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Flammenherz (German Edition)

Flammenherz (German Edition)

Titel: Flammenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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den Fremden zu viel zu verraten. Caleb schenkte ihr nun sein charmantestes Lächeln und sogleich entspannten sich ihre Gesichtszüge.
    »Nein, sie haben nichts verbrochen. Es sind Freunde und sie sind in Gefahr, deshalb müssen wir sie finden«, versicherte er ihr. Die Frau griff sich erschrocken an die Brust.
    »In Gefahr? Warum habt Ihr das nicht gleich gesagt. Das junge Paar hat heute hier übernachtet und ist am frühen Morgen wieder aufgebrochen.« Caleb sah sie erstaunt an.
    »Das junge Paar?«, wiederholte er fragend.
    »Ja, ich nehme doch an, dass sie ein Paar sind, schließlich haben sie in einem Bett übernachtet«, erklärte die Wirtin leichthin.
    Calebs Kehle schnürte sich zusammen und er hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Er konnte nicht glauben, was er da hörte.
    War es möglich, dass Janet ihn so schnell vergessen und sich sofort einem Anderen hingegeben hatte? Nein, das konnte nicht sein. Er hatte in ihren Augen gesehen, was sie für ihn empfand.
    Dennoch schmerzte ihn der Gedanke, dass sie das Bett mit einem anderen geteilt hatte. Er wischte den Gedanken beiseite, denn im Moment gab es dringendere Probleme, denen er sich widmen musste. Wenn er Janet erst einmal gefunden hatte, würde sie ihm sicher eine plausible Erklärung geben können.
    »Ich danke Euch für diese Auskunft« Caleb drückte der Frau eine Münze in die Hand und verließ dann mit seinen Männern die Schenke.
    »Du willst weiter nach ihr suchen, nach dem, was du eben erfahren hast?«, fragte Cameron Kincaid ungläubig. Caleb musterte ihn mit einem eiskalten Blick.
    »Dafür gibt es sicher eine Erklärung«, sagte er barsch und drehte sich zu seinem Pferd.
    »Eindeutiger geht es ja wohl kaum noch«, spottete Cameron und schüttelte den Kopf, während er sein Sattelzeug zurechtzog. Caleb wirbelte herum und packte seinen Onkel unsanft am Kragen.
    »Wage es nicht, so über Janet zu reden«, knurrte er ihn an. Seamus kam sofort herbeigeeilt und drängte sich zwischen die beiden Männer.
    »Caleb, bitte bleib jetzt ruhig. Wir werden sie finden und dann wird sich alles aufklären. Ich bin mir sicher unser Onkel hat es nicht so gemeint«, sagte er und warf Cameron einen vielsagenden Blick zu, der sich daraufhin räusperte.
    »Verzeih mir, mein Junge, ich habe nicht nachgedacht und die falschen Worte gewählt«, entschuldigte er sich kleinlaut. Caleb ließ von ihm ab, nickte kurz und schwang sich auf sein Pferd.
    »Lasst uns losreiten, wir haben einen langen Weg vor uns und wir werden erst wieder absitzen, wenn wir Janet gefunden haben«, rief er den Männern zu. Als alle auf ihren Pferden saßen, hob er die Hand und sie setzten sich in Bewegung.
     
     
     
     
     
     
    Ich saß am Tisch und wippte ungeduldig mit den Füßen auf und ab. Wie lange war Daniel jetzt schon weg? Eine Stunde oder vielleicht zwei? Ich hatte keine Ahnung, denn in diesem Jahrhundert musste ich auch auf den Luxus einer Armbanduhr verzichten und so konnte ich nur grob schätzen, wie viel Zeit vergangen war.
    Draußen dämmerte es bereits und es wurde wieder empfindlich kalt. Ich warf einen sehnsüchtigen Blick auf den Kamin und stellte mir vor, wie angenehm warm es wäre, wenn dort ein knisterndes Feuer brennen würde.
    Es wäre ein leichtes ein Feuer zu entzünden, denn daneben lag ein ganzer Stapel mit trockenem Holz, doch wie Daniel schon richtig erkannt hatte, war es zu gefährlich. Solange wir nicht wussten, ob sich Soldaten in der Nähe befanden, konnte ich es nicht riskieren, ein Feuer zu machen.
    Ich stand auf, ging zu einer der Fensteröffnungen und schob mit der Hand den Efeu beiseite, um einem Blick nach draußen werfen zu können. Doch ich sah nur den düsteren Wald, der mit jeder Minute finsterer zu werden schien.
    Seufzend setzte ich mich wieder an den Tisch, biss mir auf die Lippe und klopfte mit den Fingernägeln unruhig gegen die Tischplatte. Geduld war nicht gerade meine Stärke und mittlerweile machte ich mir ernsthafte Sorgen. Wo blieb Daniel nur? Was würde ich tun, wenn er nicht zurückkam oder wenn plötzlich Soldaten in der Kate auftauchten? Reflexartig griff ich wieder an mein Oberteil. Ich überlegte kurz, ob ich hinausgehen sollte, um nach Daniel zu suchen, doch ich verwarf den Gedanken rasch wieder.
    Es wäre schlichtweg dumm dies zu tun, schließlich hatte Daniel mir eindeutige Anweisungen gegeben. Er hatte gesagt ich solle hier auf ihn warten und ich beschloss, mich daran zu halten. Ich stand auf und ging im Raum auf und ab,

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