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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Tod. Sie wurde dir mit tödlicher Gefahr für zwei andere Leben erkauft.«
    »Zwei?«
    »Das hier war weder Kemuls Idee noch sein Wunsch.«
    Flandry schwieg. Der Regen traf ihn ins Gesicht und durchtränkte seine Kleidung. Der Weg ging sich wie eine Tretmühle, der er zwischen nassen Hecken und unter Koboldlaternen hindurch folgte. Wieder donnerte es irgendwo über dem Dschungel.
    Unvermittelt endete der Garten. Vor einem langgestreckten, halbzylindrischen Gebäude schimmerte nasser Beton. »Hier landen alle«, grunzte Kemul. Er ging voran zur Bürotür. Ein Zivilist im Kilt kam heraus und neigte vor ihm den Kopf. »Wo ist mein Wagen?«, fragte Kemul.
    »So bald schon, Tuan? Sie waren erst ganz kurz …«
    »Das habe ich dir doch gesagt. Und du hast ihn trotzdem in die Garage gebracht? Übereifriger Idiot!« Kemul stieß ihn brutal zu Boden. Der Aufseher rappelte sich wieder auf und eilte zur Hangartür.
    Pfiffe schrillten im Rauschen des Regens. Flandry sah hinter sich. In der Zentrale, die wie ein Berg die Lauben und Teiche überragte, strahlten Fenster auf, als öffneten sich Augen. Der Aufseher blieb gaffend stehen. »Beweg dich!«, brüllte Kemul.
    »Jawohl, Tuan. Jawohl, Tuan.« Er legte einen Schalter um, und die Tore fuhren auf. »Aber was geht da vor?«
    Ich weiß es nicht, dachte Flandry. Vielleicht wurde mein Fehlen entdeckt. Oder ein toter Wächter. Oder unser Freund im Gemeinschaftsraum ist doch noch misstrauisch geworden und hat eine Kontrolle veranlasst. Oder irgendeine von einem Dutzend anderer Möglichkeiten. Aber alle mit dem gleichen Endergebnis.
    Flandry schob die Rechte ins Hemd und legte die Finger um den Pistolengriff.
    Im Hangar schaltete sich das Licht ein. Er war mit Flugwagen vollgestopft, die den Männern gehörten, welche hier ihren Dienst leisteten. Der Aufseher schaute sich begriffsstutzig um, abgelenkt von Pfiffen, Schreien und eiligen Schritten. »Nun, wollen wir mal sehen … Welches war doch Ihr Wagen, Tuan? Ich erinnere mich nicht recht, ich weiß nicht …«
    Vier oder fünf Wächter stürmten aus dem Garten auf das beleuchtete Flugfeld. »Hol den Wagen, Kemul«, schnarrte Flandry. Er zog die Pistole und ging hinter der Tür in Deckung. Der Aufseher riss den Mund auf, stieß einen hohen Schrei aus und versuchte wegzulaufen. Kemuls Faust traf ihn ins Genick. Der Aufseher flog in hohem Bogen durch die Luft, prallte auf den Boden, schlitterte über den Beton und blieb reglos liegen.
    »Das war unnötig«, sagte Flandry. Schmerzlich dachte er: Immer bekommen die Unschuldigen das meiste ab.
    Der Straßenräuber befand sich bereits zwischen den Wagen. Die Korpsleute begannen zu rennen. Flandry trat gerade lange genug hinter der Tür vor, um mehrmals zu feuern. Ein Mann wirbelte auf dem Absatz herum, stürzte auf den Rücken und erhob sich mit blutverschmierter Brust auf alle viere. Die anderen spritzten auseinander. Alle brüllten sie um Hilfe.
    Flandry riskierte noch einen Blick. Am anderen Ende des Landefeldes wimmelte es von Schutzleuten. Durch ihre Schreie, die brechenden Zweige unter ihren Füßen und den Regen dröhnte Warouws Stimme: »Den Hangar umstellen. Trupps Vier, Fünf und Sechs, klar zum Stürmen des Eingangs. Sieben, Acht, Neun, klar zum Feuern auf fliehende Transportmittel.« Er musste einen tragbaren Verstärker benutzen, aber trotzdem war es, als höre man die Rufe eines verärgerten Gottes.
    Hinter Flandry grunzte Kemul, während er parkende Flugwagen beiseiteschob, um einen Weg für seine Maschine freizuräumen. Als die drei Sturmtrupps sich anschickten, den Beton zu überqueren, hörte Flandry ihn rufen: »Schnell, steig ein!«
    Der Terraner feuerte ein Dutzend Schüsse auf den näher kommenden Trupp, fuhr herum und sprang. Kemul saß am Steuer eines Flugwagens und fuhr den Antrieb hoch. Er hatte die Tür zur Pilotenkanzel offen gelassen. Flandry hatte gerade erst einen Fuß hineingesetzt, als der Wagen nach vorne schoss. Im nächsten Moment prallten sie gegen die Schutzleute, die den Hangar stürmen wollten.
    Einer schrie auf. Ein anderer wurde mit einem entsetzlichen Knirschen von den Rädern überrollt. Ein Mann packte Flandry beim Fußgelenk. Fast hätte er den Terraner zurückgerissen. Flandry schoss, verfehlte sein Ziel und spürte, wie die uralte Waffe sich verklemmte. Er warf sie dem Mann ins verzerrte braune Gesicht. Der Negagrav des Wagens setzte ein, und das Fahrzeug hob ab. Flandry klammerte sich mit beiden Händen und einem Fuß an den Türrahmen. Mit

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