Flammenzungen
lauscht, hörte aber nicht, ob sich jemand auf den anliegenden Grundstücken befand.
„Jetzt bist du wieder dran.“ Er deutete auf ihre Bluse. „Zieh sie aus.“
Sie zögerte. Alles in ihr verzehrte sich nach ihm. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, wenn sie ihn betrachtete. Die Beine leicht gespreizt und die Hände in die Hüften gestemmt, stand er vor ihr. Wie ein griechischer Gott. Obwohl sein Gesicht Gelassenheit ausstrahlte, hob und senkte sich sein muskulöser Brustkorb. Seine Bizepse zuckten ungeduldig. Er wirkte keineswegs martialisch oder gar bedrohlich, sondern schlichtweg anbetungswürdig. Aber das wollte sie ihn auf keinen Fall wissen lassen! Er sollte nicht merken, dass sie dahinschmolz, wenn er sie mit seinem Körper lockte und sie anlächelte wie die personifizierte Sünde. Es machte sie sogar an, wenn er unverschämt mit ihr sprach und ihr auf eine frivole Art drohte. Selbst dass er sie in diese prekäre Situation gebracht hatte, erregte sie, wie ihr mit einem Mal bewusst wurde, da ihre Scham pulsierte. Mist! Sie hatte bereits verloren.
„Tu es für mich“, bat Lorcan sinnlich.
Vor lustvoller Angst stellten sich die Härchen auf ihren Armen auf. Innerlich kämpften Bedenken und die Vorfreude auf die kommende Herausforderung miteinander. Würde sie es schaffen, leise zu sein? Würde Lorcan sich überhaupt bemühen, nicht laut zu stöhnen, oder gehörte das zu seinem aufregenden Spiel dazu? Würde Skyler sie ertappen oder Mrs Carson von nebenan durch die Hecken spähen, um herauszufinden, was vor sich ging?
Bevor die Furcht überhandnahm, streifte sich Amy die Bluse und den Büstenhalter ab. Sie atmete schwer, schob es auf die Schwüle, aber es funktionierte nie, sich selbst zu belügen. Immer wieder leckte sie sich über die Lippen, nicht etwa weil sie Durst hatte, sondern weil Lorcan seine Hose auszog. Er trug keinen Slip. Wegen der Hitze? Oder weil er von Anfang an vorgehabt hatte, mit ihr zu schlafen, sobald sie nach Hause kam?
Bis jetzt hatte sie gedacht, dass er sie in Besitz nehmen wollte, um Nabil auszustechen. Aber er war erst seit gestern ein Teil ihres Lebens, und bisher schienen sie nur miteinander zu schlafen, während Nabil ihr bester Freund war und die gemeinsamen Erlebnisse seit ihrer Kindheit sie eng zusammengeschweißt hatten, allen voran Marnies Verschwinden.
Warum nur stimmte es sie jedes Mal traurig, wenn ihr klar wurde, dass Lorcan nur ihr Leben streifte? Wenn sie genauer darüber nachdachte, war es doch besser so. Aber Verstand und Herz sprachen nun mal nicht dieselbe Sprache.
Einladend spreizte sie die Schenkel. Eine warme Brise streichelte ihre Mitte ebenso wie Lorcans Blick.
Er kniete sich zwischen ihre Beine, wobei sein halb erigierter Schaft wippte, und liebkoste ihre Oberschenkel. Dabei kam er ihrem Schoß immer näher, entfernte sich jedoch jedes Mal, bevor er ihr Geschlecht berührte. Ihre Spalte reagierte trotzdem auf ihn, als hätte er sie angefasst. Sehnsüchtig pulsierte das Blut hindurch, Amy öffnete den Mund, um Luft in ihre Lungen zu saugen.
Wie konnte ein Mann, der auf der Straße lebte, aussehen wie ein Adonis? Er wirkte nicht wie die anderen Stadtstreicher. Oder trug sie eine rosarote Brille, was ihn betraf? Bestand der Unterschied allein darin, dass er in einem Bett und nicht in einem Hauseingang schlief, dass er gesundes Essen zu sich nahm, statt Mülltonnen zu durchwühlen und Bestätigung durch Sex bekam? Das mochte eine Rolle spielen, aber Lorcan war schon im Asyl hervorgestochen. Ihr Innerstes zog sich zusammen, denn sie sollte sich nicht mit einem Mann einlassen, der ein Geheimnis mit sich Dummerweise machte ihn das nur interessanter. Sie wollte ihn nicht aufgeben!
Kräftig massierte er ihre Schenkel. „Warum schaust du manchmal so melancholisch aus, wenn du mich ansiehst? Ich möchte Feuer in deinen Augen sehen, Babydoll. Dafür werde ich sorgen.“
Er erwartete keine Antwort, sondern beugte sich vor und küsste ihre Brüste. Zärtlich saugte er die empfindliche Haut mal hier, mal dort ein. Er drückte behutsam ihren Busen knapp hinter den Warzenhöfen zusammen, sodass sich die Spitzen ihm entgegenreckten, und stülpte seinen Mund über ihren rechten Nippel. Während er Amy sachte seine Zähne spüren ließ, leckte er gleichzeitig hauchzart über ihre Brustwarze. Geschickt zwirbelte er parallel die linke.
Berauscht legte Amy den Kopf in den Nacken. Ihre Erregung schwoll an und überlagerte ihr schlechtes Gewissen. Bestimmt glaubte
Weitere Kostenlose Bücher