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Flammentod

Flammentod

Titel: Flammentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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Diepeschrath?«
    Sommer zog die Augenbraue hoch. »Sie wissen ja ziemlich gut Bescheid.«
    »Ja, und ich weiß auch, daß der Sohn am Abend, an dem sein Vater ermordet wurde, mit Rudolf Diepeschrath und mit diesem Josef Schmitz zusammen war. Das heißt, ich weiß, daß es in den Akten steht. Das war sein Alibi. So viel zum Thema Fakten. Das ist doch eindeutig eine Verbindung. Und die hat mit Volker Becker nicht das geringste zu tun. Schöne Grüße an den Staatsanwalt.«
    »Ich werde noch mal die Akten einsehen.«
    »Das sollten Sie.«
    Sommer verabschiedete sich. »Sie haben uns auf jeden Fall geholfen.«
    Ich hob den verbundenen Arm. »Und umgekehrt. Eigentlich sind Sie ja auch der Freund und Helfer.«
    Er nahm die Tüte mit der Pistole und die Zigarettenschachtel und wollte gehen.
    »Herr Sommer«, rief ich.
    »Ja?«
    »Dürfte ich bitte meine Waffe wiederhaben?«
    Er lächelte und legte sie mir aufs Bett. »Sehen Sie zu, daß Sie sie nicht mehr gebrauchen.«
    »Was nun?« fragte Jutta, als Sommer weg war. »Könnte es denn sein, daß Achim Diepeschrath in diese Schmugglergeschichte verwickelt war? Und Opfer der Zigarettenmafia wurde?«
    »Ziemlich sicher sogar. Wir haben uns doch die ganze Zeit gefragt, woher er das Geld für den Ankauf von Beckers Grundstück genommen hätte. Hier haben wir die Antwort. Als sein Baugeschäft nicht mehr lief, hat er mit seinem Bruder Schmuggelware verkauft.«
    »Und wie machen wir jetzt weiter?«
    »Ich würde sagen: erst mal weiter die Hexen beobachten. Morgen, wenn der Laden wieder aufmacht.«
    Später, als Jutta längst weg war, kamen Theresa und Willi - ebenfalls mit einem Strauß Osterglocken und mit einem kleinen Köfferchen.
    »Ich hoffe, du bist mir nicht böse, daß ich in deinem Zimmer war«, sagte Theresa. »Aber du brauchst doch Toilettensachen und einen Pyjama.«
    »Was habe ich denn eigentlich jetzt an?« fragte ich und blickte unter die Bettdecke. Ich lag in meiner Unterwäsche da.
    »Brauchst nicht rot zu werden«, sagte Theresa.
    Als die beiden nach ausführlicher Beruhigung, daß alles gar nicht so schlimm sei, wie es schien, gegangen waren, spürte ich, wie sehr mich die ganze Sache anstrengte. Ich dämmerte eine Weile dahin. Irgendwann schreckte ich auf, und da stand Vogt im Zimmer. Er wirkte linkisch und streckte mir etwas entgegen. Osterglocken - der Strauß Nummer drei.
    »Ich dachte, ich sehe mal nach Ihnen«, sagte er und sah hilflos auf die Blumenmassen, die sich bereits in meinem Krankenzimmer angesammelt hatten.
    »Wie lange sind Sie schon da?« fragte ich krächzend.
    Er winkte ab. »Gerade hereingekommen. Wenn Sie wollen, gehe ich gleich wieder.«
    »Bleiben Sie mal schön da«, sagte ich und setzte mich auf. Dabei versuchte ich das Gefühl, ein glühender Dolch würde meinen Rücken durchbohren, zu ignorieren.
    »Haben Sie mit der Polizei gesprochen? Ach setzen Sie sich doch - einfach hier aufs Bett. Ich habe zwar ein Einzelzimmer, dafür gibt’s hier keinen Stuhl.«
    Vogt nahm Platz. »Ich habe mir von der Staatsanwaltschaft die Berichte über die Vorfälle heute nacht kommen lassen. Und ich muß sagen, sie machen mich etwas ratlos.«
    Ich erzählte Vogt haarklein, was in dem Haus passiert war. Auch er war wie Jutta an den Akten interessiert, die ich gefunden hatte.
    »Wenn Sie sich da an etwas mehr erinnern könnten, wäre das womöglich hilfreich«, stellte er fest.
    »Ich werde mich bemühen.«
    »Ich habe gestern übrigens den Kollegen getroffen, der sich um die Scheidungsgeschichte kümmert. Sie wissen schon, den ich nach der Schwester von Frau Diepeschrath fragen sollte.«
    »Und?«
    »Das Ergebnis ist negativ. Sie hat nur einen Bruder, und der lebt in Hamburg.«
    Ich berichtete, daß wir die Unterlagen in dem Trainingsstudio überprüft hatten. »Da muß ich ansetzen. Die unbekannte Frau ist der Schlüssel, da bin ich ganz sicher.«
    Vogt schüttelte den Kopf. »Sie sind ja gar nicht einsatzfähig.«
    »Was?« fuhr ich auf. »Ich vielleicht nicht. Meine Detektei schon. Meine Mitarbeiterin macht weiter, und ich komme sicher morgen oder übermorgen hier raus.«
    »Haben Sie mal in den Spiegel geschaut? Entschuldigen Sie, das war nicht persönlich gemeint. Aber Sie sollten es wirklich tun, bevor Sie erwägen, das Krankenhaus zu verlassen.«
    Er stand auf. »Ich wünsche Ihnen gute Besserung.«
    Als Vogt gegangen war, betrachtete ich den Fernseher, der in der oberen Ecke des Raumes hing. Zeit, die Krankenschwester kennenzulernen, dachte ich und

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