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Flandry 4: Ehrenwerte Feinde

Flandry 4: Ehrenwerte Feinde

Titel: Flandry 4: Ehrenwerte Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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knüpft Ihr Euer Netz. Sprecht weiter.« Er schwieg kurz. »Euch ist doch klar, dass die Angelegenheit so geplant werden muss, dass ich mich überzeugend von Euch lossagen kann, solltet Ihr bei Euren Umtrieben ertappt werden, oder?«
    »Natürlich, Herr. Ich habe einen Plan in allen Einzelheiten ausgearbeitet, den ich Euch gern vorlegen würde.«
    Die Zunge des Echsenmannes zuckte vor und zurück. »Wenn wir siegen … wenn wir s-s-s-siegen, werde ich mit eigener Hand die erste Rakete auf Scotha abfeuern!«
    »Nein, Herr«, widersprach ihm Flandry. »Scotha muss verschont bleiben.«
    »Wieso?«
    »Ihr müsst verstehen, Herr, dass wir auch scothanische Verbündete haben werden. Sie stehen nur unter dieser Bedingung zu uns. Einige machthungrige Adelige … und dann eine ilrische Separatistenbewegung, die Unabhängigkeit von Frithien anstrebt … und ich darf Euch offenbaren, dass sie insgeheim von der Königin persönlich Unterstützung erhält …«
     
    Flandrys Augen waren genauso kalt wie seine Stimme: »Wenn Ihr mich tötet, verschlimmert Ihr Eure Lage nur, Herzog Asdagaar. Ein wenig Verstand dürft Ihr mir schon zutrauen. Ich habe Vorbereitungen getroffen. Sämtliches Beweismaterial geht direkt an den König und per Rundfunk ans Volk, sollte ich sterben oder verschwinden.«
    Der Scothaner packte die Armlehnen seines Sessels, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Seine Stimme bebte vor machtlosem Zorn: »Du Teufel! Du Schleimwurm!«
    Flandry drohte ihm mit dem Finger. »Na, na, na. Ihr wäret schlecht beraten, mit Schmähnamen um Euch zu werfen, mein lieber Asdagaar. Ein Vatermörder, ein Verräter an seinen Kameraden, ein Eidbrecher, ein Götterlästerer … Seid versichert, ich habe für alles Beweise. Einiges schriftlich. Viel mehr jedoch noch in Form der Namen einzelner Zeugen und Komplizen, von denen jeder ein wenig über Euch weiß. Ein Mann ohne Ehre hat nichts weiter zu erwarten als einen hässlichen Tod.«
    »Wie hast du davon erfahren?« Hoffnungslosigkeit kroch in die Stimme des Herzogs; er begann zu zittern.
    »Auf verschiedene Art«, antwortete Flandry. »Ich bin schließlich schon ein paar Jahre im Geschäft. Zum Beispiel habe ich die Bekanntschaft zu Euren Sklaven und Dienern gepflegt. Ihr Hochgeborenen vergesst immer wieder, dass auch die unteren Stände Augen und Ohren haben und eigenständig Schlüsse ziehen können und dass sie untereinander reden. Die Hinweise, die sie mir lieferten, führten mich dann in die richtige Richtung.«
    »Hm … hm … hm …« Der Herzog klang, als würde er ersticken. »Was willst du von mir?«
    »Hilfe für bestimmte andere Personen«, sagte Flandry. »Euch stehen starke Kräfte zur Verfügung. Ihr seid das Haupt Eurer Sippe, die sich selbst von jeher treuer war als dem Thron …«
     
    Die Frühlingswinde wehten sanft durch den Garten und ließen das Laub der Bäume rascheln. Über allem lag ein kräftiger Geruch von grünem Leben. Irgendwo im Dämmerlicht sang ein Geschöpf, einem Vogel nicht unähnlich, und die uralte Vorfreude auf den Sommer regte sich im Blut.
    Flandry rief sich zu Bewusstsein, dass er sich entspannen musste, ehe seine Nerven barsten. Er konnte nichts mehr beeinflussen, oder so gut wie nichts; die Maschinerie, die er aufgebaut hatte, war in Gang gesetzt. Sein eigener Rat nutzte ihm nun wenig.
    Dünn und hohläugig war er geworden. Gunli erging es ähnlich, doch bei ihr steigerte das die Schönheit nur. Mehr denn je erinnerte sie ihn an Elfen aus Mythen, von denen sie nie gehört hatte.
    Auf unterschiedlichen Wegen waren sie in den Garten gelangt, in den nur wenige Personen kamen. (Es war ein ilrischer Garten, der Gunli ein wenig über ihr Heimweh hinwegtröstete.) Wie oft hatten sie verstohlen hier kurze Augenblicke geteilt? Wenn sie länger beieinander waren, brauchten sie die Zeit zum Ränkeschmieden.
    Kies knirschte beim Spazieren unter ihren Füßen. Der Weg war schmal; mit den Händen, an denen sie sich nicht gefasst hielten, strichen sie über blühende Hecken. Flandry bemühte sich um einen trockenen Tonfall, aber er hörte selbst, wie müde er klang: »Heute Morgen ist das Raumschiff aufgebrochen. Aethagir müsste Ifri ohne Schwierigkeiten erreichen. Danach erwarten ihn größere Hindernisse, aber er ist ein kluger Junge. Er wird schon eine Möglichkeit finden, meinen Brief an Admiral Walton zu übergeben.« Auf seiner Wange begann es nervös zu zucken. »Aber es ist alles so furchtbar knapp. Wenn unser Kampfverband zu früh

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