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Flammenzorn

Flammenzorn

Titel: Flammenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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öffnete.
    Marsh füllte den Rahmen aus. Und er sah nicht sonderlich glücklich aus.
    »Guten Morgen, Captain.«
    Marsh blickte auf sie hinab. Anya erkannte, in welche Richtung sein Blick ging. Ihr Haar war struppig, das Make-up von gefräßigen Hunden zerstört. Beigefarbene Labradorhaare lagen überall auf ihrem Anzug. Sie roch nach Knoblauchbutter. Und es war noch nicht mal neun Uhr morgens.
    »Wilde Nacht gehabt, Kalinczyk?«
    »Ah, nein, Sir.«
    Er zog die Nase kraus. »Sie riechen nach Pizza.«
    Ihre Gedanken überschlugen sich. »Ich nehme Knoblauchpillen. Für meinen Blutdruck.«
    »Dann hören Sie damit auf.«
    »Ja, Sir.«
    Marsh verschränkte die Arme vor der breiten Brust. »Wir haben ein Problem.«
    »Sir, ich verspreche, die Knoblauch ...«
    »Den Knoblauch haben wir abgehakt.« Er zeigte hinaus auf den Korridor, und schon hüpfte Vross wie auf Kommando in ihr Büro. Ein überhebliches Lächeln beherrschte sein teigiges Gesicht. Das konnte nichts Gutes bedeuten. »Haben Sie Detective Vross und mir irgendetwas über die Brandstiftungen zu sagen?«
    »Ich habe gerade mit dem Einsatzleiter gesprochen und ihn gebeten, den Gebäudekomplex unter Bewachung zu stellen. Ich bin sicher, dass Ferrer dort auftauchen wird, so wie bei allen anderen Tatorten auch.«
    »Ja, nun, wir haben unsererseits Ferrer überwacht.« Vross öffnete einen braunen Umschlag und ließ ein halbes Dutzend Schwarz-weiß-Fotos auf ihren Schreibtisch fallen. »Diese Bilder stammen von den Überwachungskameras im Detroit Museum of Arts.«
    Marsh bedachte Vross mit einem Blick, der die Farbe von den Wänden hätte schälen können. »Detective Vross hat die Überwachung angeordnet, ohne sich die Mühe zu machen, uns darüber in Kenntnis zu setzen.«
    Anya schluckte und blätterte die Fotos durch. Sie zeigten Ferrer, wie er ihre Hand hielt. Ferrer, wie er sie küsste. Ferrer, die Arme um sie gelegt, die Finger in den Bändern ihres Korsetts vergraben. Bedächtig legte sie die Bilder zurück auf den Schreibtisch. Ihre Finger hinterließen Knoblauchbutterabdrücke an den Rändern. »Ferrer hat mir eine Einladung zur Eröffnung seiner Ausstellung geschickt. Ich habe versucht, etwas aus ihm herauszuholen.«
    »Sie halten es also für eine angemessene Form der Befragung, mit dem Hauptverdächtigen zu züngeln?«, höhnte Vross. »Oder war das so eine Art Quid-pro-quo-Arrangement? Ein kleines Schäferstündchen im Gegenzug für einen kleinen Beweis?«
    Anya erhob sich und warf dabei den Stuhl um. Sie spürte, wie Mimi sich in ihr regte, angelockt durch ihren Zorn. Wütend bohrte sie den Finger in Vross' speckige Brust. »Ich habe nicht mit dem Verdächtigen geschlafen.«
    »Tja, wissen Sie, aus meinem Blickwinkel wirkt es, als wären Sie sehr vertraut mit ihm.« Vross sah sich zu Marsh um. »Sehen Sie? Darum sollten Sie die Weiber nie aus der Schreibstube rauslassen. In Gegenwart von Männern haben sie sich einfach nicht unter Kontrolle.«
    Anya holte aus und schlug zu. Sie wusste nicht, ob ihr eigener Zorn oder Mimis Einfluss dafür verantwortlich war, aber es fühlte sich gut an, als ihre Knöchel Vross' Nase trafen. Er taumelte zurück, die Hände vor das Gesicht geschlagen. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor.
    »Sieht ganz so aus«, knurrte sie.
    »Lieutenant Kalninczyk«, bellte Marsh und baute sich zwischen ihr und Vross auf. »Halten Sie sich zurück.«
    Vross zeigte mit einem blutigen Finger auf sie. »Miststück! Ich werde Sie wegen Angriffs auf einen Polizeibeamten anzeigen.«
    Anya verschränkte die Arme vor der Brust und versteckte die blutigen Knöchel in der Armbeuge. Sie schmerzten teuflisch, aber das war es wert gewesen. »Tatsächlich? Sie wollen wirklich eingestehen, dass Sie sich von einem kleinen Mädchen haben schlagen lassen? Das bezweifle ich.«
    Vross stürzte über den Schreibtisch auf sie zu. Marsh hielt ihn auf, indem er ihm den Ellbogen in die Brust rammte und ihn rücklings zu Boden schickte. Mit perfekt gestärktem Hemd stand Marsh über dem Detective und lockerte seine Krawatte. »Bringen Sie mich nicht dazu, mein Hemd schmutzig zu machen, Vross.«
    Vross stemmte sich auf die Beine und schob sich an Marsh vorbei. Mit einem letzten giftigen Blick auf Anya rannte er hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
    Anya richtete ihren Stuhl wieder auf und sank auf die Sitzfläche. Sie fühlte sich leer und machte sich Sorgen, nun, da ihr Zorn ebenso versiegte wie das Adrenalin in ihrem Körper. Sie sah Marsh an. Ihn

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