Flammenzorn
hast.«
»Richtiiiiig.«
»Komm, buttern wir dich mit Knoblauch, Liebes.« Katie zog einen Schmollmund. »Sieh es mal positiv ... es wird Mimi daran hindern, Drake Ferrer erfolgreich anzugraben.«
Die einzigen Wesen, die Anya am Montagmorgen hätten angraben können, waren die Sprengstoffspürhunde der Feuerwache.
Anya schlich durch die Eingangshalle und versuchte, sich zur Hintertreppe zu stehlen, ohne irgendjemandem zu begegnen, den sie kannte. Sie gab es nur ungern zu, aber die geweihte Knoblauchbutter wirkte offensichtlich. Der Dämon hatte keinen Mucks mehr gemacht, seit sie sich damit eingeschmiert hatte. Sie konnte ihn fest zusammengerollt in ihrem Magen spüren, aber Mimi regte sich nicht. Vielleicht war er einfach angewidert. Vielleicht war er aber auch nur so lange wach gewesen, dass er nun beschlossen hatte, ein Nickerchen zu halten.
Anya hatte das Pech, gleich zwei gewaltigen Labradorhunden in der Eingangshalle des Feuerwehrhauses zu begegnen. Ihr Führer verlor in dem Moment die Kontrolle über seine Hunde, als sie die Knoblauchbutter wahrnahmen. Sie rissen sich los, und ihre Krallen kratzten über den schwarz-weiß gefliesten Boden.
Anya sah sich verängstigt über die Schulter um, als die Hunde über sie herfielen. Schnauzen schlabberten in ihrem Haar und ihrem Ausschnitt, Pfoten tapsten überall auf ihr herum. Instinktiv rollte sie sich am Boden zusammen und schützte ihr Gesicht. Aber die Hunde waren zielstrebig: Sie besabberten ihr Gesicht und leckten jeden kleinen Tupfer Make-up und die Knoblauchbutter von Gesicht und Hals, ehe es dem Hundeführer endlich gelang, sie von Anya wegzuziehen. Sparky wand sich angewidert an ihrem Hals.
»Alles in Ordnung?«, brüllte ihr der Hundeführer zu, während er mit zweihundert Pfund wild entschlossenem Hund kämpfte.
Anya stemmte sich hoch. »Mir geht es gut.«
Der Hundeführer maß sie mit schiefem Blick, ehe er an den Leinen vorbei nach seiner Schusswaffe griff. »Ma'am, bitte halten Sie Ihre Hände so, dass ich sie sehen kann.«
Toll. Er dachte, sie hätte Sprengstoff bei sich. Er rief den diensthabenden Wachmann herbei, der mit der Hand an der Waffe näher kam.
Sie hob die Hände. »Kann ich meine Dienstmarke herausholen?«
Er nickte. »Langsam.«
Sie zog ihre Marke aus der Jackentasche und klappte das Etui auf. Der Hundeführer nickte. »Tut mir leid. Ich weiß, Sie werden mir nicht glauben, dass diese Burschen ihre Ausbildung hinter sich haben, aber ...« Und in diesem Moment trug ein Luftzug den Knoblauch in seine Nase. »Aha. Sie riechen wie die Lasagne meiner Frau. Die Hunde spielen immer verrückt, wenn es Lasagne gibt.«
Der Wachmann zog die Nase kraus. »Ich finde, sie riecht eher nach Bruschetta.«
Anya lächelte schwach. »Kann ich jetzt gehen?«
»Angenehmen Tag noch, Ma'am.«
Anya schlurfte zur Treppenhaustür und ging die Stufen zu ihrem Büro hinunter. Sie ignorierte die telefonischen Nachrichten der Presse und tippte den Steuercode ein, der sie über das Telefon mit den Funkgeräten am Schauplatz des Feuers in dem Wohngebäudekomplex verband. Das DFD hatte den Tatort noch nicht freigegeben, und solange wenigstens ein Brandbekämpfer vor Ort war, konnte das DFD die Befehlsgewalt über das gesamte Schadensgebiet beanspruchen. Sie konnten kontrollieren wer kam, wer ging ..., und sie konnten jeden verhaften, der das Gelände unbefugt betrat.
»Hey, hier spricht Lieutenant Kalinczyk. Können Sie mindestens zwei uniformierte Angehörige des DFD während der nächsten achtundvierzig Stunden vor Ort postieren?«
Die Stimme des Einsatzleiters meldete sich knisternd zu Wort. »Wir wollten den Brandort eigentlich räumen, sobald die Leute vom Gasversorgungsunternehmen damit fertig sind, die Leitungen zu versiegeln. Was ist denn los?«
»Ich bin mir ziemlich sicher, dass unser Brandstifter noch dort auftauchen wird.« Anya lieferte ihm eine mündliche Beschreibung von Ferrer.
»Ich kann zwei Leute hierlassen. Übernimmt denn die Ermittlungsabteilung die Kosten für die Überstunden? Mein Budget ist ausgereizt.«
»Keine Sorge. Ich bringe Ihnen die Formulare rüber. Sorgen Sie nur dafür, dass ich informiert werde, wenn die Leute den Tatort verlassen.«
»Ist Ihr Geld, Lady.«
Sie hatte kaum den Hörer aufgelegt, da hörte sie ein Klopfen an der Glasscheibe ihrer Bürotür. Mit einem Tritt rückte sie den Stuhl vom Schreibtisch weg, und die Räder rollten auf den rissigen Bodenfliesen in Richtung Tür. Sie drehte den Knauf und
Weitere Kostenlose Bücher