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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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umgebracht?“
    „Nein“, sagte der Unbekannte, „ich schätze, dass es die Kerle waren, die Ihnen seit dem Flughafen auf den Fersen sind.“
    „Die in dem schwarzen Geländewagen?“
    „Ja, genau die.“
    „Wer sind die?“
    „Ich schätze, es sind Jäger“, sagte der Unbekannte und ließ Claires Hand los. Ihre Finger, die inzwischen vollkommen taub geworden waren, began nen zur kribbeln, während langsam wieder Gefühl in sie zurückkehrte. Obwohl die Stimme des Unbekannten weder aufgebr acht, noch böse klang, wagte Claire es nicht, sich zu ihm umzudrehen.
    Der Gedanke an den eigenen T od, war zwar ein bisschen aus ihrem Verstand gewichen. Dennoch war er nicht ganz daraus verschwunden. Vielmehr wartete er an der Grenze zu ihrem Unterbewusstsein, wie ein Footballspieler am Spielfeldrand, der es kaum erwarten konnte, wieder zurück ins Spiel zu kommen.
    „Jäger?“, fragte Claire.
    „Ja“, sagte der Unbekannte, „Vampirjäger.“

27.
     
    Trotz der Schüsse, schien das Appartementhaus wie verlassen. Kein neugieriger Nachbar streckte seinen Kopf in den Hausflur, um zu sehen , was vor sich ging. Niemand war in den F luren, um herauszufinden, woher die Schüsse kamen. Vielmehr hatten sich sämtliche Bewohner in ihre Wohnungen verkrochen, wie verängstigte Mäuse in ihren Löchern . Nach Bishops Erfahrung folgten sie damit einem ungeschriebenen Gesetz der Großstädter , das besagte : Halt dich aus allem Ärger raus.
    Dennoch ließ er sich nicht von dieser Ruhe täuschen. Er wusste, dass inzwischen bestimmt mehrere Streifenwagen der New Yorker Polizei auf dem Weg zum Appartementhaus waren. Denn auch wenn niemand auf dem Gang zu sehen war, so vermutete Bishop dennoch, dass die Telefonleitungen der nächstgelegenen Polizeistation gerade glühten. Deswegen musste es schnell gehen, dachte er.
    Sehr schnell.
    Als er die Wohnungstüre erreichte, waren Morales und Jones bereits vor Ort , um die Wohnung der Frau zu stürmen. Sie waren durch den Hintereingang ins Haus gestürmt, so wie sie es zuvor vereinbart hatten . Morales hatte inzwischen eine taktische Sprengladung an der Türklinke an gebracht, um die Tür zu öffnen. Er und Jones standen zu beiden Seiten neben der Türe und hatten ihre Waffe im Anschlag.
    Bishop konnte die Anspannung beinahe riechen, unter der die Mä nner standen: Ihre Augen waren a ufgerissen, ihre Gesichtszüge starr. Sie hatten die Köpfe eingezogen und lauschten g espannt auf die gedämpften Geräusche, die aus der Wohnung drangen.
    Bishop wusste: Sie wartete n nur auf sein Kommando – bereit loszuschlagen und einen regelrechten Sturm zu entfachen, wenn es sein musste.
    Er betätigte den Sprechknopf seines Walkie-Talkies und sagte nur ein einziges Wort.

28.
     
    Whitman hatte die Granatpistole mit einer Blendgranate geladen und das Visier aufgeklappt. Anschließen d hatte er den Lauf der Waffe au f die Dachkante des Wagens geleg t. Das Abstützen erleichterte das Zielen und v erringerte zudem den Rückstoß. Dann nahm er das Zimmer der Wohnung im dritten Stock ins Visier, hinter dem die Schüsse erklungen waren. Er zog den Abzug so weit zurück, bis er den Druckpunkt der Waffe spürte.
    Dann wartete er.
    Keine Minute später erklang Bishops Stimme aus dem Walkie-Talkie:
    „Feuer .“
    Kaum war das Wort in seinem Ohr verklungen, zog Whitman den Abzug .
    Eine einzelne Granate schoss aus dem Lauf und erzeugte dabei das Geräusch eines Sektkorkens, der unter hohem Druck aus der Flasche sprang.
    PLOPP!
    Die Granate zog einen leuchtenden Schweif hinter sich her, wie eine Sternschnuppe. Keine Sekunde später donnerte sie mit voller Wucht durch das Fenster, auf das Whitman gezielt hatte. Glasscherbe n regneten hinein in die Wohnung und hinaus in die Nacht.

29.
     
    Das Fenster zu ihrer Linken zerprang in tausend Stücke. Claire zuckte instinktiv zusammen. Doch sie war zu langsam. Winzige Glassplitter bohrten sich ihr in die linke Körperhälfte und entfa chten einen brennenden Schmerz. Der plötzliche Schreck ließ sie für einen Augenblick sogar das Ding vergessen, das hinter ihr stand.
    Stattdessen galt ihre ganze Aufmerksamkeit, dem anderen Ding , das durch die Fensterscheibe gerauscht war. Das Adrenalin in ihrem Körper sch ien die Zeit zu verlangsamen . Obwohl alles nur Bruchteile von Sekunden dauerte, waren Claires Sinne scharf wie eine Rasierklinge.
    Aus den Augenwinkeln sah sie , wie ein Gegenstand durch das Fenster rauschte, an die gegenüberliegende Wand knall te und anschließend

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