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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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durch den hinteren Eingang in die Höhle gekommen sein. Den allerdings gab es seit gestern nicht mehr und auch in siebenhundert Jahren würde er nicht wieder offen sein. Wohingegen dieser Fels dann ... Matthias legte seine Hände darauf, schob.
    Wie erwartet – nichts. Nun ja, dieser Brocken musste einige Tonnen wiegen. Um den zu bewegen, würden sie Hilfsmittel brauchen. Stangen, Hebel aus irgendeinem starken Material.
    Matthias musste sich nicht umsehen, um zu wissen, dass sie in der Höhle nichts dergleichen finden würden.
    „Hallo?“
    Sein Ruf war noch nicht ganz verhallt, als Johann schon missbilligend mit der Zunge schnalzte. „Wären meine Männer hier, wäre der Fels längst weggeschoben.“
    „Wie?“, war ihm entfahren, ehe er es hätte verhindern können. Aber verdammt, wie wurden im Mittelalter derartige Massen bewegt?
    „Seile, Stangen.“ Johann hob die Schultern. „Sie benutzen Holzstäbe, schieben kleine und immer größere Steine darunter, die sie immer weiter in den Fels treiben, bis der sich bewegt.“
    Jede Menge Männer mit ebenso vielen Seilen und Stangen, hätte Matthias wetten können. Wenn es etwas im Mittelalter reichlich zu geben schien, dann billige Arbeitskräfte, die mit vereinter Muskelkraft schier Unvorstellbares zu bewältigen in der Lage waren. „Das wird sich bis in meine Zeit hinein ganz entschieden geändert haben“, murmelte er, während er den Fels abtastete. Nach Brüchen, nach einer Schwachstelle, nach einem Wunder, das es ihnen ermöglichen würde, die Höhle endlich zu verlassen.
    Doch vorerst ... Einen tiefen Seufzer ausstoßend, ließ sich Matthias an dem Felsbrocken entlang auf den Boden gleiten.
    Vielleicht sollte er sich mal darüber Gedanken machen, wie er Johann überwältigen könnte, später, wenn sie hier heraus waren? Immerhin stand nicht zu erwarten, dass der ihm freundlich zunicken – und ihn dann seiner Wege ziehen lassen würde.
    Beinahe hätte er bitter aufgelacht. Nur mithilfe von Johanns Männern würden sie hier herauskommen. Aber dann wäre er chancenloser als jetzt. Es sei denn, er hätte eine Waffe.
    „Du hast noch immer meine Pistole.“ Wie beiläufig hatte er die Hand in Johanns Richtung ausgestreckt.
    Die der ebenso beiläufig ignorierte, stattdessen mit einer Selbstverständlichkeit die Taschenlampe ausknipste, als hätte er seiner Lebtag nichts anderes getan, als elektrische Geräte zu bedienen. Danach wandte er sich ein Stück seitwärts und ließ sich ebenfalls auf dem Boden nieder. „Wir sollten Battereen sparen.“
    Na, wenigstens die moderne Ausdrucksweise ließ noch Wünsche offen. Matthias wedelte mit der Hand. „Auch die Taschenlampe gehört mir. Her damit.“
    Sorgsam verstaute Johann sie neben der Pistole im Hosenbund.
    „Die Batterien der Taschenlampe werden nicht ewig halten“, erläuterte Matthias, „und mit der Pistole kannst du jetzt schon nichts mehr anfangen. Keine Munition.“
    „Munition?“ Johann hatte innegehalten und starrte Matthias an.
    „Naja, die Pistole ist ohne Munition wie ein – Bogen ohne Pfeil.“
    „Oh!“ Langsam wanderte Johanns Hand zum Hosenbund, holte die Leuchtpistole hervor. „Du meinst, sie knallt nicht mehr?“
    „Probier es doch aus.“
    Amüsiert beobachtete Matthias, wie der Junker die Pistole erst drehte und wendete, sie schließlich richtig in die Hand nahm, weit von sich hielt, den Finger um den Abzug krümmte ...
    Klack.
    Und nochmal. Klack.
    „Siehst du?“
    „Munition“, wiederholte Johann und spähte in den Lauf. „Muss die da rein?“
    „So in der Art.“ Matthias würde ihm gewiss nicht erklären, wie man sie nachlud. „Aber das kannst du dir sparen, du hast nämlich keine.“
    Ganz folgerichtig schweifte Johanns Blick zum Rucksack, der neben Matthias am Felsbrocken lehnte. „Hast du welche dabei?“
    Matthias hob in gespielter Entrüstung die Augenbrauen. „Wie stellst du dir das vor? Würde da ein Pfeil reinpassen oder eine Lanze? Der Schuss war doch noch viel größer. Wie sollte der in so einen kleinen Rucksack gehen?“
    Mit Wohlgefallen sah er, wie Johann in sich zusammensackte. Diese Logik hatte ihm eingeleuchtet. Was eine große Wirkung hatte, musste auch selbst groß sein.
    „Ist mir gar nicht aufgefallen, die Munition, die da drin war.“ Johann begutachtete die Pistole in der Hand. Dann hob er den Kopf, nachdenklich lagen seine Augen auf dem Rucksack. „Wie groß, sagtest du, ist sie?“
    Matthias machte eine vage Bewegung mit der Hand. In Richtung

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