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Flashback

Titel: Flashback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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vermeiden. Das Navigationssystem im Nissan bestätigte diese Angaben. Natürlich waren Straßensperren nicht auszuschließen, aber so oder so konnte er damit rechnen, in einer halben Stunde zu Leonards Adresse zu gelangen.
     
    Als das Flugzeug endlich nach Osten schwenkte, betrat eine attraktive Stewardess im Kimono die Kabine, und Sato fragte: »Haben Sie Hunger oder Durst, Bottom-san?«
    Nick schüttelte den Kopf. Die Stewardess nahm Satos Bestellung entgegen: Tako su, Pfefferthunfisch, Sunomono – der Sicherheitschef präzisierte, dass er den Salat mit Ponzusoße und Wasabimayonnaise wünschte – und gegrillter Tintenfisch mit Soja-Ingwer-Soße. Dazu orderte er eine Schüssel Nabeyaki udon, aber ohne pochiertes Ei. Und Sake.
    Als sich die Stewardess mit einer Verneigung zu Nick umwandte, um sich zu erkundigen, ob er vielleicht seine Meinung geändert hatte und doch etwas wollte, sagte Nick: »Ja, Sake bitte.«
    Nachdem die Frau gegangen war, erkundigte sich Sato: »Brauchen Sie ärztliche Hilfe, Bottom-san? Ein Mannschaftsmitglied hat eine medizinische Ausbildung, und die notwendigen Geräte und Medikamente sind ebenfalls vorhanden.«
    Erneut schüttelte Nick den Kopf. »Nur ein paar Kratzer und verbeulte Rippen. Hab mir einen Tapeverband draufmachen lassen.«
    Mehrere Minuten lang herrschte Schweigen. Die Triebwerke des A310/360 waren so leise, dass fast kein Geräusch in die Kabine drang. Dass sie arbeiteten, erkannte Nick nur an der leichten Vibration unter den Füßen und an den Armlehnen des Ledersessels. Er war kurz vor dem Einschlafen.
    Satos Stimme riss ihn aus seiner Benommenheit. »Sie haben Ihren Sohn nicht gefunden, Bottom-san?«
    »Nein.«
    »Auch keine Hinweise auf seinen momentanen Aufenthalt?«
    Nick winkte ab. »Was machen Sie überhaupt hier, Sato? Sie wollten doch bis morgen mit Mr. Nakamura in Washington sein.«
    Der Sicherheitschef – Profikiller? – knurrte. »Nakamura-sama kehrt morgen nach Denver zurück, aber kurzfristig wurde ein Firmenflug zum John Wayne Airport angesetzt, und er hat vorgeschlagen, dass ich anreise, um sicherzugehen, dass Sie die Maschine erwischen. «
    »Und wenn ich sie nicht erwischt hätte?« Nick war sich bewusst,
dass ihn niemand gefilzt hatte. Seine geladene Glock steckte im Hüfthalfter.
    Unbeholfen deutete Sato ein Achselzucken an. »Ich hätte mich mit den Behörden in Verbindung gesetzt, um nach Ihrem Schicksal zu fragen, Bottom-san. Beginnend bei diesem stellvertretenden Chef der Highway Patrol, den Sie in Denver erwähnt haben. Oder ist Ambrose jetzt nicht mehr Stellvertreter? Sie haben ihn doch auf der Rollbahn mit Chief angesprochen.«
    »Befördert.« Trotz des festen Verbands spürte Nick jedes Wort in den Rippen. »Der alte Chief hatte am dritten Tag der Kämpfe in L. A. einen tödlichen Herzinfarkt. Dale hat seine Aufgaben fürs Erste übernommen.«
    »Aber Ihr Freund bei der Highway Patrol konnte Ihnen bei der Suche nach Ihrem Sohn nicht weiterhelfen?«
    Nick schüttelte wieder den Kopf. In diesem Moment trugen drei schöne Flugbegleiterinnen das Essen herein, das köstlich aussah. Nick wusste eigentlich nicht, warum er nichts bestellt hatte. Seit über zehn Stunden hatte er nichts mehr gegessen, und sie würden erst nach Mitternacht in Denver landen. Um diese Zeit hatte selbst die Cafeteria in seinem Wohnkomplex schon geschlossen.
    Beim Anblick von Satos Gerichten auf dem Tisch lief Nick das Wasser im Mund zusammen, und als ihm der Geruch der Nabeyaki udon in die Nase stieg, gab sein Magen ein lautes Knurren von sich.
    Er nahm einen Schluck Sake und erhob sich unter Schmerzen. »Wo ist die Toilette?«
    In der hinteren Wand gab es zwei Türen. Durch die rechte waren die Flugbegleiterinnen eingetreten. Sato deutete auf die linke.
    Kurz darauf stand Nick vor dem breiten Spiegel. Der Waschraum des Fliegers war dreimal so groß wie das Bad seiner Wohnwabe und verfügte nicht nur über eine Dusche, sondern auch über eine richtige Wanne. Die Gestalt, die ihn da anstarrte, wirkte ziemlich deplatziert in diesem nach Zitronenseife duftenden Luxus.
Nicks Hemd war zerrissen und blutverschmiert, das hellbraune Jackett und die Kakihose waren dreckig – durch das aufgeschlitzte linke Hosenbein schimmerte weißes Verbandszeug –, und er hatte Schürfwunden und Schrammen am Jochbein und an der rechten Schläfe. Im Revier der California Highway Patrol war er an diesem Wangenknochen mit neun Stichen genäht worden, und die optische Wirkung ging ein wenig in

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