Flammenzorn
Arsch.«
»Bist du.« Katie nickte weise. »Aber sich einzugestehen, dass man im Arsch ist, ist der erste Schritt zurück zu geistiger Gesundheit.«
Anya kam sich vor wie eine Drogensüchtige, die um Pillen bettelte. »Hast du nicht trotzdem etwas, das mir hilft, den heutigen Tag zu überstehen?«
Katie verdrehte die Augen. »Warte. Ich schaue mal, was ich tun kann.« Sie stemmte sich vom Sofa hoch und ging den Korridor hinunter. Anya fiel auf, dass sie unterwegs alle noch nicht brennenden Lampen einschaltete. Der Dämon, den Anya ausbrütete, musste wirklich ein harter Knochen sein, überlegte sie.
Sparky hob den Kopf. Sein Schwanz war mit Salamanderspucke verschmiert, und in seinen Augen lag ein Ausdruck tiefster Besorgnis. Seufzend bohrte er den Kopf in ihre Achselhöhle. Sie hielt ihn wie ein Kind, wiegte ihn und wünschte, sie könnte mehr tun, um ihn zu beruhigen. »Es wird alles wieder gut. Ich werde dich nicht allein lassen.«
Katie kehrte zurück und versteckte irgendetwas hinter ihrem Rücken. »Hier ist deine rituelle Übergangslösung.«
Anya streckte die Hand nach ihr aus.
Katie tänzelte davon. »Nein. Du bekommst es nur, wenn du meine Bedingungen akzeptierst.«
»Käufliche Hexe. Wie lauten die Bedingungen?«
Katie reckte einen Finger hoch. »Du darfst nicht allein schlafen.«
Anya blinzelte verwirrt. »Wie bitte?«
»Wenn Mimi dich ausreichend unter Kontrolle hat, um seinen Willen auszuüben, während du schläfst ... beim nächsten Mal könntest du an einem Ort aufwachen, an dem du lieber nicht wärst, womöglich ohne dich zu erinnern, wie du dorthingekommen bist.«
Anya runzelte die Stirn. Mimi schien gerade sadistisch genug zu sein, um sie dazu zu zwingen, einen Striptease in der Abteilung für die Erfassung von Sexualstraftätern im Sheriffbüro hinzulegen. Widerstrebend gab sie nach. »Okay.«
Katie wedelte immer noch mit dem Finger vor Anyas Nase. »Du musst meine Anweisungen befolgen, und du musst Ciros Anweisungen befolgen. Hexenbefehle. Oder es gibt Hausarrest.«
»Ja, Mamahexe. Also, was ist in der Schachtel?«
Katie präsentierte mit überschwänglicher Geste ein Glas, etwa so groß wie ein Soßenschälchen für Dips, versehen mit der Aufschrift: GINO'S KNOBLAUCHBUTTER.
»Willst du mich füttern?« Anyas Miene hellte sich auf.
»Nein. Das ist verhexte Knoblauchbutter. Du musst sie benutzen wie eine Salbe. Zweimal täglich großzügig auf den betroffenen Bereich auftragen. In deinem Fall würde ich mich von Kopf bis Fuß damit einschmieren.«
Anya zog die Nase kraus. »Ich dachte, du wärst eine moderne Hexe. Das hört sich eher mittelalterlich an.«
»Pech für dich. Manchmal sind die alten Methoden eben die besten.« Sie reichte Anya das Glas.
»Das Etikett sieht ziemlich kommerziell aus«, bemerkte Anya misstrauisch. »Hast du nicht gesagt, das Zeug sei verhext?«
»Entschuldige vielmals, dass ich nicht gleich meine Samtrobe und meinen silbernen Athame für diese heilige Prozedur rausgekramt habe. Ich versichere dir, es ist geweiht worden.«
»Geweiht, von wem?«
»Es ist wirklich nicht wichtig, welches Glaubenssystem bei so einer Weihung zum Einsatz kommt. Entgegen Jules' Vorstellungen ist ein Zauberbann stets ein Ritual, das einem speziellen Zweck dient. Es ist ein Wunsch, der in Verbindung mit Imagination zu einer Veränderung in der physischen Welt führt. Ein Bann ist ein Bann, ob er nun von einem Pfarrer bei der Messe ausgesprochen wird oder von einer Hexe in ihrer Küche.«
»Ich glaube nicht, dass Jules sich für einen Magier hält, wenn er den Johannes zitiert und Dämonen mit einer Wasserpistole voller Weihwasser verfolgt.«
»Vielleicht ist das einer der Gründe, warum seine Technik nicht mehr so gut funktioniert wie früher.« Katie schürzte die Lippen. »Ich meine, das Böse scheint mit jedem Tag mehr Angriffspunkte zu finden, und unsere Aufgabe ist es, unseren Einsatz zu verstärken und unsere Vorstellungskraft zu verbessern, um es zu bekämpfen.«
Anya schwieg für einen Moment, während sie die Worte verdaute. »Also ... wer hat die Knoblauchbutter verhext?«
»Ich, gerade eben. Außerdem wurde sie von dem Rabbi am Ende des koscheren Fertigungsprozesses gesegnet.«
Anya sah sich die Aufschrift auf dem Etikett genauer an. Die Butter war tatsächlich koscher. Sie öffnete die Packung und verzog das Gesicht. »Bah, das stinkt wie ein totgefahrenes Tier.«
»Du reagierst empfindlich auf den Geruch, weil du einen dämonischen Untermieter
Weitere Kostenlose Bücher