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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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irgendwo Bewegung. Der Junker musste also schon auf den Beinen sein.
    Er knurrte nur unbestimmt.
    „Wenn es mir möglich wäre, würde ich es selbst tun“, mahnte Johann genervt. „Aber du bist es, der die Lampe hat. Also mach voran.“
    Jede Bewegung schmerzte Matthias, und so dauerte es, bis er sich in der undurchdringlichen Finsternis aufgerappelt und im Rucksack die Ersatzbatterien gefunden hatte. Dagegen schien es ihm nur noch eine halbe Ewigkeit, bis er die Taschenlampe ertastet hatte. Der Batteriewechsel an sich ging dann schnell.
    In der plötzlichen Helligkeit musste er die Augen zukneifen. Doch als er sich blinzelnd an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnte, erkannte er, dass es Johann kaum anders erging. Dass er darüber hinaus von der gestrigen Schlägerei inzwischen mehr als deutlich gezeichnet war. Im angeschwollenen, blutunterlaufenen Gesicht waren seine Augen nur mehr schmale Schlitze. Seine Nase dagegen ... Normalerweise hatte Johann alles andere als einen Zinken. Jetzt jedoch ... „Prachtvoll“, stieß Matthias aus. Und fühlte sich einen Moment hervorragend.
    Genau so lange, bis Johann sich abwandte, um weiterzuarbeiten. Er schob sich, soweit es ihm möglich war, durch die bereits freigelegte Öffnung, rumorte eine Weile dort herum, bis er samt einigen Felsbrocken zurückkam.
    Matthias eilte zu Hilfe – und bekam nun die Wut seiner geschundenen Muskulatur zu spüren, die sich mit Schmerzen wie Messerstichen dagegen wehrte, dermaßen belastet zu werden.
    Unhörbar, zumindest für den zur Hälfte im Schutt verborgenen Johann, stöhnte er auf und versuchte in der Folge, sich so muskelschonend wie möglich zu bewegen. Was angesichts der Tatsache, dass er mit zentnerschweren Gesteinsbrocken zu kämpfen hatte, schnell zum Witz mutierte. Schließlich konnte man sich nicht schinden und gleichzeitig schonen. Als ihm wärmer wurde, ließen die schrecklichen Muskelschmerzen schließlich nach, bis sie einen ignorierbaren Level erreicht hatten.
    Erst jetzt nahm er seinen übrigen Körper wahr, fühlte dumpfes Brummen im Kopf, wenn er sich bücken musste, seinen Hunger, Durst, das geschwollene Gesicht. Da Johann schon wieder in der Öffnung klemmte, konnte er es ungesehen betasten. Nichts wackelte, alles fühlte sich einigermaßen heil an. Solange es nicht die Fratzenausmaße von Johanns annahm, sollte es ihm recht sein.
    „Ich glaube, ich bin durch“, riss ihn dessen dumpfe Stimme in die Realität zurück. Johann ächzte und seine Beine verschwanden ebenfalls durch die Öffnung. „Gib mir mal das Licht, damit ich mich umsehen kann.“
    Was blieb ihm anderes übrig? Auf allen Vieren kroch Matthias an den Durchgang, reckte seine Taschenlampen-Hand hindurch, fühlte, wie ihm diese abgenommen wurde.
    Eine Sekunde, zwei, drei ... zwanzig. In Matthias wuchs die Gewissheit, dass Johann weg war, ihn hier drin zurückgelassen hatte. Oder, noch schlimmer, direkt hinter der Öffnung lauerte, die Pistole schlagbereit erhoben, um ihn ...
    „Du kannst kommen, hier geht es weiter.“
    Erleichterung, nichts als pure Erleichterung fühlte Matthias so sehr, dass er Mühe hatte, ein klein wenig Platz für Empörung zu finden. Nach einigen Augenblicken gelang es. „Leuchte erst nochmal hier rein, damit ich den Rucksack holen kann.“ Wie stellte sich Johann das denn vor? Dass er im Stockdunklen über die Gesteinsmassen zurück kroch?
    Es schien so, Johann schnaubte unwillig. Schob nichtsdestotrotz die Taschenlampe in die Höhle und leuchtete vage gen Höhlendecke.
    Das wankende Licht reichte gerade aus, dass Matthias ohne Knochenbrüche über die Schuttberge klettern konnte.
    Nur wenig später schob er den Rucksack durch die schmale Öffnung und sich sofort hinterher.
    Erst als er sich aufgerichtet hatte, konnte er dem weisenden Taschenlampenstrahl folgen: Der Durchgang war zwar nicht ganz schuttfrei, jedoch passierbar.
    Johann voraus, arbeiteten sie sich durch den Korridor zur vorderen Höhle, zwängten sich nacheinander durch die schmale Öffnung. Hier war nichts mehr eingestürzt. Lediglich Staub befand sich in der Luft und reflektierte zuweilen das Taschenlampenlicht.
    Es war düster hier, was daran lag, dass noch immer der Felsbrocken den Eingang blockierte. Wie eine Faust aufs Auge schien der dahin zu passen, ließ nur einen schmalen Kranz Lichtstrahlen einfallen, der jedoch die Höhle kaum zu erhellen vermochte. Draußen war also wirklich Tag. Matthias eilte darauf zu.
    Johann und welche Frau auch immer mussten

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