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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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allen Widerstand und alle Zweifel, die sie noch gehabt haben mochte, fortwischten.
    »Danke, Mylord«, sagte sie kühl.
    »Gerne, Miss Effington.« Seine Mundwinkel bogen sich zu einem Lächeln nach oben, das sowohl geteilte Geheimnisse barg als auch ein stummes Versprechen enthielt.
    Perfekt.
    Das Trio setzte sich in Bewegung, um sich der Picknickgesellschaft wieder anzuschließen. Die Unterhaltung hielt sich dabei in Grenzen, obwohl Reggie und Leo ein paar höfliche Worte wechselten. Cassie verweigerte ihrem Bruder ostentativ jeden Blick.
    Obwohl sie nicht annähernd genug Zeit mit Reggie verbracht und auch weder eine befriedigende Antwort auf ihre Frage noch eine Erklärung seiner Gefühle gehört hatte, hatte sie eine Seite an ihm kennengelernt, auf die sie nicht gefasst gewesen war. Darüber hinaus hatte er Leo einer bloßen Beleidigung wegen ein Duell angeboten, und war dies nicht ein sehr deutliches Zeichen seiner Zuneigung? Riskierten Männer tatsächlich ihr Leben für Frauen, die sie nicht liebten?
    Wie auch immer, sie liebte ihn, und sie begehrte ihn, und sie war entschlossen, ihn zu erobern. Die Vorfreude durchdrang jede Faser ihres Körper, und stumm lächelte sie vor sich hin.
    Nie war ihr der Skandal so unvermeidlich erschienen.
    Und nie so wunderbar.

14
    Frauen sind zarte, exquisite Geschöpfe, die unsere Herzen in ihren Hände halten und uns mit einem einzigen Blick in den Himmel heben können.
    Robert, Viscount Bellingham
    Leo hielt Wort.
    Cassie wanderte in ihrer Schlafkammer auf und ab und versuchte sich davon zu überzeugen, dass die Erschießung ihres Bruders keine angemessene Reaktion war.
    Während des Picknicks am Vortag, während des ganzen restlichen Tages bis in die Nacht hinein, ebenso wie an diesem Tag und Abend hatte sich Cassie fortwährend unter den wachsamen Augen Leos oder Christians befunden. Und in den seltenen Momenten, da keiner der beiden in Sicht war, vermutete sie, dass sie ihre Aufmerksamkeit auf Reggie konzentrierten. Leider schien auch Miss Bellingham einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit Reggie zu widmen.
    Und wenn seine Reaktion darauf auch kaum mehr als herzlich schien, so wäre es wohl nur einem toten Mann gelungen, sich von den koketten Annäherungen Miss Wonderfuls nicht geschmeichelt zu fühlen. Es war zwar sehr ärgerlich, aber Cassie konnte nichts dagegen unternehmen, außer sich daran zu erinnern, dass sie sich Reggies Zuneigung sicher war.
    Dennoch, Cassie konnte keine Minute mit ihm verbrin-
    gen, und sie vermutete, dass es für Miss Bellingham keinerlei solche Beschränkungen gab.
    Wenigstens hatte Cassie - während die Männer beim Schießen oder ähnlich langweiligen Beschäftigungen waren und kein Bruder ihr über die Schulter schnaufte -mehr als genug Zeit gehabt, um ihre Zeichnung für Reggies Haus fertigzustellen. Und auch zu einem langen und sehr fruchtbaren Gespräch mit Gwen hatte sie Gelegenheit gefunden.
    An diesem Abend hatte sie Reggie vor dem Dinner seiner ungeteilten Zustimmung zu ihren Entwürfen versichert. Natürlich waren sie dabei keineswegs allein. Nein, Reggie hatte ihr sein Einverständnis im Beisein seiner Mutter und Schwester und der meisten anderen Hausgäste Gwens gegeben.
    Miss Bellingham hatte dabei mehr als nur flüchtiges Interesse an ihren Entwürfen bekundet. Eigentlich merkwürdig, hatte Cassie gedacht, und auch irritierend. Mr. Drummond dagegen hatte sie mit Komplimenten überschüttet, so dass sie am liebsten laut schreiend in den Rosengarten gelaufen wäre - bis ihr plötzlich klarwurde, dass sie Mr. Drummond leibhaftig in ihr Bett hätte zerren können, ohne dass es ihre Brüder auch nur bemerkt hätten. Offenbar glaubten weder Leo noch Christian, dass Mr. Drummond, Lord Townsend oder ein andrer der anwesenden Junggesellen - mit Ausnahme Reggies - für Cassies Unschuld eine Gefahr darstellte. Wobei ihr so durch den Kopf ging, dass sie sich für Leute, die sich lange Zeit nichts anderes gewünscht hatten, als sie zu verheiraten, sich nun, angesichts der vorhandenen Möglichkeiten, doch recht eigen verhielten.
    Christian allerdings schien ebenso sehr Schutz zu suchen, wie er den Beschützer spielte. Lucy war wild entschlossen, sich an seine Fersen zu heften und nach Möglichkeit ständig an seiner Seite zu sein - obwohl Cassie es dem Mädchen lassen musste, es ging dabei sowohl raffiniert als auch klug vor. Ja, wenn man über Lucys Absichten hinsichtlich Christians nicht informiert war, fiel einem die verzückte

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