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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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faul war.
    Ziemlich faul sogar…
    Dafür sprach nicht zuletzt auch die Tatsache, dachte er, dass sie vom FBI verfolgt wurde. Das war zumindest ein sicheres Anzeichen dafür, dass sie etwas ausgefressen haben musste.
    Etwas Gewaltiges …
    Diese Erkenntnis war zwar sehr wichtig für Andy, gab aber dennoch nicht den Ausschlag daf ür, dass er nicht wieder zurückging.
    V ielmehr war dafür einzig und allein die Tatsache entscheidend, dass Claire von Anfang an ein mächtiges Geheimnis daraus gemacht hatte, was sie überhaupt in Plain Rock zu suchen hatte.
    Nicht nur daraus, dachte er, sondern schlichtweg aus allem, was ihn so brennend interessiert hatte. Über jede seiner Fragen hatte sie sofort das Tuch des Schweigens ausgebreitet. Sie hatte davon abgelenkt, wo sie nur konnte. Und anstatt etwas über ihre Motive preiszugeben, hatte sie sich seelenruhige seine Geschichte angehört. Hatte jedes seiner Worte förmlich aufgesogen, so als hinge davon verdammt viel ab.
    Gerade deswegen war Andy in diesem Augenblick auch umso glücklicher, ihr nicht die komplette Geschichte verraten zu haben. Teddys Schrei hatte ihn unterbrochen und dafür gesorgt, dass Claire keinen blassen Schimmer davon hatte, wie die Geschichte ausgegangen war.
    Seine Geschichte...
    Sie wusste nichts davon, was mit seiner Mutter geschehen war. Weder von der Verwandlung noch davon, dass er sie erschossen hatte, um seine eigene Haut zu retten.
    Doch selbst das war nicht das wirkliche Ende seiner Geschichte gewesen. Nein, dachte Andy, über das wirkliche Ende hatte er bis zu diesem Zeitpunkt kein einziges Wort verloren. Er hatte es selbst Teddy verschwiegen, obwohl es ein harter Kampf gewesen war, all diese Erlebnisse für sich zu behalten.
    Denn selbst nach dem Schuss, mit dem er seine Mutter niedergestreckt hatte, waren die Dinge nicht zum Stillstand gekommen.
    Vielmehr hatte das Übel erst richtig seinen Anfang genommen.
    Denn gleich darauf war etwas Entscheidendes passiert.
    Etwas, das dafür gesorgt hatte, dass er in Plain Rock geblieben war, obwohl ihm die Flucht vielleicht sogar gelungen wäre.
    Seine Mutter war …
     

55.
     
    Claire saß mitten auf der Straße.
    Einer der Agenten hatte eine Decke unter ihr ausgebreitet, um es ihr gemütlicher zu machen. Dennoch konnte sie die Wärme des vergangenen Tages an ihrem Hintern spüren, die der Asphalt immer noch ausstrahlte.
    So saß sie da und mit jedem Augenblick schwand ihre Zuversicht mehr. Sie hatte mehrmals versucht, an ihren Fesseln zu rütteln.
    Doch es war sinnlos gewesen:
    Einer der Agenten hatte ihr zwei Paar Handschellen angelegt – eines an jedem Arm. Kalter Stahl, der sich bei jeder Bewegung weiter in ihr Handgelenk bohrte und ihr die Haut zerriss.
    Anschließend hatten die Agenten eine Zeitlang darüber gemutmaßt, was sie mit ihr machen sollten. Während der eine gesagt hatte, dass es wohl besser wäre, sie vorläufig dem örtlichen Sheriff zu übergeben, hatte der andere darauf bestanden, sofort aus der Stadt zu verschwinden. Es war jener Agent, der das lächerliche Hawaiihemd trug, und er konnte es anscheinend kaum erwarten, endlich einen Abflug zu machen.
    Letztendlich hatten sie sich darauf geeinigt, dass es wohl das Beste wäre, wenn sie zunächst irgendwelche Vorgesetzten über ihren Erfolg informierten und erst danach die Stadt verließen.
    Deswegen hatten sie Claire an den Abschlepphaken ihres Wagens gekettet – weil im Wagen selbst eine Bullenhitze herrschte und der eine Agent daher Angst hatte, dass es irgendein Anwalt womöglich als Folter auffassen konnte, wenn sie eine schwangere Frau dieser Tortur aussetzen. In ihrer Aufregung über die Verhaftung war keiner von ihnen auf die ruhmreiche Idee gekommen, die gottverdammte Klimaanlage des Wagens einzuschalten. Stattdessen hatten sie sie gleich an Ort und Stelle an den Wagen gekettet, wie eine Sklavin an eine Galeere.
    Nicht nur Claire, sondern sie beide:
    Denn mit Teddy hatten sie am Heck des Wagens das Gleiche getan – mit dem einzigen Unterschied, dass sie sich aufgrund seines verletzten Armes nur mit einem Paar Handschellen begnügt hatten.
    So saßen Claire und Teddy da und warteten darauf, wa s als Nächstes mit ihnen passieren würde.
    Währenddessen hatten die beiden Agenten versucht, mit ihren Mobiltelefonen eine Verbindung zur Außenwelt herzustellen.
    Immer und immer wieder hatten sie versucht, irgendjemanden zu erreichen. Doch all ihre Mühen waren vergebens gewesen. Sämtliche Leitungen in der Stadt schienen tot

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