Flashback
Passagierflugzeugs zu schmuggeln. Gene D. trug die winzige 38er mit dem fünf Zentimeter kurzen Lauf, und Monk war mit dem indonesischen Spielzeug abgespeist worden.
Coyne hatte der Gang noch nicht mitgeteilt, wo und wann sie diesen endlos flashbaren Anschlag auf einen wichtigen Japsen verüben sollten, aber er behauptete, dass sie alle Waffen haben mussten und dass er zumindest eine automatische Flechettepistole brauchte. Val hatte er zugeflüstert, dass er ihm die Beretta geben würde. Val hatte sich gefreut, weil es ihm gefallen hatte, wie die Waffe in der Hand lag, und er hatte immer noch Fantasien, wie er seinem Alten eines dieser fetten Dumdumgeschosse in den Bauch jagte.
Coyne prüfte das Gewicht eines modernen, massiven Flechettewerfers
von OAO Izhmash. Anscheinend war es das, was der Anführer suchte, denn er fing an, mit dem mürrischen Bartträger zu feilschen. Doch nach einem schnellen Blick zu den Minidrohnen und den vier schwarzen Rittern vom LAPD, die durch die Stände patrouillierten, scheuchte dieser Coyne plötzlich missmutig weg.
Mit einem Achselzucken schlenderte Coyne davon. Allerdings grinste er, als ihn Val am Spielestand einholte.
»Das hat mir der fiese alte Arschficker zugesteckt, Val.« Coyne zeigte ihm eine kleine grüne Karte mit einer Adresse, die unter einem anderen abrissreifen Highwayabschnitt lag. Darunter war mit Bleistift 2400 gekritzelt. »Mitternachtsmarkt«, flüsterte Coyne. »Morgen. Der Handtuchkopf verkauft mir drei von diesen OAO - Babys – mehr sogar, wenn ich das Geld hätte. Am Montag sind wir bereit. Bis du sicher, dass du keine Flechetteknarre willst?«
Val schüttelte den Kopf. »Ich möchte die Beretta.«
Grinsend boxte ihm Coyne gegen den Arm, als die anderen Jungs auftauchten.
»Hey, B. C., hab gesehen, wie dich der Hadschityp weggejagt hat«, rief Cruncher. »Wann erzählst du uns endlich, wie wir den Japsen knipsen und … ufff! «
Der letzte Laut war die Luft, die dem schwiemeligen Waschlappen aus der Lunge pfiff, nachdem ihm Coyne in keineswegs freundlicher Weise die Faust in den Magen gerammt hatte. Coyne traf ihn erneut, und Cruncher knickte ein wie ein Mehlsack. Die anderen Jungen wichen zurück, und Coyne ließ schnell den Finger hinauf zu den Drohnen schnippen.
Einer von den schwarz gepanzerten Bullen war herumgewirbelt, als er den Lärm hörte, und sprach in sein Helmmikro. Nun näherten sich auch die anderen drei Cops mit den ölig glatten Bewegungen von Robotern aus einem Science-Fiction-Film und ließen ihr Visier herunter, um die Szenerie zu vergrößern.
Mit breitem Grinsen zeigte Coyne den Polizisten die offenen
Hände, dann half er Cruncher auf. Val lachte dümmlich, als wäre alles nur ein Spiel, und ein paar von den Schlaueren aus der Gang folgten seinem Beispiel. Cruncher rappelte sich hoch, die Unterlippe vorgeschoben wie ein schmollender Vierjähriger. Coyne legte den Arm um ihn und ging voran zur nächsten Leiter nach unten. Nur eine Clique von Kumpels auf Streifzug durch einen Markt.
Erst drei Blocks weiter, in der stickigen Dunkelheit unter einer schräg und tief hängenden Bruchplatte der I-10 und außer Sicht-und Hörweite von irgendwelchen Aufpassern oder Maschinen, schlug Coyne Cruncher mit voller Wucht die Faust ins Gesicht.
Val hörte das Splittern von Zähnen und beobachtete kalt, wie der dumme Fettkloß zusammenklappte.
»Du blödes Arschloch!« Coyne hatte sich breitbeinig über dem gestürzten Cruncher aufgebaut. »Du saublöder Arschwichser! Meinst du, das ist alles nur Spaß? Willst du uns umbringen mit deinem blöden Gelaber? Oder dafür sorgen, dass sie uns für den Rest unseres Scheißlebens in dieses Loch von Straflagerim Dodger Stadium schmeißen? Willst du den Rest deines Idiotenlebens die Schwulenmuschi für fiese Latino- und Niggerarschficker markieren?«
Die Fäuste geballt und das Gesicht zu einer fauchenden Fratze verzerrt wirbelte Coyne zu den anderen herum. »Wollt ihr das, ihr Scheißschwuchteln? Wenn ihr Lust drauf habt, dass euch der Heimatschutz schnappt und foltert oder gleich umlegt, von mir aus! Aber lasst mich aus dem Spiel, verdammte Kacke, sonst mach ich euch gleich selber fertig, ihr Drecksäcke!«
Plötzlich lag die Beretta in seiner rechten Hand. Auch als er später darüber nachdachte, konnte sich Val nicht erinnern, wie Coyne nach hinten gegriffen und sie gezogen hatte. Gerade hatte ihr Anführer die Hand noch zur Faust geballt, dann bewegte sich auf einmal der tödliche
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