Flammenherz (German Edition)
erwidern und ich hoffe inständig, dass du dies verstehst.«
Es tat mir in der Seele weh, ihm das so knallhart sagen zu müssen, aber ich wollte nicht, dass er sich falsche Hoffnungen machte. Wir sahen uns einen kurzen Moment in die Augen und sein Blick war so traurig und verzweifelt, dass es mir fast das Herz brach. Warum musste er ausgerechnet jetzt mit solch einem Thema anfangen? Hatte ich nicht schon genug Probleme? Ich ergriff seine Hände und drückte sie fest.
»Bitte verzeih mir, Daniel. Ich möchte dich nicht als Freund verlieren, denn das würde ich nicht verkraften, aber ich hoffe du verstehst meine Beweggründe?« Er schenkte mir ein gequältes Lächeln.
»Ich bleibe dein Freund, das verspreche ich«, versicherte er mir. Dann erhob er sich von seinem Stuhl, kam zu mir und streichelte mir zärtlich über das Haar. »Und ich werde immer für dich da sein, egal was kommt. Ich akzeptiere deine Gefühle für diesen anderen Mann, auch wenn es mich schmerzt zu sehen, dass er diese Liebe anscheinend nicht erwidert. Vielleicht empfindest du eines Tages mehr für mich. Ich werde dich nicht drängen und bleibe dir auf alle Zeit ein guter Freund.«
Ich stand auf und wollte etwas sagen, doch seine Worte rührten mich so sehr, dass mir die Stimme versagte. Wie gerne hätte ich ihm jetzt alles erzählt. Es gab keine Zukunft für uns. Wenn alles so funktionierte, wie ich es hoffte, würde ich bald wieder in meinem Jahrhundert sein und in dieser Zeit gab es weder Daniel, noch Caleb. Er nahm mich in den Arm und hielt mich einfach nur fest. Ich war unsagbar erleichtert über seine Reaktion und schmiegte mich fest an ihn.
Wir saßen sehr lange vor dem Kamin am Boden und redeten über Gott und die Welt. Meine Befürchtungen, sein Liebesgeständnis könnte unsere Freundschaft zerstört haben, bestätigte sich glücklicherweise nicht. An Schlaf war nicht zu denken, wir waren beide noch zu aufgewühlt und als der Mond mittig am Nachthimmel stand, entschieden wir uns aufzubrechen, um noch in der Dunkelheit an den Soldaten vorbeizukommen.
Das Feuer mussten wir nicht löschen, denn es war fast vollständig heruntergebrannt, als wir uns erhoben um aufzubrechen. Nachdem wir das restliche Brot und den Käse verstaut hatten, gingen wir zu unseren Pferden, stiegen auf und ritten in die Nacht.
Wir waren schon eine ganze Weile unterwegs, als Daniel plötzlich innehielt und warnend die Hand hob. Mir blieb vor Schreck fast das Herz stehen und ich sah mich aufgeregt um. Daniel saß regungslos auf seinem Pferd und sah mit zusammengekniffenen Augen in die Dunkelheit.
»Die verfluchten Rotröcke sind nicht mehr weit entfernt. Wir werden einen großen Bogen reiten müssen, um ihnen nicht in die Arme zu laufen«, flüsterte er leise zu mir gebeugt und deutete dann nach rechts, wo der Wald noch dichter wurde.
Es war weit nach Mitternacht, als die Männer durch den Wald galoppierten und ihre Pferde zur Eile antrieben. Caleb hatte in den letzten Tagen kaum Schlaf gefunden, doch er war kein bisschen müde. Die Angst um Janet hielt ihn wach.
Sie hatten in den letzten Stunden ein straffes Tempo eingehalten und sie und Daniel konnten nicht mehr viel Vorsprung haben. Eine Weile später kam Sarin an seine Seite geritten. Caleb verlangsamte sein Tempo und sah zu dem Jungen.
»Hier in der Nähe ist eine Kate, in der wir immer übernachten, wenn wir in dieser Gegend sind«, sagte der Junge und deutete auf den Wald vor sich. »Vielleicht sind sie dort und warten bis zum Morgen, ehe sie weiterziehen.« Caleb riss die Zügel nach hinten und Jaxus blieb sofort ruckartig stehen. Er dachte kurz nach, dann nickte er zustimmend.
»Aye, bring uns dorthin.« Sarin bewegte die Schenkel und lenkte sein Pferd direkt in den Wald. Cameron warf Seamus einen fragenden Blick zu, doch der zuckte nur kurz mit den Schultern und folgte dann seinem Bruder.
Als sie in die Kate traten, war es noch angenehm warm. Sarin lief zum Kamin, betrachtete die rot glühenden Feuerreste und drehte sich dann zu Caleb.
»Sie sind nicht lange fort.« Calebs Herz begann zu rasen bei dem Gedanken, dass er Janet nur knapp verpasst hatte. Sie mussten sich sofort auf den Weg machen und mit etwas Glück würde er die Frau, die er liebte, noch in dieser Nacht wieder in die Arme schließen können.
Er gab das Zeichen zum erneuten Aufbruch, was Camerons Kehle ein lautes Stöhnen entweichen ließ, doch der warnende Blick seines Neffen genügte, um ihn zum Schweigen zu
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