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Flammenbraut

Flammenbraut

Titel: Flammenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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Woche zuvor. Bisher waren sie von verschiedenen Ladenbesitzern mit insgesamt drei Tassen Kaffee für jeden, einem Stück Apfelkuchen, zwei Zigaretten und einer Zigarre (für Walter) »versorgt« worden, doch über den Einbruch hatten sie nichts herausgefunden.
    »Lass uns zum Mittagessen gehen.« Walter startete den Wagen, und nach ein paar Sekunden Bedenkzeit erwachte der Motor keuchend zum Leben. »Du machst dir zu viele Gedanken. Schau sie dir nicht länger an.«
    »Ich weiß.«
    »Du wirst nie dazugehören.«
    »Ich weiß«, wiederholte James, auch wenn er nicht davon überzeugt war.
    Sie fuhren einen Block weiter, parkten vor dem Arcade, dem großen Einkaufszentrum, am Randstein – einer der Vorzüge, einen Polizeiwagen zu fahren, war die Möglichkeit, überall zu parken, wo man wollte, Eliot Ness und seines Verkehrssicherheitsprogramms ungeachtet – und gingen hinein. Walter mochte gern »ordentliches« Essen. Kein billiger Imbiss für ihn, weshalb sie oft hier bei dieser Ansammlung von Büros, Restaurants und Läden Halt machten, die kreisförmig in vier Stockwerken angeordnet waren und von einem Glasdach gekrönt wurden. Büroangestellte in altmodischen Krawatten und Sekretärinnen in sittsamen Röcken eilten durch die Gänge.
    Sie setzten sich ans Fenster des Restaurants, um die Passanten beobachten zu können, von denen sie einen Großteil kannten. James machte Walter auf einen drahtigen Mann aufmerksam, der sich zusammen mit einem anderen Mann vor dem Fenster herumdrückte. »Was ist mit Henry?«
    »Der überfällt nur Lebensmittelläden. Er hat sich noch nie an einem Juwelier versucht, er hat nicht die Kontakte, die Ware weiterzubringen.«
    »Vielleicht versucht er ja aufzusteigen.«
    »Tun wir das nicht alle?«
    Die Bedienung kam an ihren Tisch. James bestellte das billigste Gericht auf der Karte – ein Schinkensandwich für zehn Cent – statt des Thunfischsandwiches, das er viel lieber gegessen hätte, weil er wusste, dass er dafür nicht würde bezahlen müssen. Eine sinnlose Art, sein Gewissen zu beruhigen – oder sein Ego.
    »Wie geht es Helen?«, fragte Walter.
    Kein Themenwechsel. Helen wollte definitiv aufsteigen. »Sie möchte einen Kühlschrank.«
    »Kann man ihr nicht verübeln«, sagte Walter. »Tolle Dinger. Man muss sich nicht mehr mit dem Eismann herumschlagen, die dämliche Abtropfschale läuft nicht mehr über und überflutet die ganze Küche. Ich konnte unseren Eismann nicht ausstehen. Hat vor meiner Frau immer mit seinen Muskeln geprotzt. Du verdienst deinen Lebensunterhalt damit, Eisblöcke herumzuwuchten, und das soll sie beeindrucken? Du und Helen, ihr habt doch Strom, oder?«
    »Strom haben wir, aber keine fünfhundert Dollar für einen Kühlschrank. Dafür könnte ich ein neues Auto kaufen.«
    »Du brauchst nicht dringend ein Auto, aber essen musst du.«
    »Wir essen gut.« Er hätte nichts sagen sollen, da er schon gewusst hatte, dass sein Partner sich auf die Seite seiner Frau schlagen würde. Walters Frau bekam alles, was sie wollte, weil Walters Polizistengehalt durch Zuwendungen dankbarer Bürger aufgestockt wurde – Menschen, die dankbar waren, dass sie wegen Glücksspiels, Geschwindigkeitsüberschreitungen, Schmuggels oder Verprügelns eines Konkurrenten nicht verhaftet wurden. Walters Frau hatte einen Kühlschrank. Und sie bekam jeden Monat ein neues Kleid. Und ihre Kinder gingen auf die Pfarrschule.
    Helen dagegen nähte ihre Kleider dann und wann um, um wenigstens annähernd etwas Neues zu tragen, kochte tagelang aus Resten und sparte sich ihre Wimperntusche für besondere Gelegenheiten auf.
    Walter legte nach. »Die Sachen halten länger, weil die Temperatur sich nicht verändert, wenn das Eis schmilzt.«
    »Mhm.«
    »Ich vertraue dir, Jimmy. Du weißt das, nicht wahr?«
    Auch das war kein Gedankensprung. James hätte sehr viel Geld haben können, wenn er ein »normaler« Cop gewesen wäre. Es abzulehnen gab den anderen »normalen« Cops Anlass zu der Vermutung, dass er ihnen in den Rücken fallen könnte. Cops, die nicht füreinander einstanden, machten die anderen nervös. »Ich weiß. Ich bin nur vorsichtig, Walter. Vielleicht solltest du das auch sein.«
    »Was soll das heißen?«
    »Von mir hast du nichts zu befürchten, das weißt du. Doch sobald Ness einmal am Steuer ist …«
    Walter ließ sein Sandwich voller Abscheu auf den Teller fallen. »Es ist mir egal, was dieser Schönling von Schnüffler mit Capone gemacht hat! Jeder hätte Capone schnappen

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