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Flammentod

Flammentod

Titel: Flammentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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Ländle«, titelte eine, und es folgte ein großes Interview mit der Matsche-Chefin.
    »Danke, Sie haben mich überzeugt«, sagte ich. »Ich muß jetzt leider weg.«
    »Aber Sie haben Ihren Champagner gar nicht getrunken.«
    »Tut mir leid, ich muß noch fahren.«
    Sie sah mich an, und es lag ein Flehen in ihrem Blick. »Hat es Ihnen denn gar nicht gefallen?«
    »Doch. Ich fand es sogar sehr interessant«, sagte ich und stand auf. »Wo war doch gleich der Ausgang?«
    Ich ging auf die Diele zu, hinter der die Glastür hinausführte.
    »Herr Rott. Bitte bleiben Sie doch.«
    Ich drehte mich um. In diesem Moment ließ sie ihr Gewand an sich herunterrutschen.
    »Möchten Sie nicht auch mal was Kreatives erleben?« fragte sie leise.
    »Vielleicht später«, sagte ich. »Schicken Sie mir eine Einladung.«
    »Absolute Fehlanzeige«, faßte ich meinen Bericht mißmutig zusammen, als ich wieder im Auto saß.
    »Das kann doch nicht wahr sein«, rief Jutta. »Solche Zufälle gibt es nicht.«
    »Das sagen Astrologen auch immer. Aber es ist nun mal einer.«
    »Unmöglich.«
    »Ich kann es nicht ändern. Rein theoretisch kann es passieren, daß ein halbes Jahr lang jede Woche hintereinander dieselben Lottozahlen gezogen werden. Wenn das passiert, glaubt garantiert die ganze Bevölkerung, das wäre ein Zeichen für irgendwas. Aber es ist und bleibt nur eins: nämlich Zufall.«
    »Du hast ja recht.«
    »Und, was tut sich bei dir?
    »Ich steh mir hier die Beine in den Bauch. Entweder haben die Damen sich irgendwie unbemerkt durch einen Hinterausgang herausgeschlichen, oder sie haben sich weggehext.«
    »Ich würde sagen, du stellst fest, ob der Hexenklub überhaupt noch zu Hause ist.«
    »Und du?«
    »Ich versuche, diese Morgana aufzutreiben. Kannst du mir sagen, wo sie wohnt?«
    »Über ihrem Laden.«
    »Alles klar, ich fahre hin - ist ja nicht das erste Mal heute.«
     
    Es war Viertel nach sechs. Als ich auf die Hauptstraße kam, steckte ich sofort im Berufsverkehr. Ich fuhr an einer Bushaltestelle rechts ran und orientierte mich auf der Karte. Hoffnungsthal lag weit unten im Süden; ich befand mich jetzt an der Grenze zu Leverkusen, also ganz im Norden. Es half nichts - ich mußte wieder durch Gladbach durch. Hätte ich den Versuch gemacht, die Stadt zu umfahren, wäre ich bis nach Kürten gekommen - viel zu weit vom Weg ab. Hinter mir ertönte dröhnendes Gehupe. Im Rückspiegel sah ich den Bus heranrollen, der in seine Bucht wollte. Ich legte die Karte zur Seite und reihte mich wieder in den Verkehr ein. Das Handy klingelte.
    »Remi, sie sind weg. Verdammter Mist. Sie müssen tatsächlich durch irgendeinen Kellerausgang oder so was verduftet sein.«
    »Wie hast du das rausgekriegt?«
    »Ich habe bei Susanne Voisbach geklingelt, aber niemand hat aufgemacht. Dann habe ich alle möglichen Klingelknöpfe ausprobiert, um wenigstens unten reinzukommen. Ich hab an der Wohnungstür geklopft und mich zu erkennen gegeben, und ich habe angerufen. Nichts.«
    »Dann haben sie dich sicher gesehen und Verdacht geschöpft.«
    »So ein Mist.«
    »Und du bist ganz sicher, daß sie nicht mehr in der Wohnung sind?«
    »Ganz sicher natürlich nicht. Vielleicht sind sie da und verhalten sich still.«
    Ich dachte nach.
    Wenn das der Fall war, wäre es besser, Jutta würde weiter aufpassen. Andererseits konnte Jutta mit dem Motorrad viel schneller in Hoffnungsthal sein und Morgana abfangen. Wieder andererseits …
    »Mensch Jutta, wir sind ja nur ein paar Straßen voneinander entfernt.«
    »Stimmt genau.«
    »Nach Hoffnungsthal komme ich jetzt nicht schnell genug durch. Versuch doch, Morgana telefonisch zu erreichen und sie in ein Gespräch zu verwickeln. Am besten über das Fest. Vielleicht kriegen wir doch noch einen Anhaltspunkt. Ich versuche, so schnell wie möglich bei dir zu sein.«
    Eine Viertelstunde später hielt ich neben Juttas Motorrad und kurbelte die Scheibe herunter.
    »Morgana geht nicht dran. Im Laden auch nicht.«
    »Dann sind wir sie los. Strengen wir unser Hirn mal an, wo die Hexen ihr Fest feiern könnten.«
    »Das kann überall im Bergischen Land sein. Da gibt’s eine Menge alter Kultplätze und Hexenplätze.«
    »Zum Beispiel gleich hier«, sagte ich. »Hier auf der Fahnerheide soll ein Hexenverbrennungsplatz gewesen sein. Noch so ein Zufall, daß ausgerechnet Susanne in der Nähe wohnt.«
    Ich parkte ordentlich ein, und Jutta setzte sich neben mich ins Auto. »Laß jetzt den Quatsch mit den Zufällen«, sagte sie. »Gehen wir

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