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Flammentod

Flammentod

Titel: Flammentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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natürlich nichts.«
    Vogt sah immer noch aus dem Fenster, die Hände auf dem Rücken verschränkt. »Alles, was Sie sagen, hilft uns nichts«, stellte er fest.
    Ich stand auf und ging ebenfalls zum Fenster. Das Wetter war wieder etwas dunstiger geworden. Die Aussicht reichte diesmal zwar über das Meer aus Wald und Häusern bis nach Köln hinüber, doch den Kölner Dom konnte ich nicht entdecken.
    »Was ist nun?«
    Vogt sah mich fragend an. »Was meinen Sie?«
    »Sind wir noch im Geschäft?«
    Er nickte. »Ich glaube, mir bleibt nichts anderes übrig. - Übrigens, wo sind Sie eigentlich untergekommen? Haben Sie sich ein Hotelzimmer genommen?«
    Ich berichtete vom Gästehaus Heilig. Mittendrin klingelte das Telefon.
    »Jetzt kommt’s«, sagte Vogt. »Das ist Köln. Sie haben was gefunden.« Er nahm den Hörer ab. »Ja, Fräulein Schmidt - verbinden Sie. Vogt am Apparat. Ja … wer ist da bitte? Oh, einen Moment.« Er hielt mir den Hörer hin. »Es ist für Sie.«
    »Rott«, meldete ich mich.
    »Huhu, Remi, na das ist ja nett, daß ich dich erwische.«
    »Jutta! Mensch, was willst du denn jetzt? Wie ist es in Jamaica? Du klingst ganz nah.«
    »Bin ich auch, mein Lieber. Sehr nah sogar.«
    »Ich denke, du bist im Urlaub.«
    »Gewesen. Weißt du, der Ferienklub da hat mich dann doch nach einem Tag gelangweilt. Und da bin ich kurzerhand zurückgeflogen.«
    »Zurückgeflogen? Wohin?«
    »Na, wohin wohl? Nach Hause natürlich. Und weil das Wetter so schön war, habe ich mich auf meine Enduro gesetzt und bin ein bißchen durchs Bergische Land gedüst.«
    »Na, toll. Und jetzt?«
    »Jetzt habe ich meinen Ferienort eben verlegt.«
    »Ach. Und wohin?«
    »Ganz in deine Nähe. Ich habe gehört, daß es da ein nettes Hotel in Bensberg gibt, und das wollte ich mal ausprobieren. Du weißt schon - etwas ausspannen, Beauty-Farm und so. Und weil ich ja schon mal da bin…«
    Mir schwante Fürchterliches. »Du willst doch nicht behaupten, daß du in Bensberg bist!«
    »Doch, genau so ist es. Wie kommst du denn mit deinem Fall voran?«
    Ich blickte mich um. Vogt stand immer noch am Fenster. Er sah nachdenklich aus.
    »So lala«, sagte ich.
    »Aha«, stellte Jutta fest. »Das heißt also, daß du wieder mal Hilfe brauchst. Dich kann man ja wirklich keine zwei Tage allein lassen.«
    Diesen Ton von Jutta kannte ich. Ich kannte ihn sogar zu gut. Solche Reden führte sie immer dann, wenn sie mal wieder in ihre Rolle als Detektivassistentin schlüpfen wollte.
    »Warum hast du mich eigentlich nicht auf dem Handy angerufen?«
    »Weil du es nicht anhast oder in einem Funkloch gesteckt hast. Jedenfalls kann man deinen Anschluß nicht erreichen.«
    »Und wie hast du mich hier gefunden?« zischte ich ins Telefon.
    »Oh, das war nicht weiter schwer. Ich war doch dabei, als du die Adresse aufgeschrieben hast, schon vergessen?«
    »Wo treibst du dich überhaupt rum?«
    Sie lachte. »Rumtreiben ist gut. Ich treibe tatsächlich. In einer riesigen Badewanne nämlich. Ich denke, es ist am besten, wenn du gleich mal vorbeikommst. Bis dahin habe ich mich abgetrocknet, und wir können gleich nett einen Kaffee trinken.«
    »Und wo soll das sein?« fragte ich genervt.
    »Gar nicht weit. Kadettenstraße. Der einzige Ort in dieser öden Vorstadt, wo man es überhaupt aushalten kann. Du findest mich dann schon. Tschühüs, bis gleich.« Sie legte auf.
    Vogt drehte sich um und sah mich fragend an.
    »Meine Mitarbeiterin«, sagte ich möglichst überzeugend. »Sie war gerade mit einem anderen Fall beschäftigt.«
    »In Jamaica?«
    »Äh … nein, das ist nur … ein Deckname. Jetzt ist sie jedenfalls in Bensberg eingetroffen.«
    Vogts Miene hellte sich auf. »Na wunderbar. Sie kriegen Unterstützung. Sehr gut.«
    »Ja, finde ich auch«, sagte ich etwas kleinlaut.
    »Ich hoffe, das erhöht Ihre Rechnung nicht.«
    »Nein. Die Leistung meiner Mitarbeiter ist inbegriffen.«
    »Wunderbar. Dann machen Sie sich mal ans Werk. Treffen Sie Ihre Mitarbeiterin jetzt gleich?«
    »Ja. Sie hält sich in einem Hotel hier in der Nähe auf. Kadettenstraße. Wissen Sie, wo das ist?«
    Vogts Gesicht verzog sich zu einem spöttischen Grinsen. »Wie bitte? Sie machen wohl Witze! Sie wollen doch nicht behaupten, daß Ihre Mitarbeiterin da wohnt?«
    Ich sagte nichts mehr, lächelte nur unbeholfen und redete mir ein, daß Vogt tatsächlich glaubte, ich hätte nur einen Witz gemacht.
    »Gehen Sie nur. Machen Sie weiter. Ich halte Sie auf dem laufenden, wenn sich die Staatsanwaltschaft

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