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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Zentrale der Bioaufsicht entfernt, wagte er es, ein wenig zu steigen und den eigenen Radar zu benutzen. Das Ortungsgerät erfasste nichts. Tropensterne funkelten durch den violetten Dunst der Nacht. Allein die Luft, die er durchschnitt, besaß eine Stimme.
    »Wir sind derjenige, der entkommen ist«, sagte er.
    Er gewann wieder an Höhe und schaute in die Passagierkabine. Kemul war in seinem Sitz zusammengesackt. »Du hättest uns in den Boden rammen können, du besoffener Amokläufer!«, würgte der große Mann hervor. Luang schnallte sich ab und nahm mit nicht ganz ruhigen Fingern eine Zigarette heraus. »Ich glaube, Dominic wusste, was er tat«, entgegnete sie.
    Flandry schaltete den Autopiloten ein und spielte mit den schmerzenden Muskeln, während er zu ihnen nach hinten ging. »Das will ich meinen«, sagte er und ließ sich neben Luang nieder. »Na, wie geht’s?«
    Sie blickte ihn ruhig an. Ihr dunkles Haar und die langen Augen glänzten im Kabinenlicht. Wo die Gewalt seiner Manöver sie in die Sicherheitsgurte geworfen hatte, entwickelten sich blaue Flecken. Dennoch sah sie ihn an, bis er sich schließlich unruhig bewegte und eine Zigarette schnorrte, nur um das Schweigen zu brechen.
    »Am besten steuerst du uns jetzt wieder, Kemul«, sagte Luang.
    Der Straßenräuber schnaubte mürrisch, ging aber nach vorn, wie sie es wünschte. »Wohin fliegen wir?«, fragte Flandry.
    »Nach Ranau«, antwortete Luang. Sie nahm den Blick von ihm und zog heftig an der Zigarette. »Wo dein Freund Djuanda wartet.«
    »Oh. Ich glaube, ich ahne schon, was passiert ist. Aber erzähl es mir trotzdem.«
    »Als du aus der Herberge flohst, sind dir sämtliche hirnlosen Korpsleute hinterhergehetzt«, sagte sie so unbeteiligt, als halte sie eine Geschichtsvorlesung. »Djuanda war hinter dir geblieben und hat sich während des Kampfes im Korridor versteckt. Niemand entdeckte ihn. Er war so intelligent, zu uns hereinzukommen, kaum dass sie fort waren, und uns zu befreien.«
    »Kein Wunder, dass Warouw seine eigenen Leute verachtet«, sagte Flandry. »Muss wirklich demütigend gewesen sein, bei der Rückkehr den Vorratsschrank leer vorzufinden. Obwohl er mich ganz geschickt verleitet hat zu glauben, ihr wäret noch immer in seiner Hand. Weiter, was habt ihr als Nächstes getan?«
    »Wir sind natürlich geflohen. Kemul hat einen geparkten Flugwagen kurzgeschlossen. Djuanda bettelte uns an, dich zu retten. Davon wollte Kemul nichts hören. Auch mir erschien es zuerst unmöglich. Es war schon schlimm genug, auf der Flucht zu sein und nur so lange zu leben, wie wir es schafften, illegale Pillen zu bekommen. Doch drei Menschen gegen die Herren eines Planeten …?«
    »Aber ihr habt euch trotzdem darauf eingelassen.« Flandry brachte die Lippen so dicht an ihr Ohr, dass sie ihr über die Wange strichen. »Das werde ich dir nie wirklich danken können.«
    Nach wie vor blickte sie starr vor sich hin, und der volle rote Mund formte Wörter wie ein Roboter: »Vor allem solltest du Djuanda danken. Du warst gut beraten, in sein Leben zu investieren. Er betonte, dass wir drei nicht allein bleiben würden. Er schwor, dass viele aus seinem Volk helfen würden, wenn es irgendeine Hoffnung gebe, die Bioaufsicht loszuwerden. Also … gingen wir nach Ranau. Wir sprachen mit dem Vater des Jungen und anderen. Am Ende bekamen wir diesen Wagen mit Plänen, Informationen und Verkleidungen, die wir brauchten. Jetzt sind wir auf dem Rückweg zu ihnen, um zu sehen, was wir als Nächstes tun können.«
    Flandry schaute sie eindringlich an. »Letztlich hast du die Entscheidung getroffen, mich zu retten, Luang«, sagte er. »Richtig?«
    Sie rutschte auf dem Sitz zur Seite. »Na und?« Sie hatte ihre Stimme nicht mehr ganz in der Gewalt.
    »Ich würde gern wissen, wieso. Einfache Selbsterhaltung kann es nicht sein, im Gegenteil. Du hast dir schon früher Antitoxin auf dem Schwarzmarkt besorgt; du hättest damit weitermachen können. Wenn Warouw mir entrissen hätte, was ich weiß, wäre ihm klar gewesen, dass du keine Gefahr für ihn bedeutest. Er hätte die Jagd auf dich nicht forciert. Du hättest wahrscheinlich sogar irgendeinen einflussreichen Mann einfangen und ihn dazu bringen können, dir eine Amnestie zu verschaffen. Also: Wenn wir zusammenarbeiten wollen, Luang, dann will ich wissen, wieso du dich dazu entschlossen hast.«
    Sie drückte ihre Zigarette aus. »Nicht für deine verdammten hehren Ziele!«, fauchte sie. »Mir sind die hundert Millionen Klotzköpfe

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