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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Effington prustete. »Das ist ja albern.«
    »Fand ich auch.«
    »Also, ich bin mir sicher, dass Sie alle möglichen hervorragenden Eigenschaften besitzen, die für eine entsprechende Kandidatin attraktiv wären.«
    »Meinen Sie?« Er zog die Augenbraue hoch. »Ich dachte, Sie hielten mich für gänzlich ungeeignet.«
    »Für mich selbst schon. Aber ich bin eben auch ziemlich« - sie überlegte einen Augenblick - »anspruchsvoll.«
    »Sie werden mir noch völlig den Kopf verdrehen, Miss Effington«, spöttelte er.
    »Nun, kommen Sie aber, Mylord, das haben wir doch bereits alles besprochen.« Sie verdrehte die Augen. »Was mich stört, ist Ihre Vergangenheit. Mir steht einfach nicht der Sinn nach einem Mann von gewissem Ruf.«
    »Schlechtem Ruf?«
    »Richtig.« Sie nickte. »Aber es gibt unzählige mehr als nur in Frage kommende Damen, für die Ihre Bekehrung zum treuen Ehemann eine Herausforderung und Gelegenheit wäre, auf die sie sich förmlich stürzen würden.«
    »Ich habe mich eigentlich nie als Okkasion betrachtet, auf die man sich stürzt.«
    »Nur förmlich«, korrigierte sie ihn bestimmt.
    »Schade.« Er grinste. »Trotzdem, der Gedanke, eine Herausforderung zu sein, behagt mir.«
    »Das wundert mich nicht«, murmelte sie.
    »Und meine hervorragenden Eigenschaften, welche wären das denn?«
    »Ich bin mir sicher, dass Sie sich jeder Einzelnen durchaus bewusst sind.« Sie klang prüde und hätte in diesem Moment einer Gouvernante alle Ehre gemacht.
    »Lassen Sie mir doch auch einmal meinen Willen, Miss Effington. Außerdem«, nachdenklich sah er sie an, »haben Sie doch auch nicht gezögert, mich auf meine Fehler hinzuweisen, und sind dabei - wie ich vielleicht angelegentlich anmerken darf - ausgiebig auf meinem Stolz herumgetrampelt.«
    »Ihrem Stolz oder Ihrer Arroganz?«
    »Das ist doch wohl gehüpft wie gesprungen, oder?« Er seufzte tief. »Wie auch immer, Sie haben meinen Stolz oder meine Arroganz, oder wie immer Sie es auch nennen wollen, ziemlich verletzt, und um dies wiedergutzumachen, wäre es wohl das Wenigste, wenn Sie mir meine hervorragenden Eigenschaften aufzählen würden.«
    »Das ist wohl recht und billig. Also gut. Zunächst einmal« - sie nahm beim Aufzählen die Finger zu Hilfe - »besitzen Sie einen Adelstitel, dann sind Sie nicht unattraktiv, und, soweit ich weiß, verfügen Sie auch über ein ansehnliches Vermögen.«
    »Sie sind ja gut im Bilde«, neckte er sie.
    Sie ignorierte ihn. »Sie sind ein ausgezeichneter Reiter. Wenigstens meinen heutigen Beobachtungen zufolge.«
    »Das hab ich wirklich gut hingekriegt.« Er grinste.
    »Sie besitzen viel Charme.«
    Er nickte entschieden. »Daran ist nicht zu deuteln.«
    »Sie können überaus amüsant sein.«
    »Ich hätte zur Bühne gehen sollen.« Er schnaufte bedauernd. »Ich hätte berühmt werden können.«
    Ungläubig und gleichzeitig belustigt starrte sie ihn an. »Aber besonders bescheiden sind Sie nicht.«
    Er zuckte die Achseln. »Welchen Sinn hätte das auch?«
    Sie schenkte ihm ein widerwilliges Lächeln. »Sie sind gut zu Ihrer Mutter.«
    »Vergessen Sie kleine Kinder und Haustiere nicht.«
    Sie lachte. »Die könnte ich niemals vergessen. Alles in allem, Mylord, könnte man Sie als gute Partie betrachten.«
    »Aber nicht für Sie?«
    »Das haben wir bereits festgestellt.«
    »Und wieder einmal ist mein Ruf daran schuld, nicht wahr?«
    Sie nickte, und ein neckisches Zwinkern in ihren Augen strafte ihre düstere Miene Lügen.
    »Das hab ich befürchtet.« Er seufzte schwer. »Trotzdem muss ich weitermachen.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Unverzagt, nehme ich an?«
    »Diese Eigenschaft haben Sie aber eben nicht erwähnt.«
    »Verzeihen Sie mir noch einmal?«
    »Selbstverständlich.« Er wischte ihre Bemerkung beiseite. »Allerdings erscheint es mir auch deswegen wirklich jammerschade, Miss Effington, all diese ausgezeichneten Eigenschaften verkümmern zu lassen.«
    Er trat einen Schritt auf sie zu, ergriff, noch ehe sie protestieren konnte, ihre Hand und zog sie an die Lippen. Unverwandt sah er sie an. Und hinter der kühlen Entschlossenheit ihrer blauen Augen meinte er fast mit Bestimmtheit etwas anderes entdeckt zu haben. Einen Zweifel womöglich, ob sie in ihrer Ablehnung seiner Person nicht doch zu voreilig
    gewesen war. Die Frage vielleicht, ob sie nicht doch zusammenpassten.
    »Wenn wir schon kein Liebespaar sein können ...«, begann er leise. Ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen ob dieses skandalösen Vorschlags,

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