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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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gestrigen Abschieds war sie ganz zuversichtlich gewesen —, war es doch gleichgültig, was letztlich zu ihrer Verheiratung führte? Und auf den Traualtar steuerten sie doch mit Sicherheit zu.
    Es sei denn, natürlich, sie hätte mit ihrer Meinung über übelbeleumundete Männer von Anfang an recht gehabt und sich in dem Mann, für den sie ihn hielt, völlig getäuscht.
    Definitiv recht behalten hatte sie im Hinblick auf sich selbst. Sie hatte den ersten Schritt in Richtung Skandal und Ruin getan, und nun gab es kein Zurück mehr. Ob Reggie ein ehrenhafter Mann oder ein richtiger Haderlump war, es war ihr gleichgültig. Sie würde die Seine werden, ja, sie war fest entschlossen, egal, wie teuer sie dafür bezahlen musste. Mit ihrem Ruf, ihrer Zukunft oder auch ihrem Herzen.
    »Mögen Sie meinen Bruder?« Lucy lenkte ihr Pferd neben Cassies.
    »Ich finde, er hat eine außerordentlich aufreizende Art«, meinte Cassie kühl.
    »Ganz meine Meinung, aber ich nehme an, bei einer Frau wie Ihnen müsste das doch fast von Vorteil sein.«
    Cassie hob die Augenbrauen. »Was meinen Sie mit einer Frau wie mir?«
    »Ach, Sie wissen schon.« Lucy zuckte die Achseln. »Sie sind so ... so ...«
    »Exzentrisch?« Cassie lächelte.
    Lucy lachte. »Ja, sicher, aber ich würde doch annehmen, dass Sie das eher als Ehrentitel verstehen. Ich empfinde es jedenfalls so.«
    Cassie starrte die junge Frau an. »Tatsächlich?«
    Lucy nickte. »Sicher. Ich bewundere Sie sehr, Miss Effington. Sie tun, was Ihnen gefällt.«
    »Innerhalb gewisser Grenzen«, entgegnete Cassie rasch, wobei sie den Gedanken an die vergangene Nacht komplett verdrängte. Bestimmt wollte sie Lucy nicht zu ungebührlichem Verhalten ermutigen. »Man sollte der Beschränkungen von Schicklichkeit und Anstand stets eingedenk sein.«
    »Oh, gewiss.« Lucys Ton strafte ihre Worte Lügen, und Cassie war sich ziemlich sicher, dass das Mädchen keinen Moment lang daran glaubte. »Aber ich hatte eigentlich gar nicht exzentrisch gemeint, obwohl ich vermute, dass es in gewisser Weise zutrifft, da Sie ja unerwartete Dinge tun und auch mit Ihrer Meinung nicht hinter dem Berg halten. Gemeint habe ich ...« Lucy überlegte einen Moment. »Selbstbewusst. Ja, das ist es. Selbstsicher. Sie sind eine Frau, die weiß, was sie will, und auch genau weiß, wie sie es bekommt. Und das bewundere ich an Ihnen.«
    »Ich weiß nicht, wie bewundernswert das ist, und ich fürchte, dass Sie mir auf alle Fälle zu viel zugute halten.« Cassie wählte ihre Worte mit Bedacht. »Eigentlich ist sie ja ziemlich schwierig, diese Balance auf dem schmalen Grat zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und, nun ja ...« -sie überlegte kurz - »dem, was einem die eigene Natur vorschreibt. Sich selbst treu zu bleiben, statt es - in Grenzen natürlich - allen anderen recht zu machen.«
    Cassie schüttelte den Kopf. »Ich war zwar immer recht resolut und geneigt, meine Ansichten frei zu äußern, aber in letzter Zeit habe ich mich öfter im Zustand der Konfusion wiedergefunden.«
    »Unsinn«, schnaubte Lucy. »Verwirrt kann ich Sie mir überhaupt nicht vorstellen, vor allem nicht hinsichtlich Ihrer Ziele.«
    »Trotzdem, ich ...«
    »Also, Miss Effington, darf ich Sie Cassandra nennen?«
    »Meine Schwester nennt mich Cassie.«
    »Dann werde ich Sie auch so nennen. Also.« Lucy sah sie direkt an. »Interessieren Sie sich nun eigentlich für meinen Bruder oder nicht?«
    Cassie zögerte, dann stieß sie langsam und resigniert die Luft aus. »Doch.«
    »Gott sei Dank. Ich habe mir schon einen Moment lang Sorgen gemacht.« Lucy beugte sich zu ihr vor und senkte die Stimme. »Ich möchte Ihnen einen Handel vorschlagen. Ich werde alles nur Erdenkliche tun, um Mr. Drummond abzulenken, der viel zu höflich ist, um meine Annäherungen zu ignorieren, und Sie können Ihre Bemühungen auf Reggie konzentrieren. Und vielleicht können wir auch etwas unternehmen, um Miss Bellingham von ihm loszueisen.«
    Lucy rümpfte die Nase. »Ich gestehe Ihnen ganz offen, dass ich viel lieber Sie in unserer Familie hätte als Miss Bellingham.«
    »Und weshalb?«
    »Ich kann sie nicht ausstehen«, meinte Lucy schlicht. »Ich weiß nicht warum, aber es ist einfach so. Ich traue ihr nicht über den Weg. Ich glaube, sie würde alles tun, um ihre Ziele zu erreichen, gleichgültig über wie viele Menschen sie dabei hinwegtrampeln muss.«
    Cassie lachte. »Haben Sie nicht auch das Gleiche über mich gesagt?«
    »Ja, aber ich bin mir sicher, dass Sie

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