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Flammender Himmel

Titel: Flammender Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Stahlkrallen in ihr Herz. Ein Chaos von Gefühlen tobte in ihrem Inneren - Frustration, Fassungslosigkeit, Schmerz und schließlich Wut, eine Wut, die so heftig war, daß sie zutiefst erschrak.
    Solche Wut hatte sie schon einmal empfunden. Und sie hätte beinahe alles Menschliche in ihr getötet.
    Stumm rang Angel um Fassung, rang mit aller Kraft darum, nicht laut zu schreien, nicht ein Leben zu verfluchen, das ihr einen Hoffnungsschimmer bot, um ihn ihr dann wieder zu nehmen.
    »Warum?« fragte sie. Sie hörte es nicht, dieses eine Wort, das ihren Panzer durchbrach, hörte nicht die tiefe Verzweiflung, die darin mitschwang.
    »Das sollte wohl besser ich fragen!« erwiderte Hawk.
    Seine Stimme war ebenso wild wie seine Augen. Er packte Angel bei den Schultern und zwang sie, ihn anzusehen.
    »Warum hast du mir nichts gesagt?« fragte er barsch.
    »Ich hab’s versucht«, erwiderte sie wie betäubt. Sie sprach ohne zu überlegen, rein mechanisch. Ihre Gefühle drohten sie zu ersticken.
    »Außerdem dachte ich ..., daß du Bescheid wüßtest.«
    »Wie in Dreiteufelsnamen hätte ich das wissen sollen?«
    Hawks Finger gruben sich in ihre Schultern. »Ich dachte, du würdest mit Derry und Carlson schlafen. Und deine Reaktion auf mich war alles andere als unschuldig. Du warst heißer als jede andere, mit der ich bisher ins Bett gegangen bin.«
    »Mit Derry schlafen? Und mit Carlson?« Angel wiederholte fassungslos seine Worte. Sie begriff einfach nicht. »Aber ich hab’ dir doch gesagt, daß Derry wie ein Bruder für mich ist und Carlson nur ein guter Freund.«
    »Frauen lügen doch immer.«
    Stille senkte sich über den Raum, Stille und Begreifen. Endlich verstand Angel, und dieses Verstehen grub sich wie mit Krallen in ihre Seele und riß sie auseinander.
    »Du hältst mich für eine Lügnerin und ein Flittchen«, flüsterte sie.
    Sie schauderte, als ihr klar wurde, was das bedeutete. Es vernichtete sie, so wie der Autounfall sie damals vernichtet hatte.
    Ihre hart erkämpfte Disziplin und Selbstbeherrschung taten in diesem Moment ihren Dienst, schotteten Angel von ihrem Schmerz ab, verstauten ihn irgendwo tief in ihrem Innern. Sie würde sich später damit auseinandersetzen. Im Augenblick war sie schon froh, nicht hysterisch zu werden.
    Gegen den Autounfall hatte sie nichts tun können.
    Hiergegen konnte sie etwas tun.
    Ich lebe ja, physisch bin ich unversehrt, sagte sich Angel wie betäubt. Ich habe einen Fehler gemacht, einen schrecklichen, nicht wiedergutzumachenden Fehler.
    Ich bin nicht stark genug, um Hawks Grausamkeit zu durchbrechen und zu seinem verletzlichen Ich, zu seinen Sehnsüchten und Bedürfnissen vorzudringen.
    Falls er sie wirklich hat.
    »Nun, du hast bewiesen, daß du zumindest zur Hälfte recht hast, nicht wahr?« fragte sie mit ruhiger, leerer Stimme, ebenso ausdruckslos wie die Augen, mit denen sie Hawk ansah.
    Die Veränderung, die in Angel vorgegangen war, verursachte Hawk zunehmendes Unbehagen. Er hatte Hysterie erwartet, hatte erwartet, daß sie ihn verfluchen, ihn anschreien würde, hatte zuckersüße Lügen und Beteuerungen erwartet, all die üblichen weiblichen Tricks eben.
    Er hatte alles erwartet, nur nicht diese unheimliche, gläserne Ruhe auf Angels Gesicht und die absolute Leere in ihren Augen.
    »Was soll das heißen?« fragte er mißtrauisch und lockerte seinen Griff um Angels Schultern ein wenig.
    Sie stand vom Bett auf und raffte ihre Kleidung zusammen.
    »Das heißt, daß ich mir wie ein Flittchen vorkomme«, sagte sie ruhig.
    Hawk verlor einen Moment lang die Beherrschung. Die Wut, die ihn packte, als er begriff, daß sie ihre Jungfräulichkeit an einen Mann verkauft hatte, der sie gar nicht wollte, machte sich unversehens Luft.
    »Was erwartest du denn, wenn du für Geld mit einem Mann schläfst?« fauchte er.
    Angel wandte sich ohne ein weiteres Wort der Kabinentür zu. Hawk packte sie beim Handgelenk.
    »Komm, laß die Spielchen, Angel Baby«, sagte er. »Du willst deinen Anteil am Verkauf des Grundstücks und hast eben gedacht, ihn dir auf die älteste Methode der Welt zu sichern. Das ist dein gutes Recht. Aber wenn du mich gefragt hättest, dann hätte ich dir gleich sagen können, daß es zwecklos ist. Nichts wird mich dazu bringen, Eagle Head zu kaufen, außer das Land selbst.«
    »Ich will Eagle Head nicht verkaufen«, erwiderte Angel langsam und deutlich. Ihre Stimme war vollkommen emotionslos. »Derry will es.«
    Sie blickte Hawk offen an.
    »Ich schulde Derry mehr, als

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