Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
Vom Netzwerk:
offensichtlich sofort in die Wege leiten. Das Naschen. Unwillkürlich fuhr Mila sich mit der Zunge über die Lippen. Sich Johann so süß wie Honig vorzustellen, bereitete ihr allerdings ein Problem. Seufzend stand sie ebenfalls auf. Sie hatte das deutliche Gefühl, dass die Naschende es sich bestimmt nicht nehmen lassen würde, ihr ausführlich von Johanns Süße zu berichten.
     
    Es waren in der Tat nicht viele Tage vergangen, als Brigitte nach mehrstündiger Abwesenheit wieder hereinschneite – in zeitgemäßer Kluft, doch Mila wusste, dass sie ihren Minirock, wie sie ihn nannte, unter dem langen trug. Als sie jetzt wieder daran dachte, flimmerte Milas Herz ein bisschen. Als ob sie den Gedanken an Johann mit irgendeiner Hure auch nur im Entferntesten faszinierend fände! Die Gier in seinen an Brigittes nackten Beinen klebenden Augen jedoch ... Und Brigitte sah ... so satt aus. Mit roten Wangen und ein wenig zerzaustem Haar und einem gewissen Zug um die Lippen. Die sehr rot wirkten.
    Milas Blick bemerkend, fuhr sie sich mit der Zunge darüber. Lächelte dann – in einer Weise, die keinen Zweifel mehr daran ließ: Johann war süß gewesen.
    Gespannt fing Mila ihren Blick auf.
    Was deren Lächeln verstärkte. „Du willst wissen, wie es war?“
    War es sehr ungehörig, das zuzugeben? „Du siehst ... nicht so aus, wie ich es Johann zugetraut hätte. Irgendwie kratzbürstig.“ Sie räusperte sich.
    Brigittes Miene ging in einem breiten Grinsen auf „Tja.“ Grimmiges fast. „Damit liegst du erst einmal sehr richtig“, verblüffte sie Mila. „Los, setzen wir uns. Machst du uns einen Tee?“
     
    „Er hatte keine Ahnung, wie man einer Frau Lust bereitet“, wurde Mila schließlich aufgeklärt. „Und das, nachdem er nach eigenen Angaben mit Hunderten Sex gehabt hat.“
    „Aber ...“
    „Aber ich habe es ihm gezeigt. Und nachdem sich sein anfängliches Erstaunen und seine Beschämung über seine Dummheit gelegt hatten, war er sehr eifrig, seine Kenntnisse auf diesem Gebiet zu erweitern.“ Brigitte legte den Kopf schief, diesmal spitzbübisch.
    „Das kann man lernen?“, fragte Mila erstaunt.
    Brigittes Lachen gluckste. „Das muss man sogar. Und mir ist klar geworden, wie tief dieses Wissen zu meiner Zeit verankert ist. Bei uns lernen es schon die Kinder.“
    Auf Milas Entgeisterung hin wurde sie deutlicher: „Schon kleine Mädchen lernen, dass sie das Recht haben, über ihren Körper zu bestimmen und Spaß an ihm zu haben. Und kleine Jungen sehen überall, dass Frauen Ansprüche an Männer stellen. In allen Lebensbereichen, aber auch in der Liebe.“
    „Ansprüche?“ Nun hätte Mila fast bissig aufgelacht. Das wäre toll. Wenn Huren den hohen Herren sagen dürften, wo es langginge!
    „Na, sie haben doch auch etwas davon“, behauptete Brigitte wie eine Selbstverständlichkeit. „Schließlich bereitet es doch viel mehr Freude, etwas miteinander zu tun, wenn es beiden Spaß macht.“
    Mila schaute skeptisch drein.
    „Also Johann fand es äußerst lustvoll, als er erst einmal heraushatte, worauf es ankommt.“ Sie wurde nicht einmal rot. Dabei musste ihr genauso klar sein wie Mila, dass sie nun beide daran dachten, was er mit ihr ...
    Mila spürte ihre Neugierde im ganzen Körper. „Ausgerechnet er?“, lenkte sie lieber von sich selbst ab. „Der nur um seine eigene Person kreist und so auf sich bezogen ist, dass man es kaum aushält?“
    „Ich sagte doch: Es bereitet ihm Lust. Indem er mir welche bereitet. Das ist das Geheimnis von gutem Sex. Also man kann den Männern nicht die alleinige Schuld geben – denn wenn es euch Frauen hier nur darauf ankommt, es möglichst schnell hinter euch zu bringen – wie sollen die Männer ahnen, wie sie es anstellen sollen?“
    „Es sind Hurendienste“, wandte Mila ihren Mustersatz ein. „Wieso sollten Huren ...“
    „Wieso sollten sie keinen Spaß daran haben? Wenn dann alle mehr vom Leben hätten?“
    Mila hatte sich gerade zurücklehnen wollen und versuchen, Brigitte klarzumachen, dass deren Maßstäbe in dieser Zeit einfach unsinnig waren, als Brigittes Hand sich um ihren Unterarm schob und sie näher zu sich zog.
    „Was meinst du, soll ich mal anfangen, dir die Zusammenhänge zu erklären?“, raunte sie in ihr Ohr.
    Mila erschauderte – obwohl sie gar nicht wusste, warum. Machte sich von Brigitte los, heftig den Kopf schüttelnd – sie wusste einfach gar nichts.
    Brigitte lächelte. Verständnisvoll. „Ist schon gut. Also ich würde dich schon gern

Weitere Kostenlose Bücher