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Flashback

Titel: Flashback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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linken Hüfte, ein Umschnallhalfter mit einer winzigen Halbautomatik am rechten Fußgelenk und eine Art Wurfmesser am Gürtel über der rechten Hüfte.
    Bevor ihn Gunny G. anblaffen konnte, sagte Sato: »Hören Sie bitte.«
    Hölen Sie.
    Der Sicherheitschef reichte seine NICC zum Scannen weiter. Gunny G. setzte Ohrstöpsel und E-Brille auf, um die verschlüsselte Botschaft abzurufen. Der frühere Marine verzog keine Miene, doch als er Sato den Ausweis zurückgab, knurrte er: »Sie können reingehen, Mr. Sato.« Sato wurde nicht entwaffnet.
    Vor Überraschung klappte Nick die Kinnlade nach unten, ohne dass er es verhindern konnte. Der Ausdruck war ihm natürlich geläufig, er hätte sich aber nie träumen lassen, so etwas einmal an sich selbst zu erleben.
    Die innere Sperre öffnete sich. Sato trat zur Seite und vollführte eine Geste mit seinem muskulösen Arm. Nach Ihnen.
    Nick schritt voraus zu seiner Wabe. Anscheinend erlebte der Stadtteil wieder einmal einen der täglichen Stromausfälle. Notgeneratoren sorgten zwar dafür, dass Sicherheitstore, Aufladebuchten, Überwachungskameras, Wabentüren, die äußeren Schussanlagen und andere wichtige Geräte weiterliefen, doch im ersten
Halbgeschoss brannten keine Lichter. Und die einst so schicken umlaufenden Dachfenster waren so mit Staub und Dreck verkrustet, dass nur ein trüber, blassgelber Schein hereinsickerte. Die meisten Ventilatoren in den Gemeinschaftsräumen funktionierten nicht, und da die Leute bei Stromausfall ihre Wabentüren offen ließen, hing in der Luft der stickige Mief von mehreren tausend Menschen, schmutzigem Bettzeug, Kochdünsten und Müll.
    Nick stoppte kurz am Geländer sieben Meter über dem alten Brunnen, der früher vor der Filiale von Saks Fifth Avenue geplätschert hatte. In dem ehemaligen Laden waren einige der teureren fensterlosen Waben des Komplexes untergebracht, auch wenn er inzwischen mit den mannshoch vor den Stahlrollläden aufgestapelten, undichten Müllsäcken nicht mehr besonders einladend wirkte. Nicks Blick glitt über die Stelle, wo sich früher die Skulptur mit den fliegenden Wildgänsen erhoben hatte.
    Der große, trapezförmige, mit Marmor eingefasste Brunnen war schon lange trocken und mit Erde gefüllt, und einige Saks-Wabenbewohner bauten dort Gemüse an. Nur noch einzelne von der hohen Decke hängende Stahlkabel und eine einzelne Wildgans aus Bronze waren übrig. Nick erinnerte sich noch an die Zeit, als er hier als Kind und junger Mann eingekauft hatte. Die Skulptur stellte eine Kette von Wildgänsen im Landeanflug dar. Die unterste schien zu beiden Seiten, wo ihre steif vorgestreckten Schwimmfüße die Wasseroberfläche berührten, eine sprühende Gischt hochzuschleudern. Wie viele Gänse mochten es gewesen sein? Sechs? Acht? Oder mehr?
    Um es herauszufinden, hätte Nick Flashback nehmen müssen, und dafür verschwendete er die Droge garantiert nicht. Jetzt schwebte ungefähr vier Meter über dem behelfsmäßigen Garten nur noch die eine Gans, die Bronzeflügel ausgebreitet, die Schwimmfüße schon leicht vorgestreckt wie ein steifes Fahrgestell.
    Nick wusste gar nicht, warum er hier mit Sato angehalten hatte …
Eigentlich war es einfach so, dass er sich hier immer Zeit nahm, um die einsame Gans anzustarren.
    Ungeduldig schüttelte er den Kopf und ging voraus zu seinem Zuhause in dem früheren Baby Gap.
    Die Bewohner der anderen fünf Waben in dem früheren Geschäft waren alle daheim hinter ihren Trennwänden und Decken, da sie keine Arbeit hatten und nicht wussten, wo sie an den langen Tagen hin sollten. Die Alte in der benachbarten Wabe schnarchte. Das Paar gegenüber keifte sich an, und ihr zweijähriges Kind brachte den Gesamtlärmpegel mit seinem Geschrei der tödlichen Frequenz gefährlich nahe. In der Wabe des alten Soldaten herrschte die übliche Stille – Nick wartete immer auf den Gestank, an dem sie erkennen würden, dass sich der Mann endlich aufgehängt oder erschossen hatte. In den anderen beiden Zellen plärrten die Fernseher. Die Decke im alten Baby Gap war vier Meter hoch, aber die dünnen Wabenwände endeten schon nach zweieinhalb Metern.
    Nick öffnete und ließ Sato in seinen winzigen Wohnraum eintreten. Innerlich kochte er wegen dieser Verletzung seiner Privatsphäre. Aber Mr. Nakamura hatte darauf bestanden, dass der Sicherheitschef Nicks Zuhause besuchte. Erst wenn das geschehen war, konnte Nick mit der ersten Überweisung auf seine Kreditkarte rechnen.
    Nick fiel gleich auf, dass sein

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