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Flammenbrut

Titel: Flammenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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wohl persönlich vorbeigekommen war. Sie haben ihn geschnappt,
     schoss es ihr durch den Kopf. Ein Funke der Hoffnung glomm auf.
    Aber als Collins eintrat, war ihr sofort klar, dass sie ihn nicht geschnappt hatten. Der großgewachsene Polizist sah müde
     aus. Sein Gesicht war zerfurcht und grau. Als er sich hinsetzte, knarrte der Stuhl unter ihm. Der Sergeant lächelte sie an,
     als er sich auf den anderen Stuhl setzte, aber |366| er schien nicht mit dem Herzen dabei zu sein. Ein schwacher Zigarettengeruch war mit ihnen in den Raum gekommen.
    «Haben Sie meine Nachrichten erhalten?», erkundigte sich Kate.
    Collins nickte. Er wollte gerade etwas sagen, aber Kate konnte es nicht mehr erwarten, ihm ihre Neuigkeit mitzuteilen.
    «Er war hier», rief sie. «Gestern Nachmittag.»
    Collins war plötzlich wachsam. «Ellis? Sie haben ihn gesehen?»
    «Ich nicht, aber jemand anders. Ich habe es erst gestern Abend erfahren, deshalb habe ich Sie auch angerufen.»
    «Um wie viel Uhr war das?»
    «Ich glaube, es war so gegen vier. Ellis stand in einem Hauseingang auf der anderen Straßenseite.»
    «Wer hat ihn gesehen?»
    «Paul Sutherland. Das ist der Mann, der wegen des Einbruchs verhaftet wurde. Er rief mich gestern Abend an und   … was ist los?»
    Beide Polizisten schauten sie erstaunt an. Der Sergeant war mitten im Niederschreiben seiner Notizen erstarrt. Kate sah, wie
     er einen Blick mit dem Inspector tauschte.
    «Was ist los?», fragte sie. «Was ist passiert?»
    Der Sergeant senkte den Blick wieder auf sein Notizbuch. Collins sprach behutsam.
    «Paul Sutherland wurde letzte Nacht ermordet.»
    Kate fühlte sich in eine andere Zeit zurückversetzt, als dieselben beiden Männer ihr vom Tod eines anderen Bericht erstattet
     hatten.
    «Jemand hat sein Haus in Brand gesetzt», sagte der Inspector. «Der Täter hat Benzin durch den Briefkasten hineingeschüttet |367| und dann Benzinbomben durch die Fenster im Erdgeschoss und im ersten Stock geworfen.»
    «Jemand», wiederholte sie starr. Sie konnte. Pauls Stimme noch ganz deutlich hören.
Er hat mich gesehen und mir so einen Blick zugeworfen   … Er starrte mich immer noch an, als ich wegging.
    Collins rieb sich die Augen. Seine Haut war, wo seine Finger sie bearbeitet hatten, faltig wie altes Leder. «Wir können den
     Täter nicht eindeutig identifizieren. Aber irgendwelche Nachbarn hörten das Glas brechen und sahen einen Mann vor dem Haus
     auf der Straße stehen. Sie haben die Feuerwehr gerufen und sind dann hinausgegangen, und der Mann stand immer noch dort. Sie
     sagen, er hätte einfach nur zugesehen. Erst als sie ihm zuriefen, sei er weggelaufen. Sie konnten keine sehr gute Beschreibung
     abgeben, aber   …»
    Er zuckte die Achseln. Kate schloss die Augen. Sie sah Flammen, roch Benzin.
    «Sie sagen, Sie hätten mit Paul Sutherland gesprochen», fuhr Collins fort. «Erinnern Sie sich, um welche Uhrzeit das gewesen
     ist?»
    «Ich weiß nicht   … nicht spät. Acht Uhr vielleicht.»
    «Das Feuer brach kurz nach drei aus. Aber ich habe selbst erst vor einer Stunde davon erfahren. Sonst hätte ich Sie früher
     informiert. Angeblich funktioniert bei uns die Kommunikation, aber meistens merkt man nichts davon.» Seine Worte klangen entschuldigend.
    Da durchzuckte sie ein Gedanke, bei dem ihr jäh übel wurde. «O Gott, Sie wollen, dass ich ihn identifiziere, nicht wahr?»
    Collins sah sie überrascht an. «Gütiger Himmel, nein! Nein, das ist bereits geschehen. Ich bin nur hergekommen, um es Ihnen
     zu sagen, das ist alles.» Er rutschte unbehaglich |368| auf seinem Sitz hin und her. «Ich möchte Sie nicht unnötig aufregen, aber   … Na ja, es wäre vielleicht keine schlechte Sache, wenn Sie jemanden hätten, bei dem Sie wohnen könnten. Nur für ein paar
     Tage.»
    Es schien ihm schwerzufallen, sie anzusehen.
    «Sie glauben, er wollte mir etwas antun, nicht wahr?», sagte sie. «Dann sah er Paul, folgte ihm und steckte stattdessen sein
     Haus in Brand.»
    «Nicht unbedingt. Ich glaube lediglich, dass Sie anderswo besser aufgehoben wären, das ist alles. Aber wir werden Ihre Wohnung
     dennoch genau im Auge behalten.»
    Sein Lächeln war nicht besonders überzeugend, als er aufstand.
    «Keine Angst. Wir lassen ihn nicht an Sie heran.»
     
    Caroline und Josefina waren sichtlich überrascht, als Kate die Agentur kurz nach dem Aufbruch der beiden Polizisten für den
     Tag schloss, aber sie gab ihnen keine Erklärung. Da ihr der Gedanke an die U-Bahn unerträglich

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