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Flammentod

Flammentod

Titel: Flammentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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drückte auf den entsprechenden Knopf an meinem Bett. Es dauerte nicht lange, und es kam jemand. Keine Schwester, sondern ein Pfleger in weißem Kittel.
    »Hi«, sagte der Jüngling mit sanfter Stimme. »Ich bin Benno. Wie geht’s Ihnen?« Er lächelte über das ganze Gesicht wie ein Animateur in einem Robinson-Club.
    »Soweit okay«, sagte ich. »Ich würde gern diesen Fernseher in Betrieb nehmen, wenn’s recht ist.«
    »Kein Problem; ich hole Ihnen eine Chip-Karte. Einen Moment.« Er schlurfte hinaus, kam nach einer Ewigkeit wieder und sorgte dafür, daß ich fernsehen konnte. Ich zappte ein bißchen herum, aber es langweilte mich.
    Ich drückte erneut die Schwesternklingel. Benno erschien und grinste wieder.
    »Ich habe noch ein Problem«, sagte ich. »Ich kann leider nicht aufstehen. Aber ich müßte dringend telefonieren. In meinen Sachen ist irgendwo ein Handy. Könnten Sie mir das bitte geben?«
    Er schüttelte grinsend den Kopf. »Handytelefonieren ist im Krankenhaus nicht erlaubt. Sie haben aber da auf dem Nachttisch ein Telefon.«
    Ich drehte mich um und nahm den Hörer ab. Die Leitung war tot. »Und dafür brauche ich … ?«
    »Richtig«, sagte er strahlend. »Eine Chipkarte. Ich hole sie Ihnen.«
    Weitere zwanzig Minuten später konnte ich mit ein wenig Verrenkung Jutta anrufen.
    »Ahrens.«
    »Remi hier. Wo steckst du?«
    »Ich kann jetzt nicht telefonieren.«
    Ich dachte kurz nach und kam zu dem Schluß, daß sich Jutta wahrscheinlich in dem Hexenladen befand.
    »Perfekt«, sagte ich. »Paß auf. Bring mir ein paar Bücher über Hexen mit. Allgemeine Sachen. Sag denen, du hättest eine Freundin oder so, die sich für die Materie interessiert, und die braucht Einstiegsliteratur. Hexen heute. Moderne Hexen. Zaubersprüche. Dieses Eso-Zeug. Du weißt schon.«
    »Wovon redest du eigentlich?« fragte Jutta.
    »Na, ich denke du bist in dieser Hexentruhe.«
    »Heute ist Sonntag, mein Lieber, da hat der Laden geschlossen.«
    »Ach ja? Hm.« Ich hatte da wohl etwas durcheinandergebracht.
    »Und ich bin gerade beim Ganzkörperpeeling.«
    »Was?«
    »Im Grandhotel. Ich habe da doch das Wellnessprogramm gebucht. Gerade kriege ich ein Peeling mit Kokosöl.«
    Das durfte nicht wahr sein! Ich lag hier im Krankenhaus, war haarscharf am Tod vorbeigeschrammt, und Jutta badete in Kokosöl!
    »Aber ich brauchte Unterlagen über Hexen. Und Sex. Unbedingt.« Mir kam eine Idee. »Hat Theresa nicht einen Internet-Anschluß?«
    »Ich glaube schon.«
    »Dann surft doch mal ein bißchen rum und druckt mir was aus.«
    »Dafür, daß du heute nacht halb tot eingeliefert wurdest, bist du aber wieder ganz schön dabei.«
    »Gutes Heilfleisch«, sagte ich und legte auf.
    Ich lehnte mich zurück, zappte noch ein bißchen und blieb bei den »Zauberhaften Schwestern« hängen. Eine Mystery-Serie mit - Hexen.
    *
    Am nächsten Morgen um sechs Uhr war die Nacht zu Ende. Ich frühstückte mühsam um halb sieben und versuchte aufzustehen. Ich schaffte es bis zur Badezimmernische, die zu meinem Zimmer gehörte. Als ich mich gewaschen und eine Weile auf dem Bett gesessen hatte, beschloß ich, ein wenig zu meiner Gesundung beizutragen, indem ich mich auf die Socken machte und das Zimmer verließ.
    Ich wanderte Schritt für Schritt den Flur entlang. Ziemlich bald wurde mir flau im Magen, und meine Beine schienen zu Gummi zu werden.
    »Aber, aber, Herr Detektiv, wer wird sich denn da schon so früh überanstrengen?«
    Ich faßte mit der gesunden Hand an die Wand, um mich abzustützen. Im selben Moment wurde ich von kräftigen Armen unter den Achseln emporgehoben und in mein Zimmer zurückgeschleift. Ich war plötzlich von Parfümgeruch umgeben. Es war Dr. Radermacher persönlich, die mir zur Seite stand.
    »Was machen Sie eigentlich in Ihrer Freizeit?« fragte ich. »Gewichtheben? Donnerwetter. Starke Frauen, die nicht so aussehen, sind mir am liebsten.«
    »Hauptsache, der Sprechapparat funktioniert noch. Aber jetzt mal im Ernst. Sie sollten noch nicht aufstehen. In einer halben Stunde ist Visite. Und da werde ich ganz bestimmt zu dem Ergebnis kommen, daß Sie drei, vier Tage unser Gast sein dürfen. Mindestens.«
    Ich ließ mich auf das Bett sinken und kam mir vor, als hätte ich eine Mount-Everest-Besteigung hinter mir. Als ich mich wieder richtig zugedeckt hatte und die Ärztin gegangen war, versuchte ich mich auf die Akten in dem Haus zu konzentrieren. Die ganze Zeit schon hatten meine Gedanken darum gekreist.
    Ich rekapitulierte, was ich

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