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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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war hier, um ihre Arbeit zu tun. Trotzdem wäre es unhöflich gewesen, seinen Arm zurückzuweisen. Sie atmete tief durch und wappnete sich gegen das irritierende Gefühl, das seine festen Muskeln unter ihrer leicht daraufruhenden Hand auslösten.
    Er verkniff sich ein Lächeln, als belustige ihn ihr Unbehagen und, schlimmer noch, als wisse er durchaus um die seltsame Wirkung, die er auf sie hatte. Hatte sie denn dieselbe Wirkung auf ihn? Es wäre ihm wirklich recht geschehen.
    »Ich sollte Ihnen wahrscheinlich etwas über das Haus erzählen. Es wurde meines Wissens vor etwa 50 Jahren erbaut.«
    Er führte sie durch einen Raum, einen weiteren und dann in noch ein Zimmer.
    Das Haus hätte sie wohl ziemlich verwirrt, hätte sie während des zurückliegenden Jahres nicht mehrere andere Häuser aus dieser Zeit gesehen, die mehr oder weniger nach demselben Grundriss errichtet waren: Ein Raum ging in den nächsten über, der sich wiederum in den nächsten öffnete, bis man, wenn man sich im Uhrzeigersinn bewegte, schließlich wieder am Ausgangspunkt anlangte. Alles in allem war es etwas größer als das Haus ihrer Familie und kleiner als das ihres Onkels. Es bedurfte zwar dringend einer Erneuerung, aber es besaß wunderbare Linien und Proportionen - »Knochen«, wie sie das für sich bezeichnete.
    Sie beendeten ihren Rundgang im Salon, wo sie ihn auch begonnen hatten.
    »Das war’s.« Lord Berkley zog die Brauen zusammen. »Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich um das Haus und seine Einrichtung nie besonders gekümmert, aber heute habe ich es mit Ihren Augen gesehen. Und ich muss zugeben, es entspricht nicht ganz den heutigen Ansprüchen.«
    »Wenn es das täte, Mylord, dann bräuchten Sie mich nicht.« Sie schenkte ihm ihr professionellstes Lächeln.
    »Und das wäre wirklich sehr schade, Miss Effington.«
    Er lächelte, und sie bekam Bauchflattern, weil das Ganze etwas so merkwürdig Intimes hatte.
    »Da haben Sie ja nun eine Riesenaufgabe vor sich. Wer weiß, meine liebe Miss Effington, vielleicht haben Sie ja hier in Berkley House eine Lebensaufgabe gefunden?«
    »Eine Lebensaufgabe?«
    Ihre Stimme wurde schrill.
    »Was soll denn das nun wieder heißen?«
    »Irgendwann, denke ich, werden v/ir wahrscheinlich doch sämtliche Räume erneuern lassen. Und das Haus ist sehr groß.« Seine Mundwinkel zuckten unverschämt. »Oder was haben Sie gedacht?«
    »Nichts«, erwiderte sie rasch. »Gar nichts.«
    Sie zwang sich zu einem forschen Ton und strebte zur Tür.
    »Ich habe alles gesehen, was fürs Erste nötig ist. Und würde gern so bald als möglich mit einigen vorläufigen Zeichnungen zurückkommen. Vielleicht übermorgen, wenn es Ihnen recht ist?«
    »Ich stehe uneingeschränkt zu Ihrer Verfügung«, tönte es ihr nach, und sie vermutete, dass er wieder dieses irritierend zufriedene Grinsen aufhatte. Eine Lebensaufgabe, in der Tat.
    Sie wirbelte auf dem Absatz herum. »Und vielleicht ist Ihre Mutter dann ja zu einem Gespräch in der Lage. Es wäre zu diesem Zeitpunkt wirklich sehr vorteilhaft, damit ich ihre Vorstellungen bei der Renovierung berücksichtigen kann.«
    »Deswegen.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Eigentlich tun Sie das nicht für meine Mutter.«
    Verwirrt zog sie die Brauen zusammen. »Nicht?«
    »Nein, keinesfalls.« Sein Lächeln wurde breiter. »Sie tun es für meine Frau.«

4
    Wenn auch Ehrlichkeit im Umgang mit dem schwachen Geschlecht das Beste ist, kann es zuweilen von Vorteil sein, nicht allzu viel zu enthüllen.
    Und lieber zu schweigen, als geradewegs zu täuschen. Obgleich auch die Täuschung ihren Platz hat... Anthony, Viscount St. Stephens
    >>Ihre Frau?« Schockiert riss sie die Augen auf. »Sie können doch unmöglich eine Frau haben.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Ihr Erstaunen, Miss Effington, ist ja nicht gerade schmeichelhaft. Dass wir nicht zusammenpassen, haben Sie bereits erklärt, ich weiß, aber scheint es Ihnen denn wirklich so unvorstellbar, dass ich eine Frau haben sollte? Dass irgendjemand den Wunsch haben könnte, mich zum Mann zu nehmen?«
    »Durchaus nicht, Mylord.« Sie starrte ihn ungläubig an. »Doch hielt ich Sie, wie die meisten, die ich kenne, für einen Junggesellen.«
    »Ich habe ja auch niemals behauptet, dass ich verheiratet bin.« Er lächelte nonchalant und konnte sich das Lachen nur mit Mühe verkneifen.
    Für eine Frau, die bereits ihr Desinteresse an ihm erklärt hatte, war sie von der Neuigkeit, dass er womöglich schon vergeben sei, ganz schön

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