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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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als ... hierher zu kommen. Er schien Brigitte wirklich zu vermissen.
    „So schnell kommt sie nicht zurück, falls Ihr das hofft“, stellte Mila gleich klar.
    „Das weiß ich. Aber erzähl mir mehr von deinen anderen Zeitreisenden.“
    Verdammt! Hatte Brigitte ihm womöglich von Frank erzählt? Rasch wollte sie Johann die Tür vor der Nase zuschlagen, sie selbst würde nämlich auf keinen Fall über ihn reden, nicht mit Johann.
     
    Der hatte jedoch schon seinen Fuß auf der Schwelle.
    Mila versuchte, den Türspalt klein zu halten.
    Prompt drückte Johann von außen – und gewann natürlich.
    „Hey, ich habe Euch nicht hereingebeten!“ Und dass sie nichts tun konnte, um ihn aufzuhalten, war einfach nur ärgerlich und beschämend und ...
    „Ich meine nicht, wie sie verschwunden sind, all das haben Brigitte und ich zu genüge durchgekaut. Ich möchte etwas über die Zukunft wissen.“ Sein Ton war reines Flehen, auch wenn er das unter Schroffheit zu verbergen bemühte. Brigitte ging ihm nahe – und ein schwacher, bedürftiger Junker ... hatte etwas Reizvolles, dem vermochte Mila sich nicht zu entziehen.
    „Meine Aufgaben oben auf der Burg lassen mir gerade freie Zeit. Und die möchte ich sinnvoll nutzen, verstehst du?“, bettelte er weiter. Um Ablenkung? Oder Trost. „Ich brauche dein Wissen. Über das Adelsgeschlecht meiner Väter. Von Brigitte konnte ich darüber nichts erfahren, sie war nur zu Besuch hier in der Gegend. Eigentlich kommt sie aus Munichen, zu weit weg von Tirol. Aber du musst doch auch Einheimische getroffen haben, von denen will ich hören.“
    Nun ja, es ging also nicht um Frank und die schmerzvolle Auseinandersetzung mit dem Flederfieber. Mila seufzte und nickte und wies auf den Tisch, sich anschließend selbst zu Johann setzend. Auch sie hatte nichts wirklich Besseres zu tun, wenn sie ehrlich war. Außerdem war die Gelegenheit günstig, dem verwöhnten und von sich eingenommenen Schnösel eine seiner Illusionen zu nehmen. „Brigitte hätte Euch all das sehr wohl erläutern können“, klärte sie ihn auf, ein wenig zu spitz wahrscheinlich. „Sie hat gewusst, was auf der ganzen Welt vor sich geht, jenseits der Weltmeere, sogar hinter Africa. Tirol war für sie keine halbe Tagesreise entfernt.“
    „Oh.“ Johann blinzelte. „Wie ...?“ Berappelte sich jedoch sofort und verlangte: „Erzähl mir mehr. Was weißt du alles über Brigittes Welt?“
    Es schien ihm wirklich um sie zu gehen.
    Mila zog die Unterlippe zwischen die Zähne und überlegte kurz. „Die Menschen werden anders reisen später“, begann sie dann. „Sie werden sich viel, viel schneller fortbewegen können. Es wird gut befestigte, breite Straßen geben und jede Menge neuartiger Fuhrwerke. Die jeder benutzen kann, wie er lustig ist. Und jeder wird genug Geld haben, in Gasthäusern einzukehren, sooft und solange er will. Alles wird ganz leicht sein.“
    Johann war ihr vollständig zugewandt und starrte sie gebannt an.
    „Es wird Gefährte geben, in denen viele Leute auf einmal sitzen können und miteinander fahren. Sogar Gebilde, die blitzschnell durch die Luft fliegen können wie Vögel, über die Alpen hinweg, bis hinauf in die Wolken oder“, was sie Steffen jedoch nicht geglaubt hatte, auch wenn er es hoch und heilig geschworen hatte, ohne mit der Wimper zu zucken, „bis zum Mond.“
    „Was? Zum ... Mond?“, stammelte Johann genauso argwöhnisch wie sie – ehe er die Augen verengte und gänzlich abwehrend den Kopf schüttelte. „Also solch ein Unsinn! Menschen fliegen nicht, und das werden sie nie. Du sollst mich nicht narren, hörst du?“
    Mila wiegte den Kopf, um sich daran zu hindern, reuevoll zu nicken.
    „Also jetzt im Ernst“, zupfte Johann sie am Ärmel. Er war nicht ärgerlich, seine Neugierde ungebrochen. „Erzähl weiter! Was weißt du noch?“
    Was wusste sie noch? Was vielleicht nicht ganz so unerhört klang wie Mondreisen?
    „Man wird Vorrichtungen erfinden, mit deren Hilfe man miteinander sprechen kann, selbst wenn man sich an verschiedenen Enden der Welt befindet“, fiel ihr die kleine Apparatur wieder ein, die Steffen Hendi genannt hatte. „Diese kleinen Kästen sind auf eine seltsame Weise miteinander verbunden, sodass eine menschliche Stimme von einem zum anderen springen kann.“ Schade, dass ihr das an sich recht unscheinbare kleine Ding bei Steffens Weggang nicht geblieben war, wenn sie Johann es jetzt herzeigen könnte  ..
    „Wirklich?“ Wiederum zögerte der einen

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