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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Erwähnenswertes gewesen, terranische Standardprozedur eben, doch dieser spezielle junge Offizier war in Begleitung eines hochrangigen terranischen Geheimdienstlers auf Merseia. Beide wurden sie in eine Affäre verwickelt, die vor mir geheim gehalten wird, doch sie haben dem Roidhunat, so hört man, größere Scherereien bereitet. Schutzherr Brechdan Eisenrat soll wütend darüber gewesen sein.«
    Ydwyr fuhr auf. Langsam hob er eine knochige grüne Hand und sagte: »Sie haben mir den Namen des Gefangenen noch nicht gesagt.«
    »Ich möchte den Datholch wissen lassen, dass dies der Lieutenant Junior-Grade Dominic Flandry ist.«
    Schweigen senkte sich herab, nur gebrochen vom Wind, dessen zunehmendes Pfeifen allmählich auch die dick isolierten Wände zu durchdringen begann. Ydwyrs Blick musterte und sondierte. Djana wisperte panisch Gebete und wiederholte sie unablässig. Flandry spürte, wie ihm der Schweiß die Rippen hinunterlief. Er musste seine gesamte Willenskraft mobilisieren, um standzuhalten.
    »Ja«, sagte Ydwyr schließlich, »ich habe von ihm gehört.«
    »Dann wird der Datholch diesen Fall vielleicht mehr zu schätzen wissen als ich«, sagte Morioch; er wirkte erleichtert. »Um ehrlich zu sein, wusste ich nichts von Flandry, bis die Brythioch … «
    »Setzen Sie Ihren Bericht fort«, sagte Ydwyr ohne Umschweife.
    Moriochs Erleichterung verschwand, doch er fuhr unbeirrt fort: »Wie der Datholch wünscht. Wie wichtig Flandry selbst auch sein mag – mir kommt er wie ein Junges vor –, er stand mit diesem anderen Agenten in Verbindung – khraich, jawohl, es fällt mir wieder ein –, Max Abrams hieß er. Und Abrams war und ist definitiv ein Unruhestifter übelster Sorte. Flandry scheint sein Protegé zu sein. Oder vielleicht schon ein Vertrauter? Vielleicht steckt mehr hinter seiner Verwendung auf Irumclaw, als sich auf der Haut zeigt?
    So viel meldete der Mei dem Ersten Nachrichtenoffizier seines Schiffes. Der Offizier wiederum wies unsere Agenten in der Stadt an« – Rax natürlich, und wer immer in Rax’ Diensten steht, dachte Flandry, während der Wind anschwoll –, »den jungen Mann nicht aus den Augen zu verlieren. Sobald er etwas Ungewöhnliches tat, sollte es so gründlich wie möglich untersucht werden.
    Der Offizier bat mich, mich bereitzuhalten. Wie ich schon sagte, monatelang geschah nichts, bis ich die Angelegenheit schon beinahe wieder vergessen hatte. Bei nachrichtendienstlicher Arbeit erhält man viele Hinweise, die nie irgendwohin führen.
    Doch jüngst traf ein Kuriertorpedo ein. Die Nachricht lautete, dass Flandry eng, aber offensichtlich insgeheim mit dem Anführer einer Unterweltbande zusammenarbeitete. Die Geheimhaltung ist verständlich – ultra-illegales Verhalten –, und zunächst nahm unser Agent an, dass es lediglich ein Fall von üblicher Korruption sei.« Verachtung färbte Moriochs Stimme. »Wie auch immer, dem Befehl zufolge wurde die Operation infiltriert. Man erfuhr, worum es ging.«
    Er beschrieb Wieland, so weit Ammon ihn kannte, und Ydwyr nickte. »Ja«, sagte der alte Merseianer, »ich verstehe. Der Planet ist zu weit von zu Hause entfernt, um gegenwärtig der Mühe wert zu sein, doch es ist nicht wünschenswert, dass die Terraner ihn wieder in Besitz nehmen.«
    »Wir haben gute Leute auf Irumclaw«, sagte Morioch. »Sie mussten eine Entscheidung treffen und auf sich gestellt handeln. Ihr Plan hatte Erfolg. Stimmt der Datholch zu, dass sie eine Sonderbelohnung verdient haben?«
    »Die bekommen sie besser«, entgegnete Ydwyr trocken, »sonst könnten sie zu dem Schluss kommen, die Terraner seien die großzügigeren Herren. Sie müssen sie noch anweisen, jeden zu liquidieren, der von dem vergessenen Mond weiß, richtig? Egal … wie ging es weiter?«
    »Der Datholch sieht diese Terranerin. Nachdem Flandry den Mond untersucht hatte, brachte sie ihn in ihre Gewalt und lenkte sein Boot in einen Sektor, wo unsere Vorposten es orten mussten.«
    »Henh-n-nh … ist sie eine von unseren Leuten?«
    »Nein, sie hat geglaubt, für eine rivalisierende Menschenbande zu arbeiten. Doch der Datholch stimmt mir vielleicht darin zu, dass sie ein Talent für derartige Vorhaben zeigt.«
    Gegen seinen Willen überwältigte Flandry das Mitgefühl, und trotz aller Verzweiflung neigte er den Kopf zu Djana und murmelte: »Hab keine Angst. Sie sind zufrieden mit dem, was du für sie getan hast. Ich nehme an, sie zahlen dir etwas und lassen dich gehen.«
    Damit du bei uns spionierst –

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