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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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ich davon gesehen hab’, war schon ein harter Schlag. Aber Dominic, solange das Imperium Männer hat wie … wie Sie … da nehmen wir es mit dem ganzen Universum auf und siegen.«
    »Welch ein Segen!«, versetzte Flandry rasch.
    »Nein.« Ihr Blick war ein wenig verschleiert, aber sie sah ihm ruhig in die Augen. Sie lächelte eher weich als heiter. »Diesmal winden Sie sich nicht mit einem Witzchen vom Haken, Dominic. Sie haben mir zu viel zu trinken gegeben, wissen Sie, und … ich meine es ernst. Ein Planet, der Sie auf seiner Seite hat, der hat noch Hoffnun’.«
    Flandry nippte an seinem Likör. Plötzlich berührte der Alkohol auch seinen Verstand mit seinem blassen Feuer, und er dachte: Warum nicht ehrlich zu ihr sein? Sie kann es ertragen. Vielleicht verdient sie Ehrlichkeit sogar.
    »Nein, Kit«, sagte er. »Ich kenne meine Klasse in- und auswendig, eben weil es meine Klasse ist und ich mir wahrscheinlich auch keine andere aussuchen würde, selbst wenn ich durch irgendein Wunder dazu in der Lage wäre. Wir sind hohl und innerlich verfault; der Tod hat uns schon als sein Eigentum gezeichnet. In der letzten Analyse, ganz egal, wie wir es tarnen, egal wie mühsam und gefährlich und sogar hochfliegend unsere Vergnügungen sind, finden wir nur einen Grund zu leben: nämlich Spaß zu haben. Und ich fürchte, das reicht als Grund nicht aus.«
    »Doch, das tut es!«, rief Kit.
    »Das denken Sie«, entgegnete Flandry, »weil Sie das Glück haben, einer Gesellschaft anzugehören, in der es noch immer wichtige unerledigte Aufgaben gibt. Aber wir Aristokraten Terras, wir genießen das Leben, anstatt uns an dem zu erfreuen, was wir tun – und dazwischen liegen nicht Welten, sondern ein ganzer Kosmos.
    Unsere Verdammnis kommt dadurch über uns, dass jeder von uns, der noch ein bisschen Verstand besitzt – und davon gibt es einige –, die Lange Nacht kommen sieht. Wir sind zu weise geworden. Wir verstehen ein wenig von Psychodynamik oder haben vielleicht nur zu viele Geschichtsbücher gelesen und können sehen, dass das Imperium Manuels keine glorreiche Wiederauferstehung war, sondern der Altweibersommer der terranischen Zivilisation. (Aber Sie haben natürlich nie einen Altweibersommer erlebt, nehme ich an. Das ist schade: Kein Planet hat etwas Schöneres, das so von altem Zauber erfüllt ist.) Jetzt ist auch diese kurze Zeit vorüber. Der Herbst ist schon fortgeschritten. Die Nächte sind kühl, das Laub gefallen, und an einem Himmel, der alle Farbe verloren hat, rufen die letzten Zugvögel. Und doch wissen wir, die wir den Winter kommen sehen, auch, dass er erst nach dem Ende unseres Lebens eintreten wird … deshalb schaudern wir ein bisschen, fluchen ein bisschen und spielen weiter mit einem bisschen besonders schönem, totem Laub.«
    Er hielt inne. Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Und dann drang wieder Musik aus dem Interkom, ein leises Orchesterstück, das sie tief in ihrem Bewusstsein ansprach.
    »Verzeihen Sie«, sagte Flandry. »Ich hätte Ihnen wirklich nicht meinen säuerlichen Pessimismus aufhalsen dürfen.«
    Als Kit wieder lächelte, zeigte sich in ihrem Gesicht ein Anflug von Mitleid. »Und natürlich wär’ es nicht charmant, wenn Sie Ihre wirklichen Gefühle zeigen oder versuchen würden, Worte dafür zu finden.«
    »Touché!« Flandry neigte den Kopf. »Glauben Sie, man kann dazu tanzen?«
    »Zu der Musik? Kaum. Der Liebestod ist Hintergrund für was anderes. Ich frage mich, ob Chives das weiß.«
    »Hm?« Flandry schaute das Mädchen erstaunt an.
    »Es macht mir gar nichts aus«, wisperte sie. »Chives ist ein Schatz.«
    Plötzlich begriff er.
    Doch die Sterne hinter ihr waren kalt. Flandry dachte an Geschütze und finstere Raumforts, die auf sie beide warteten. Er dachte an eine Ritterlichkeit, in der man sich nicht die Hilflosigkeit der Jugend zunutze macht – und dann, mit einer gewissen Wehmut, entschied er, dass tatsächlich praktische Erwägungen für ihn den Ausschlag gaben.
    Er hob die Zigarre vor den Mund und sagte leise: »Trink lieber deinen Kaffee aus, bevor er kalt wird, Mädel.«
    Damit war der Augenblick endgültig vorbei. Flandry glaubte, in Kits hastigem Blick enttäuschte Dankbarkeit zu sehen, aber er war sich nicht sicher. Sie wandte sich ab und schaute nur deswegen auf die Sterne, damit sie ihm für die nächsten Sekunden nicht in die Augen sehen musste.
    Ihr Atem seufzte nach draußen. Eine ganze Minute lang betrachtete sie Cerulia. Dann starrte sie auf ihre Hände

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