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Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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flüsterte sie Mrs. Reid zu, die lautlos eingetreten war.
    »Sobald sie aufwacht, gib ihr was zu essen«, befahl die Haushälterin. »Morgen kommt die Schneiderin, um meiner Lady Maß für neue Kleider zu nehmen. Johnnie sagt, in diesem Brautkleid will er sie nicht mehr sehen. Deshalb hat er einen Reiter nach Kelso geschickt, um Madame Lamieur ins Haus zu bestellen.«
    »Natürlich braucht sie neue Sachen, wo ihr Bauch doch immer dicker wird«, bemerkte Helen fröhlich.
    »Und ein neues Brautkleid, hat er gesagt«, ergänzte Mrs. Reid, und die beiden Frauen lächelten sich zufrieden an.
    Natürlich war Elizabeth nicht gefragt worden.
    Am nächsten Morgen betrat Johnnie das Turmzimmer, als die Dienstboten gerade das Frühstückstablett hinausbrachten. An der Tür wandte sich Helen zu ihm. »Passen Sie bloß auf das Baby auf, Mylord …« »Was hast du ihr erzählt?« fragte er, sobald er mit Elizabeth allein war. »Daß ich wie ein zügelloser Wüstling über dich herfallen würde? Keine Bange, das habe ich nicht vor.« Lässig sank er in einen Sessel, nach einer erholsamen Nacht wieder Herr seiner selbst.
    Um ihre Nervosität zu verbergen, trat sie ans Fenster.
    »Hast du gut geschlafen?« erkundigte er sich liebenswürdig.
    »Wollen wir über das Wetter reden, so als wäre nichts geschehen, als hättest du mich nicht an meinem Hochzeitstag aus der Kirche entführt?«
    »Heirate doch mich!« schlug er mit sanfter Stimme vor.
    »Aber ich will keinen Mann, der monatelang nichts von sich hören ließ – der sich nur verpflichtet fühlt, mich zu heiraten, weil ich sein Kind erwarte. Ich bin nicht dein Eigentum.«
    »Tut mir leid, daß ich nicht geschrieben habe. Natürlich bist du nicht mein Eigentum. Und ich möchte dich auch nicht heiraten, weil ich es für meine Pflicht halte.«
    »Warum dann? Wie sehr liebst du mich? Hättest du mich auch aus der Kirche geholt, wenn ich nicht von dir schwanger wäre?«
    »Das eine läßt sich nicht vom anderen trennen, dieses Kind existiert nun mal, und du sollst nicht George Baldwin oder sonst jemanden heiraten, sondern mich.«
    »Welch eine überwältigende Liebeserklärung!«
    »Mit Liebesgeständnissen habe ich keine Erfahrung. Aber ich möchte dich heiraten, sobald wie möglich.«
    »Nicht einmal, wenn du der einzige Mann auf Erden wärst, würde ich mit dir vor den Traualtar treten.«
    Vorerst war jedes weitere Gespräch zwecklos, und er stand auf. »Um halb elf kommt Madame Lamieur zu dir, um Maß für deine neue Garderobe zu nehmen. Such bitte einen hübschen Stoff für dein Brautkleid aus.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann werde ich meine Wahl treffen.«
    Als die Schneiderin eintraf, kehrte er tatsächlich zurück, setzte sich und lächelte alle an – die Dienstmädchen, Madame Lamieur, Helen und insbesondere Elizabeth, die hilflos und wütend inmitten der geschäftigen Frauen stand, nur mit ihrem bebänderten Korsett und einem Hemd bekleidet.
    »Lady Graham braucht eine komplette Garderobe«, verkündete er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, eingerahmt von geschnitzten Apostelköpfen. »Vor allem Umstandskleider.«
    Während Elizabeth errötete und die Schneiderin krampfhaft schluckte, fügte er hinzu: »Vielleicht sollten wir zuerst einen Stoff für das Brautkleid wählen. Bevorzugst du eine bestimmte Farbe, meine Liebe?«
    »Schwarz!« zischte sie.
    »Mir würde weißer Brokat besser gefallen. Ich hoffe, Sie können das Brautkleid so schnell wie möglich anfertigen?« fragte er die Schneiderin, die stotternd zustimmte.
    Diesmal hat Ravensby sich selbst übertroffen, dachte sie. Eine widerstrebende Braut mit dreihundert Mann aus der Kirche von Hexham zu entführen und nach Goldiehouse zu bringen – einfach ungeheuerlich … An diesem Morgen hatte sich die Geschichte in Windeseile herumgesprochen. Aber er bezahlte gut, und warum sollte Madame Lamieur das bizarre Verhalten eines Aristokraten mißbilligen? »Schauen Sie doch, Mylord …«, bat sie und zeigte ihm ein paar Aquarelle, die Braut-und Umstandskleider darstellten.
    »Komm her, Elizabeth!« befahl er.
    »Oh, von hier aus kann ich alles sehen!«
    »Sei nicht kindisch.«
    Da sie ihm vor all den Frauen keine Szene machen wollte, ging sie gehorsam zum Tisch, auf dem die Skizzen lagen.
    Bald war die Wahl getroffen, und Johnnie wandte sich wieder an die Schneiderin. »Zeigen Sie uns jetzt Ihre Stoffe, Madame Lamieur. Kaschmir und Wolle für den Winter …«
    Erschrocken schnappte Elizabeth nach Luft, als

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