Flammenzungen
Richtung Jackson Square.
Sie passierten das House of Voodoo, bogen am French- Quarter-Besucherzentrum rechts ab und tauchten in den Woldenberg Park ein. Dort fuhr Dixie von der Hauptstraße ab. Eine Weile brausten sie über einen Zubringer durch den Wald, bis ihre neue Freundin schließlich zum Fahrkartenschalter von Steamboat Natchez abbog und das Auto unter einer Laterne abstellte.
Die Musik verstummte. Durch die plötzliche Stille nahm Amy das harte Klopfen ihres Herzens stärker währ.
Obwohl sie in New Orleans aufgewachsen war und immer hier gelebt hatte, war sie noch nie mit dem einzigen Dampfschiff auf dem Mississippi gefahren. Es ist merkwürdig, dass man die Attraktionen in anderen Städten oft besser kennt als die vor der eigenen Haustür, dachte sie und spähte zum Fluss hinüber.
Sie schienen allein zu sein. Kein Wachmann war zu sehen. Der Parkplatz war leer, aber hell erleuchtet. Es gab auch Nachtfahrten mit dem Dampfer, aber offenbar fand an diesem Abend keine statt. Amys Nervosität nahm zu. Das Pulsieren zwischen ihren Beinen allerdings auch.
„Entspann dich.“ Beruhigend streichelte Dixie ihr die Schulter. Sie schnallte sich ab, drehte sich zu ihr und befreite ihre Beifahrerin ebenfalls vom Gurt. „Ich habe nicht vor, dich zu fressen, sondern nur, dich zu lecken.“
Erneut wurde es Amy heiß, obwohl der Motor nicht lief und somit auch nicht die Autoheizung. Tagsüber stieg die Temperatur in diesen Dezembertagen immerhin noch auf sechzehn Grad, aber nachts wurde es so kurz vor Weihnachten schon empfindlich kühl. Davon spürte sie in diesem Moment nichts. Ihr Körper glühte. Hatte sie noch im Cat’s Meow geglaubt, ihre Hitzewallungen lägen am Alkohol oder an der stickigen Luft im Klub, so wusste sie nun, dass Dixie der Auslöser dafür war.
Zärtlich küsste Dixie sie, und Amy dachte, dass jeder Mann wohl in dieser Situation über sie hergefallen wäre. Zumindest hatte sie die Erfahrung gemacht, dass Kerle oft etwas zu stürmisch vorgingen. Aber ihre Liebhaberin hielt sich zurück, vermutlich um Amy nicht zu erschrecken, die sich auf neues Terrain begab. Dass diese Zurückhaltung Dixie Kraft kostete, spürte Amy an ihrem Griff. Während ihr Kuss intensiver wurde, hielt sie Amys Oberarm fest und drückte dabei immer stärker zu, unbewusst, vermutete Amy.
Leidenschaftlich umschloss Dixie Amys Lippen mit den ihren. Sie drang in sie ein, um alsbald hemmungslos mit ihr zu züngeln. Amy stellte fest, dass eine Frau prinzipiell nicht anders schmeckte als ein Mann. Es gab keinen männlichen oder weiblichen Geschmack, sondern jeder Mensch besaß seinen eigenen. Der von Dixie erinnerte sie an Trinkschokolade, nicht etwa aus Instantpulver, sondern aus gemahlenen Kakaobohnen - kräftig, aber nicht zu süß, mit einem Schuss Rum, wegen des Daiquiris, den sie selbst getrunken hatte.
Dixie war eine geschickte Küsserin, sie setzte Lippen und Zunge zusammen ein. Amys Partner hatten entweder das eine oder das andere gemacht, aber niemals beides gleichzeitig. Was sie allerdings am meisten erregte, war der Tabubruch an sich. Frauen wurden nicht intim miteinander. Sie waren Freundinnen, zogen sich im Schwimmbad in einer Kabine um und schliefen in einem Bett, ohne den Gedanken daran, dass etwas zwischen ihnen laufen könnte. Doch
nun saß sie hier im Auto mit einer Fremden und knutschte mit ihr, als gäbe es kein Morgen. Und es machte sie an. Ihre Scham kribbelte, sie strich voller Begehren über Dixies Rücken und drückte sie an sich.
Kurz löste sich Dixie von ihr. Sie kurbelte die Rückenlehne herunter, sodass Amy halb lag, schob ihr den Rock und ihr eigenes Kleid hoch und setzte sich auf ihren Schoß die Knie rechts und links neben Amys Beinen. Überrascht formte Amy mit den Lippen ein lautloses „Oh“, denn Dixie trug nicht nur keinen BH, sondern auch keinen Slip. Ihre Spalte fühlte sich an Amys Oberschenkel heiß an.
Sogleich saugte sich ihre Geliebte sanft an Amys Hals fest, streifte mit den Lippen ihr Dekollete und knöpfe ihr die Bluse auf. Amy wagte kaum zu atmen, als Dixie ihre Brüste aus dem BH hob und die Hände wie Schalen darunterlegte. Keuchend betrachtete Dixie sie. Amys Nippel wurden unter ihrem Blick noch härter. Sie konnte kaum glauben was sie hier tat, und dennoch wirkte es so natürlich, mit Dixie auf Tuchfühlung zu gehen.
Als Dixie sich zu ihrem Busen herabneigte und Kuss neben Kuss daraufsetzte, hielt Amy für einige Sekunden die Luft an, nur um sie gleich wieder laut
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