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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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möglich einen Besuch abstatten.«
    »Der wird warten müssen. Sie reist schon morgen früh aufs Land. Berkley Park, Lord Berkleys Landsitz, grenzt an Lord Penningtons Gut.«
    »Was wohl erklärt, warum sie so gute Freunde sind.« Cassie kniff die Augen zusammen. »Aber woher weißt du das alles?«
    »Mutter hat es mir erzählt. Sie ist heute offenbar ziemlich beschäftigt.« Delia lächelte ironisch. »Lady Pennington, das heißt Lord Penningtons Mutter, hat eure Einladungen heute Morgen persönlich überbracht. Woraufhin sie und Mutter Lady Berkley einen Besuch abgestattet haben.«
    »Ich hatte keine Ahnung, dass sie solche Busenfreundinnen sind. Und bis vor kurzem hat Mutter, wenn ich mich recht erinnere, die Namen der beiden nie erwähnt. Kommt dir diese plötzliche Freundschaft nicht etwas merkwürdig vor?«
    »Eigentlich nicht.«
    Delia zuckte die Achseln.
    »Sie sind fast im selben Alter, haben diesselben Erfahrungen. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie als Debütantinnen auch Geheimnisse miteinander geteilt hätten und nun lediglich eine alte Freundschaft wieder aufwärmen.
    Jedenfalls hatte Mutter eine Unmenge zu erzählen und war überaus mitteilungsfreudig, vor allem aber wollte sie, dass ich dich zum Besuch der Landpartie ermutige.«
    »Dass du mich ermutigst?«
    »Ermutigen trifft es vielleicht nicht ganz. Ihre genaue Anweisung lautete etwa dahin gehend, dass ich dich, falls nötig, verschnüren und auf einen Wagen schmeißen soll.« Delia lächelte.
    Cassie lachte. »Klingt nach Mutter, obwohl ich nicht begreife, warum es ihr so wichtig ist.«
    »Sie meint, sie hätte sich zweimal ihr Horoskop stellen lasen und deins wohl auch, und es wäre ein schwerer Fehler, wenn du diese Veranstaltung versäumen würdest. Dann war noch von Zusammenfluss, Einfluss et cetera die Rede und dass dieser Ausflug aufs Land in eine Periode großer Möglichkeiten für dich fällt. Ein entscheidender Moment sei, der durchaus dein Leben verändern könnte.«
    »Ach ja?« Cassie seufzte und ließ sich in einen mit Damast bezogenen Sessel fallen. »Wie ... aufregend.«
    So sehr sie und ihre Schwester auch über die Leidenschaft ihrer Mutter für Astrologie und alles Mystische spotteten, sogar der eingefleischteste Skeptiker musste einräumen, dass die von den Sternen, ihren Karten und einer sehr putzigen, apfelwangigen Dame namens Mrs. Prusha gelenkten Voraussagen und Prognosen ihrer Mutter eine erstaunlich hohe Trefferquote erzielten. Ihre Kinder hatten, ebenso wie ihr Mann, längst erkannt, dass es weit vorteilhafter war, sich nach Georgina Effingtons Prophezeiungen zu richten, als die Folgen davon zu riskieren. Die Behauptung ihrer Mutter, dass gerade diese Zusammenkunft bedeutsam war, ließ sich also nicht so leicht von der Hand weisen. Cassie bekam leichtes Magengrimmen.
    »Außerdem ist ihr aufgefallen, dass du seit Lady Pugets Ball alle Einladungen abgesagt hast, und sie ist ziemlich besorgt. Sie fürchtet, dass du, wenn du immer daheim hockst, nie einen Mann finden wirst.«
    »Also, um das festzustellen, braucht man ja wohl kaum die Sterne.« Cassie zeichnete mit dem Finger das Muster des Stoffs auf der Sessellehne nach und registrierte befriedigt, wie wunderbar es zu diesem Raum passte. Sie atmete tief durch und zwang sich zu einem unbeschwerten Ton. »Wahrscheinlich könnte ich immer noch Lord Berkley bekehren und ihn heiraten.«
    »Das wäre tatsächlich eine Überlegung wert«, meinte Delia gelassen.
    Cassie sah ihre Schwester plötzlich an. »Findest du das wirklich? Ich meine, findest du, dass ein Mann mit einer solchen Vergangenheit sich wirklich ändern kann?«
    Delia wählte ihre Worte mit Bedacht. »Wenn er an die richtige Frau gerät, mit Sicherheit.«
    »Ich weiß nicht.« Rastlos stand Cassie wieder auf und wanderte im Kreis herum. »Ich hatte nie auch nur das geringste
    Bedürfnis, einen Mann zum Ehemann zu erziehen. Ja, es ist das Letzte, was ich mir je gewünscht hätte.« Sie blieb vor dem Kamin stehen und rückte die französische Bronzeuhr auf dem Sims einen halben Zentimeter nach rechts. »Ich habe nie verstanden, dass man einen Menschen heiraten will und sich dabei die ganze Zeit überlegt, wie man ihn verändern kann. Also genau die Eigenschaften ändern will, die man wahrscheinlich anfänglich attraktiv fand. Außerdem hat die Ehe etwas Endgültiges, und wenn die Besserungsversuche dann scheitern ... es ist mir einfach immer sehr riskant erschienen.«
    Sie ging zum Fenster, korrigierte den

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