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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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sagen, dass jeder, der in der Stadt Langeweile hat, einfach zu faul ist, um an all dem Gebotenen teilzunehmen. Aber hier findet man eine Ruhe, die der Seele wohltut.« Er blickte über die Landschaft, und er klang nachdenklich, als spreche er Dinge aus, über die er bisher nur nachgedacht hatte. »Natürlich gibt es viel zu tun, die Pächter und die Verwaltung des Guts und alle möglichen anderen Pflichten. Ich habe einen ausgezeichneten Gutsverwalter, es aber immer, na ja, als meine Pflicht empfunden, mich über seine Aktivitäten auf dem Laufenden zu halten. Ja, ich habe im Laufe der Jahre sogar selbst einige Modernisierungen durchgeführt. Wenn ich hier bin, treffe ich mich in der Regel jeden Tag mit ihm. Wenn ich in London bin, macht er mir alle vierzehn Tage Meldung.«
    »Ach ja?« Sie starrte ihn überrascht an. »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so stark engagiert wären.«
    Er hob die Augenbrauen. »Das hätten Sie dem berüchtigten Lord Berkley wohl nicht zugetraut?«
    »Ganz und gar nicht. Wofür ich Sie vielmals um Entschuldigung bitte.«
    »Ich weiß nicht so recht, ob ich die gewähren möchte«, meinte er milde. »Ich dachte, oder vielleicht habe ich es auch nur gehofft, dass wir das Stadium, in dem Sie mich aufgrund vorgefasster Meinungen, die auf nichts anderem als meinem Ruf basieren, hinter uns hätten.«
    »Sie haben recht. Ich weiß es besser oder glaube es wenigstens besser zu wissen. Und es ist absolut ungerecht von mir, weiterhin nur aufgrund Ihres Rufs etwas anzunehmen, für das ich tatsächlich kaum Beweise gesehen habe, außer natürlich gestern Abend, als Sie gewiss, nun ja, überaus erfinderisch und ziemlich versiert ...«
    Er lächelte. »Überaus erfinderisch und ziemlich versiert?«
    »So erschien es mir, obwohl mir natürlich echte Vergleichsmöglichkeiten abgehen ...«
    Er hob die Augenbrauen. »Ich will gar nicht daran denken, wie ich dann abschnitte.«
    »Würde ich an Ihrer Stelle auch nicht«, meinte sie schnell und ignorierte die Hitze, die ihr dabei ins Gesicht schoss. Es war schon sehr merkwürdig, derartige Intimitäten mit einem Mann zu erörtern, obwohl es mit Reggie fast natürlich schien. »Und ja, angesichts Ihres Rufes hätte ich gewiss nicht weniger von Ihnen erwartet.«
    »Es ist schon eine schwere Bürde.« Er schüttelte mit trauriger Miene den Kopf. »Darf ich in diesem besonderen Falle dennoch annehmen, dass Ihre auf meinem Ruf beruhenden vorgefassten Erwartungen zu meinen Gunsten ausgeschlagen sind?«
    »Nur insoweit, als Sie mich nicht enttäuscht haben.« Sie warf ihm ein frivoles Lächeln zu. »Größtenteils jedenfalls.«
    Er rang in gespielter Entrüstung nach Luft. »Größtenteils?«
    »Da wir ja nicht tatsächlich ... ich meine ... was ich sagen wollte ...« Sie runzelte die Stirn und starrte ihn an. »Sie wissen ganz genau, was ich sagen will.«
    »Selbstverständlich, aber es ist absolut köstlich, Ihnen dabei zuzusehen und Sie scheitern zu sehen.« Er grinste. »In Anbetracht Ihrer direkten Art natürlich und meiner vorgefassten Meinung, dass Sie niemals zögern würden, alles, was
    Ihnen gerade in den Sinn kommt, auch sofort auszusprechen, egal wie unangemessen es womöglich ist.«
    »Warum waren Sie eigentlich so erfreut, als ich sagte, dass ich nie jemanden heiraten würde, nur um einen Skandal zu verhindern?«
    Sie platzte damit heraus und zuckte sofort zusammen. Sicher hätte sie diese Frage auch etwas geschickter stellen können.
    »Danke, dass Sie mir sofort einen Beleg für meine These liefern«, meinte er ironisch.
    »Bitte, bitte, gern geschehen. Und jetzt« - sie hielt den Atem an - »antworten Sie bitte.«
    »Natürlich ist es schön zu wissen, dass eine Frau einen nicht zur Ehe zwingen würde, um einen Skandal zu vermeiden.« Er zuckte die Achseln. »Ich kann mir kaum vorstellen, dass es einen Mann gibt, der das nicht so empfindet.«
    Sie starrte in ungläubig an. »Das ist keine Antwort.«
    »Ich halte es für eine ausgezeichnete Antwort.«
    Sie zwang sich, ruhig zu sprechen. »Vielleicht drücke ich mich nicht richtig aus. Vielleicht haben Sie meine Frage nicht verstanden. Ich versuche nicht die Haltung der Menschheit im Allgemeinen zu ermitteln. Ich möchte nur wissen, warum Sie, Reginald, Viscount Berkley, so erfreut sind, dass ich, Cassandra Effington ...«
    »Da seid ihr ja.« Leos freundliche Stimme ertönte hinter ihnen.
    Reggie zog eine Grimasse.
    Cassie seufzte und war gleichzeitig froh, dass sie keine Waffe trug.
    »Ich wusste,

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