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Flammender Himmel

Titel: Flammender Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Sonnenschein und nicht in der dämmerigen Kajüte.
    Und diesmal weiß ich, daß ein Engel und ein Falke schlechte Bettgenossen sind.
    »Okay«, sagte Angel.
    Sie kehrte Hawk den Rücken zu und knöpfte rasch ihre Bluse auf. Als sie die Schulterblätter bewegte, um aus der Bluse zu schlüpfen, zuckte sie erneut zusammen.
    »Ich wollte Derry die Wunde zeigen, aber -«
    Das Zischen, mit dem Hawk den Atem einsog, schnitt ihr das Wort ab. Finster musterte er den Schaden, den der Haken in ihrer zarten Haut verursacht hatte. Die beiden winzigen Wunden waren rot entzündet und geschwollen. Hawks Mund preßte sich zu einem dünnen Strich zusammen. Er mußte daran denken, wie Angel sich über ihn geworfen hatte, um seine Augen mit dem Einsatz ihres eigenen Körpers zu schützen.
    Und er hatte es ihr mit noch mehr Schmerzen vergolten, hatte sie buchstäblich bluten lassen.
    »Wann hast du die hier das letzte Mal versorgt?« fragte er scharf. Seine Stimme klang wie ein Peitschenhieb.
    Angel zuckte zusammen, als sie die alte Härte in seinem Ton hörte.
    »Gar nicht«, erwiderte sie vorsichtig. »Die Stelle ist ziemlich schwer zu erreichen.«
    Hawk stieß nur ein einziges, obszönes Wort aus.
    »Ich geh’ Wasser heiß machen«, sagte er barsch.
    Angel wollte schon protestieren, merkte aber, daß es ohnehin nichts genützt hätte. Sie blickte prüfend zur Sonne hinauf.
    Bleibt noch genug Zeit zum Dorschfang, versicherte sie sich. Ein ganzer Nachmittag.
    Vielleicht reicht es ja sogar noch für ein kleines Mittagsschläfchen.
    Sie hatte letzte Nacht nicht sehr gut geschlafen, da sie wegen der Sache mit Hawk noch zu aufgewühlt gewesen war. Nicht, daß ein größeres Boot etwas genützt hätte. Manchmal reichte schon das Bewußtsein, daß sie und Hawk dieselbe Hemisphäre teilten, um sie aus der Ruhe zu bringen.
    Während Hawk Wasser erhitzte, breitete Angel die Picknickdecke über die Sitzpolster im Heck der Jacht, wo sie letzte Nacht geschlafen hatte. Vorsichtig legte sie sich mit dem Gesicht nach unten darauf.
    Obwohl sie nur einen Badeanzug anhatte, war ihr nicht kalt. Die Sonne stand direkt über ihr und tauchte die kleine, geschützte Bucht in Licht und Wärme. Das Boot schaukelte leise, fast unmerklich.
    Dann und wann fuhr eine Windbö durch die Bäume, ließ die Blätter rascheln und wispern; Geräusche, die mit dem leisen Murmeln des Wassers verschmolzen.
    »Bist du wach?« fragte Hawk leise.
    »Mmmmm«, murmelte Angel.
    Zu träge, um eine richtige Antwort zu geben, wandte sie ihm das Gesicht zu.
    Er sah sie mit einem Hunger an, den er kaum noch verbergen konnte. Ihre Wimpern warfen lange, gebogene, zitternde Schatten über ihre zarte Haut. Die Sonne hatte ihre Wangen rosig überhaucht. Ihre sanft geschwungenen Lippen wirkten weich, entspannt und sinnlich. Ihr Badeanzug besaß die Farbe ihrer Augen, wenn sie in der Sonne strahlten: ein sattes Blaugrün.
    Sie hatte ihre Haarspange geöffnet und die goldene Fülle zur Seite gestrichen. Ihr Haar schimmerte weißgolden in der Sonne, eine blaßgelbe Flamme auf der dunklen Decke. Sein Blick glitt über die sanfte Rundung ihrer Schultern, über den eleganten Schwung ihres Rückens, die schmale Taille, die in erstaunlich feminin gerundeten Hüften auslief, und schließlich über ihre schlanken, wohlgeformten Beine, deren Länge durch den hohen Beinausschnitt ihres Badeanzugs noch hervorgehoben wurde ...
    Jede Linie, jede Rundung ihres Körpers war so unglaublich weiblich, daß Hawk einen Moment lang den Blick abwenden mußte, um den Hunger, der ihn zu überwältigen drohte, wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Schließlich setzte er sich zu ihr auf die Decke. Konzentriert drückte er den Waschlappen in der Schüssel mit dem dampfenden Wasser aus. Die sanften Tröpfelgeräusche, die dabei entstanden, waren ebenso sinnlich, ebenso weich und warm wie das zärtliche Streicheln von Wind und Sonne.
    Der Hunger brannte qualvoll zwischen Hawks Schenkeln. Grimmig legte er den Waschlappen zusammen und drückte ihn behutsam auf die zwei kleinen, entzündeten Wunden.
    »Sag Bescheid, falls es zu heiß ist«, sagte er.
    Angels Augen schlossen sich träge, bis nur noch ein schmaler, blaugrüner Schlitz zu sehen war.
    »Tut’s weh?« fragte er mit leiser, gepreßter Stimme. Dann: »Ich will dir nicht noch mal weh tun, Angel.«
    Sie stieß langsam den angehaltenen Atem aus.
    »Ist schon okay, Hawk.«
    Er atmete erleichtert aus. »Gut. Ich bin gleich wieder da.«
    Als Hawk zurückkam, trug er Jeans

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