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Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Riss in der Gegenwart (Historischer Roman): 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Aufbruch.
    Adelinda schien ihn gar nicht zu bemerken. Kaum dass Mila geendet hatte, brach das Schluchzen, das sie bisher anscheinend nur mühsam unterdrückt hatte, aus ihr heraus. „Ich weiß einfach nicht, wo er sein kann. Dabei muss ich ihn finden, ich will nicht ohne ihn sein, das würde ich nicht ertragen. Kannst du mir helfen, ihn zu suchen, bitte, ich bitte dich ...“
    Unwillkürlich hatte Mila begütigend die Arme ausgestreckt, und Adelinda klammerte sich an ihr fest. Sie warf Heinrich einen hilflosen Blick zu. „Es tut mir leid, ich glaube ...“
    „Mila, Achtung“, schrie der plötzlich.
    Ehe sie mit der an ihr zerrenden Adelinda zu ihm herumwirbeln konnte, waren die Reiter da, von der anderen Seite, schneller, als man hatte schauen können.
    „Da ist sie, da ist Mila, sie müsst ihr fangen!“
    Verdammt! Instinktiv stieß Mila Adelinda von sich und flüchtete. Zu Heinrich, hinter sein Pferd, von da aus ...
    Doch es war bereits zu spät.
    „Sie ist es, schnappt sie, schnell!“ Oh nein, das war – Sentas Magd? Wieder in schrillem Wahn. „Sie ist es gewesen, sie allein, hört ihr denn nicht? Sie müsst ihr einsperren!“
    Mila spurtete los, in Richtung Wald – doch da war einer der Reiter schon direkt hinter ihr.
    Hilfe, sie musste weg, zwischen die Bäume, schneller!
    „BLEIB STEHEN!“, brüllte es über ihr, der Reiter machte einen Satz auf sie zu, die Hufe seines Pferdes hätten sie beinahe getroffen. Aber ein paar Schritte noch, wenn sie erst den Waldrand erreicht hätte ...
    Jemand brüllte. „Mischt euch nicht ein, sie ist meine Gefangene!“
    Was? Heinrich?
    Auch er ihr nachsetzend. Was sollte das, warum ließ er sie denn nicht laufen, was ...?
    Er packte sie.
    „NEIIN!“ Mila schlug um sich, zappelte, wand sich, trat mit aller Kraft – gegen den Mann, den sie für ihren Freund gehalten hatte.
    Dessen starke Arme sich nun umso unerbittlicher um sie schlossen. „Still“, zischte er.
    Mila kreischte. „Lass mich los, was soll das denn, lass mich laufen, was fällt di...!“
    „Sei still!“ Er nahm sie so fest in die Zange, dass sie ohnehin keinen Laut mehr herausgebracht hätte. „Nimm den Bogen runter, oder willst du mich auch erschießen?“, erhob er dann seine Stimme über das Geschrei, das gar nicht von Mila allein gekommen war.
    Erst jetzt, da Heinrich sie vor sich her zum Weg zurücktrieb, sah Mila den Pfeil, den der zweite Reiter auf sie gerichtet hatte – noch immer, er ließ den Bogen nicht sinken.
    „Die Junkfrau Helene will Mila lebend“, brüllte Heinrich. Zornig, mit aller Kraft, jedoch gedämpft, weil er Mila an sich presste. „Ich soll sie ihr lebend bringen, habt ihr verstanden? Und zwar ohne dass ihr mir dabei in die Quere kommt.“
    „Warum ist sie dann nicht gefesselt?“, wollte der Bogenschütze misstrauisch wissen.
    „Weil ich für meinen Teil auch mit einer ungefesselten Frau fertig werde – wenn nicht gerade irgendwelche Männer Chaos über uns bringen.“ Grob stieß Heinrich Mila zu seinem Pferd. „Aufsteigen, los!“ Damit war nun sie gemeint.
    Die sich sperren wollte, doch noch fliehen.
    Aber er stemmte sie mühelos hoch und warf sie regelrecht hinauf in den Sattel. Kletterte sofort hinterher, um sie oben zu halten.
    „Hier, nimm besser das Seil und binde sie“, warf der erste Reiter Heinrich eines zu. „Pass auf, dass sie dir nicht wieder davonläuft, inzwischen ist sie nämlich zur Mörderin geworden.“
    Was ...?
    Während Heinrich Mila so zwischen Armen und Körper einklemmte, dass er das Seil um ihre Handgelenke schlingen konnte, starrte Mila wie versteinert auf das menschenförmige Bündel, das, in eine Decke geschnürt, auf dem mitgeführten Karren lag.
    „Des Junkers Mutter höchstpersönlich.“ Der dritte Mann, der auf dem Kutschbock, deutete gleichgültig hinter sich. „Ich wurde von Graf Meinhard geschickt, sie zu retten, doch meine Heilkunst kam zu spät. Sie starb im Morgengrauen.“
    „Ich bin unschuldig“, schrie da die wahnsinnige Magd wieder los, ebenfalls gefesselt und offenbar festgezurrt neben dem Heilerkutscher, wie Mila erst jetzt bemerkte. „Mila war es, sie ist mit ihren dämonischen Kräutern und Wässern gekommen. Hat Senta die Finger und Zehen pechschwarz gezaubert – und auch ihr Herz, denn da hat sie sich hingefasst, als sie gestorben ist. Dafür wird Mila hängen!“
     

     
    „Licht an!“
    Matthias fühlte sich völlig zerschlagen, als er von Johanns Befehl erwachte. Seine tauben Sinne registrierten

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