbereitete zur Bestätigung von Peggy Halls Identität. »Die hölzernen Milchkisten, die er verwendet hat, stammen nicht von dort. Abgesehen von noch einem Stück dieser schwarzen Faser, die dauernd auftaucht, habe ich einen ordentlichen Klumpen getrocknete Spaghetti mit Soße gefunden.«
    »Bekommt man im West Side Market keine Spaghetti?«, fragte Don. »Ist das nicht gegen die Regeln der Natur oder so? Ich dachte, man bekommt dort alles.«
    »Oh doch. Aber wir haben nichts dergleichen in diesem Container oder in einem der anderen gefunden. Ich glaube, die Milchkisten hat er woandersher. Das ergibt mehr Sinn – er hat sich mit vollständiger Ausrüstung sein nächstes Opfer ausgesucht. Die Kisten musste er schon gehabt haben.«
    »Und was ist mit den Spaghetti?«
    »Wenn er clever ist – und das ist er –, dann hat er sie irgendwo aus dem Müll gesammelt, damit sie nicht zu ihm oder seiner Arbeitsstelle zurückverfolgt werden konnten.«
    »Aha. Du glaubst also, er hat sie aus einem Container hinter einem Restaurant geklaut, das Spaghetti auf der Speisekarte hat?«
    »Genau.«
    »Wow. In einer so großen Stadt wie Cleveland kein Problem. Tess, jeder von Bob Evans bis zu Hornblower’s serviert Spaghetti.«
    »Ich weiß.«
    »Natürlich könntest du eine Probe nehmen und sie durch unsere Spaghettisoßen-Datenbank

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