Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammenzorn

Flammenzorn

Titel: Flammenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
Vom Netzwerk:
Rücken legte sie die Handschellen um die Eisenstäbe der Tür herum, ließ sie zuschnappen, um die Tür zu verriegeln, und warf den Schlüssel hinaus ins Gras.
    »Das ist interessant«, bemerkte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Sie zog ihr Handy aus der Handtasche und wählte 911. »Hier spricht Lieutenant Kalinczyk vom DFD. Ich bin auf dem Holy Sepulchre Friedhof und brauche Verstärkung ...« Sie erklärte ihrem Gesprächspartner die genaue Lage des Mausoleums, während ihr das Herz in der Brust hämmerte. »Bringen Sie Feuerlöscher mit. Massenweise.« Als sie auflegte, hatte sich der Brandstifter immer noch nicht gerührt.
    »Sie haben noch ungefähr fünf Minuten, um sich mit mir zu unterhalten, ehe es hier von Cops wimmelt.«
    Er reckte einen Finger hoch, der in einem roten Feuer leuchtete. »Ich kann mir den Weg durch diese Tür freibrennen.«
    »Sicher. Irgendwann vielleicht. Aber, wenn es Ihre Künstlerseele nicht zu sehr verletzt, bis dahin habe ich vermutlich schon ein paarmal auf Sie geschossen.« Sparky meldete sich knurrend zur Stelle. »Und an ihm müssen Sie auch vorbei.«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Bei einem anderen Mann und an einem anderen Ort hätte sie es anziehend gefunden. »Wie sind Sie denn zu diesem Feuerelementargeist gekommen? Ich gestehe ... ich beneide Sie.« Er streckte Sparky die Hand entgegen, woraufhin dieser die Zähne bleckte.
    »Finger weg von ihm.«
    »Das scheint in der Tat geboten zu sein.«
    »Was haben Sie mit Virgil gemacht? Und mit dem Geist des Mannes hier auf dem Friedhof?«, wollte Anya wissen. Nun war sie an der Reihe, ein paar Fragen zu stellen, ehe der Typ sich der Realität, das heißt Vross und den Detectives im Polizeihauptquartier würde stellen müssen.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe sie verzehrt.«
    »Warum? Sie haben Ihnen nichts getan. Sie haben niemandem etwas getan.«
    Er starrte sie an, als verstünde er die Frage nicht. »Weil wir so etwas nun einmal tun.«
    Sie presste die Lippen zusammen und beschloss, begriffsstutzig zu tun. »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Sie. Ich. Wir sind Laternen.«
    »Ich bin überhaupt nichts Besonderes, auch wenn ich irgendwann mal Pfadfinderin war.«
    Er schnaubte empört. »Sie sehen sie, genauso wie ich sie sehe.« Er näherte sich, und Anya richtete ihre Waffe auf sein dunkles, glänzendes Auge. »Sie sind eine Laterne. Ich kann das Loch in Ihrer Brust spüren, die Hitze Ihrer Haut ...« Nur einige Zentimeter von ihr entfernt fuhr er mit der flachen Hand durch die Luft. »Sie sind wie ich. Sie brennen innerlich, so als hätten Sie einen Stern verschluckt.« Sein Blick war so schwarz und farblos wie Quartz, als er sie von Kopf bis Fuß musterte. »Sie haben keine Ahnung, wozu Sie imstande sind - was ich Sie lehren könnte ...« Er trat noch einen Schritt näher.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind.« Ihr Finger am Abzug krümmte sich. »Ich weiß nicht, was Sie sind, aber gegen Kugeln ist nichts immun.«
    Er legte den Kopf schief. »Das ist wohl wahr.« Als er Anstalten machte, sich abzuwenden, sah Anya ein Stück weißen Verbandmulls rechts unter seinem Kragen hervorlugen. Sie hatte ihn in jener Nacht getroffen. Bei all seiner Macht war er doch nicht unbezwingbar. »Ich bin das, was Sie sein könnten, mit dem richtigen Lehrer ...«
    »Sie sind das, was ich sein könnte, wäre ich vollkommen schwachsinnig. Wer kann schon auf die Idee kommen, Sirrush aus seinem Todesschlaf zu wecken? Und wozu?«
    Sein Auge glühte - vor Magie oder Gier, das konnte sie nicht erkennen. »Sirrush ist die letzte Hoffnung für diese Stadt. Sie werden sehen ...«
    Sie hörte Schritte den grasbewachsenen Hügel zum Mausoleum heraufkommen, Gebrüll. Bei der Beerdigung des Feuerwehrmanns waren genug Polizisten anwesend, um eine kleine Armee zu überwältigen - und jetzt kamen sie.
    »Hier drin!«, rief Anya.
    Der Brandstifter faltete die Hände zusammen. »Sie vergeuden nur Zeit, Lieutenant Kalinczyk.«
    »Nein. Ich halte Sie davon ab, Ihre kranken Fantasien in die Tat umzusetzen.«
    Er lächelte und sah zu, wie sich die Polizisten hinter dem Eisentor drängelten. »Wir werden sehen, wessen Fantasien sich am Ende erfüllen.«
    Sie hatte angenommen, die rechte Hand von Sirrush würde sich nach Kräften zur Wehr setzen.
    Die Polizisten und Feuerwehrleute öffneten die Tür mit einem Bolzenschneider. Anya warnte sie, dass der Verdächtige vermutlich entflammbare Substanzen und Zündquellen bei sich habe, doch

Weitere Kostenlose Bücher