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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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richtete sich auf. »Ich rechne nicht damit, dass sich in den nächsten Stunden jemand zeigt. Seien Sie ab fünfzehn Uhr bereit. Ich möchte mich mit meinen Aufzeichnungen befassen.«
    Er ging in seine Kabine. Flandry sah ihm hinterher. Wie viel weiß er wirklich?, fragte sich der junge Ensign. Mehr, als er von unserem Charlie überhaupt erfahren haben kann oder aus alten Aufzeichnungen, das steht einmal fest. Irgendwie hat Abrams es eingerichtet … Ach, Gott, die Granaten, wie sie in Ujanka einschlagen!
    Er schob den Gedanken beiseite und richtete den Blick auf die Gegenwart, auf das Team, das unter Wasser gehen sollte: zwei Xenologen, Assistenten Ridenours, ein Ingenieursensign und vier stämmige Gasten mit Taucherfahrung Sie erschienen ihm fast fremder als die Tigerys.
    Der Ruhm, die Schlacht in der Goldenen Bucht gewendet zu haben, wurde vom scharfen Wind weggeblasen, und ebenfalls die berauschende Fortsetzung: dass er, Dominic Flandry, nicht mehr als Neuling galt, der noch nicht ganz trocken hinter den Ohren war, sondern anerkannt wurde, wie es ihm zustand, und ihm als dem Helden von Kursowiki eine ehrenvolle Erwähnung versprochen worden war, als den Offizier, der das Landvolk zu einem Friedensangebot hatte überreden können … was als unromantische Konsequenz nach sich zog, dass er die terranische Abordnung begleiten musste, um den Tigerys zu zeigen, dass er ihre Mission in vollem Umfang billigte. Und nun hatte Ridenour ihn barsch angewiesen, nicht im Weg herumzustehen.
    Jan van Zuyl war da viel besser dran!
    Nun … Flandry setzte alle Nonchalance auf, die er mobilisieren konnte, und ging zu Dragoika. Sie blickte ihm ernst entgegen. »Mir gefällt es nicht, dass Ihr nach unten geht«, sagte sie.
    »Unsinn«, erwiderte er. »Das wird bestimmt ein großartiges Abenteuer. Ich kann es kaum erwarten.«
    »Nach unten, wo die Gebeine unserer Mütter liegen, die sie ertränkt haben«, sagte Dragoika. »Drunten, wo es keine Sonne gibt, keine Monde, keine Sterne, nur Schwärze und wechselhafte kalte Strömungen. Zwischen Feinden und Scheusalen. Kampf war besser.«
    »Ich bin ja bald zurück. Beim ersten Tauchgang geht es nur um die Erlaubnis, eine Glocke am Boden zu errichten. Sobald das geschafft ist, kann Eure Flotte zurück nach Hause.«
    »Wie lange werdet Ihr dort unten in der Glocke bleiben?«
    »Das weiß ich nicht. Ich hoffe, nicht länger als ein paar Tage. Wenn die Dinge sich vielversprechend entwickeln, werde ich« – Flandry warf sich in die Brust – »dort nicht mehr groß gebraucht. Dann benötigt man mich wieder dringender an Land.«
    »Bis dahin werde ich unterwegs sein«, sagte Dragoika. »Die Schütze hat noch immer eine Fracht auszuliefern, und die Schwesternschaft möchte den Waffenstillstand ausnutzen, solange er anhält.«
    »Aber Ihr werdet doch zurückkehren, oder? Meldet Euch nach Eurer Rückkehr, und ich flitze direkt nach Ujanka.« Er tätschelte ihr den Arm.
    Sie ergriff seine Hand. »Eines Tages verlasst Ihr uns für immer.«
    »Hm … Das ist nicht meine Welt.«
    »Ich würde gern die Eure sehen«, sagte sie wehmütig. »Die Geschichten, die wir hören, die Bilder, die wir sehen – sie sind wie ein Traum. Wie das Verlorene Eiland. Vielleicht ist sie das in Wirklichkeit?«
    »Ich fürchte nein.« Flandry wunderte sich, wieso das Eden-Motiv bei allen Landkulturen Starkads vorhanden war. Eine interessante Frage. Ohne diesen verdammten Krieg könnten Fachleute auf den Planeten kommen und ihn ernsthaft studieren. Er überlegte, ob er sich ihnen vielleicht anschließen wollte.
    Aber nein. Im Imperium wurde nur noch wenig Forschung um der Erkenntnis willen betrieben. Im menschlichen Geist war die Orientierung nach außen abgestorben. Lag es daran, dass während der Schweren Zeit die Zivilisation als solche brutalisiert worden war? Oder war dem Menschen schlicht das Interesse an allem außer sich selbst verloren gegangen, nachdem er einmal begriffen hatte, dass er die Galaxis nicht beherrschen konnte und stets schwer um die Bewahrung des Wenigen kämpfen musste, was er besaß? Ohne Zweifel konnte der alte Eifer wiederhergestellt werden, aber viel leicht musste vorher das Imperium untergehen. Und er, Flandry, hatte geschworen, das Imperium zu verteidigen. Ich lese nicht genug in Abrams’ Büchern. Bisher haben sie mich nur verunsichert.
    »Ihr wälzt hohe Gedanken«, bemerkte Dragoika.
    Flandry versuchte zu lachen. »Ganz im Gegenteil. Ich denke an Essen, Spaß und Frauen.«
    »Ja. Frauen.«

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