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Flammenherz (German Edition)

Flammenherz (German Edition)

Titel: Flammenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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ich ein Messer nach dem anderen auf das Brett, bis es schließlich zu dunkel war, um noch etwas zu erkennen.
    Er überschüttete mich mit Komplimenten und bot mir sogar an, auf dem kommenden Markt, seine Assistentin zu sein. Ich lehnte dankend ab und sah in ein sehr enttäuschtes Gesicht.
    Es war schon spät in der Nacht, als ich noch immer wach in meinem Zelt lag und an die Menschen dachte, die mir wichtig waren.
    Caleb war auf Trom Castle und Sarin musste mittlerweile ebenfalls auf der Burg sein. Vermutlich saß er bereits im Kerker und bei dem Gedanken daran, bedauerte ich den dunkelhaarigen Jungen zutiefst. Es tat mir leid, dass ich ihm die ganze Tortour nicht ersparen konnte, aber es gab keine andere Möglichkeit um Caleb zu retten.

 
     
     
     
    Am nächsten Morgen saß ich mit Kalech am Feuer und zwischen uns die laut schlürfende Mutter Elena. Ich lächelte in mich hinein, denn es war ein eigenartiges Gefühl zu wissen, was geschehen würde.
    Dementsprechend war es auch keine Überraschung, als sie meine Hand griff, um in ihr zu lesen. Doch was dann kam, verschlug mir die Sprache.
    Sie machte wieder die gleichen wiegenden Bewegungen. Ihr Körper wippte leicht nach vorn und zurück. Dann ließ sie meine Hand los und sah mich lange und eindringlich an.
    »Du bist die Reisende«, murmelte sie. Jetzt würde sie mir gleich erzählen, dass meine Liebe verbrennen würde und dass ich es ändern konnte, dachte ich.
    »Du bist zurückgekommen, um ihn zu retten.« Mutter Elena lächelte und mir klappte die Kinnlade auf die Brust. Sie hatte also wirklich die Gabe, in die Zukunft zu blicken. Dann bewegten sich ihre Lippen erneut.
    »Wenn das Böse nicht getötet wird, verlierst du deine Liebe erneut.«
    Noch immer starrte ich sie an und überlegte dabei, was das nun wieder zu bedeuten hatte. Cameron musste also auf jeden Fall sterben, sonst würde ich Caleb erneut verlieren?
    Ich war ganz in Gedanken und spürte ihre faltige Hand kaum, die sie mir behutsam auf die Stirn legte. Als ich aufblickte und sie ansah, bemerkte ich, dass sie ihre Augen geschlossen hatte, so als ob sie sich auf den Inhalt meines Kopfes konzentrieren würde. Ich sagte nichts und wartete ab, was geschah.
    »Du selbst musst es tun, aber niemand darf vorher erfahren, dass es so sein muss, sonst misslingt es. Nutze dein Geschick«, erklärte sie mir und öffnete wieder ihre Augen. Dann nahm sie ihre Tasse und verschwand, als wäre nichts geschehen.
    Kalech saß noch immer neben mir und musterte mich neugierig, dann erhob auch er sich und erklärte mir, dass ich ihre Worte gut in Erinnerung behalten sollte.
    Lange saß ich noch da und grübelte über das nach, was eben geschehen war. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Mutter Elenas Vision diesmal eine andere sein würde, doch wenn ich recht darüber nachdachte, war es ein großer Vorteil, dass sie mir mitteilte, was passieren würde und was ich zu tun hatte.
    Ich wusste jetzt, dass ich selbst Cameron töten musste, um Caleb zu retten und ich hatte bei dem Gedanken daran keinerlei Skrupel.
    Nur wie sollte ich es anstellen? Ich war weder stark, noch konnte ich mit einem Schwert umgehen und die Zeit dies zu erlernen, hatte ich nicht. Warum durfte ich Caleb nicht davon erzählen? Wieso würde es misslingen, wenn ich es täte?
    Eine leichte Panik stieg in mir auf. In der Kate hatte ich an meinem eigenen Leib gespürt, wie stark Cameron war. Wie sollte ich schmächtiges Ding gegen diesen Mann bestehen können, bzw. ihn besiegen? Mutter Elena hatte gesagt ich solle mein Geschick nutzen, aber was für ein Geschick meinte sie damit?
    Es bereitete mir Kopfzerbrechen, nicht zu wissen, was damit gemeint war und nun machte ich mir allmählich doch Sorgen. Ich suchte Mutter Elena erneut auf, um sie nach weiteren Einzelheiten zu fragen, doch sie winkte nur freundlich ab und erklärte mir, dass sie auch nicht mehr wüsste, als das, was sie mir gesagt hatte. Immer wieder redete ich auf sie ein und irgendwann ignorierte sie mich einfach.
    Selbst als es schon dunkel war, folgte ich ihr noch auf Schritt und Tritt und flehte sie an mir mehr zu erzählen.
    Mutter Elena wirkte jetzt fast etwas ärgerlich, ging in ihr Zelt und kam nach einigen Sekunden mit einem kleinen Stoffbeutel in Händen zurück, den sie mir überreichte.
    »Ein sehr gut wirkendes Schlafmittel«, versicherte sie mit einem sichtlich genervten Gesichtsausdruck. »Brüht es mit heißem Wasser auf und trinkt den Tee, dann könnt Ihr schlafen und ich

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