Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)
zu Boden fiel. Er war schwarz , rund und kaum größer als ein Mobil telefon .
Kurz darauf hörte Claire ein Summen , das dem Inneren des unbekannten Dinges entsprang . Gleichzeitig konnte sie erkennen, wie ein gleißender Schimmer von ihm ausging und schlagartig anschwoll.
Noch während sie versuchte die Zusammenhänge zu verstehen, wurde sie von einem Lichtblitz eingehüllt, der so hell war, wie tausend Sonnen. Gleichzeitig erklang ein Donnergroll en, gefolgt von einer Druckwelle, die sie von den Beinen riss.
Der L ichtblitz war unermesslich und der Knall jenseits der Grenzen dessen, was für Claire bis dahin überhaupt vorstellbar gewesen war. Mit einem Schlag war sie blind und taub zugleich . Ihre ganze Wahrnehmung wurde innerhalb von Sekundenbruchteilen komplett ausgelöscht .
Noch während sie fiel, dachte sie, sie wäre tot.
TOT! Oh mein Gott, ich bin TOT!
Sie war ihrer wichtigsten Sinne beraubt . Das Einzige, was sie wahrnahm, war der brennende Schmerz in i hrer Seite und das wilde Pochen ihres Herzens .
Sie fiel zu Boden, schlug mit dem Kopf gegen die Wand und verlor jegliche Orientierung. Sie hatte den rost igen Geschmack von Blut im Mund und roch den typischen Gestank verbrannten Haars. Außerdem konnte sie spüren, wie ihr die Kleidung an der linken Seite warm am Körper klebte.
Blut, dachte sie, viel Blut.
Doch Claire gab nicht auf. Trotz ihrer Hilflosigkeit und der Panik, keimte in ihr die Gewissheit, dass sie doch noch am Leben war. Es war vor a llem der Schmerz, der sie wieder zurück in die Realität holte.
Tote spüren keinen Schmerz , Darling !
Claire reagierte schnell. Sofort huschten ihre Hände über den Schlafzimmerteppich . Keine Sekunde später ertastete sie den kalten Stahl der Waffe. Ihre Finger schlossen sich um Griff und Abzug. Dann begann sie in Richtung des Bettes zu kriechen, um sich darunter zu verstecken.
Sie wusste, dass es wahrscheinlich nichts bringen würde. Aber immerhin hätte sie unter dem Bett zumindest ein bisschen Orientierung. Denn wer auch immer ihr das angetan hatte, würde vermutlich nach ihr suchen. Und wenn er kam , und versuchte nach ihr zu greifen, würde sie einfach in seine Richtung schießen. Sie würde das restliche Magazin leeren und hoffen, dass derjenige nicht so resistent gegen Blei war, wie der unbekannte Eindringling von vorhin.
Sie wusste, dass noch fünf Patronen in der Waffe waren. Sie mussten re ichen, bis die Polizei eintraf...
Oder ich tot bin!
... dachte sie und kroch weiter. Es war ein Akt purer Verzweiflung, der sie in Richtung des Bettes trieb. Doch es half ihr nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Es war das Einzige, was sie tun konnte. Die Alternative war, sich kampflos ihrem Schicksal zu ergeben. Doch das kam für Claire nicht in Frage. Sie robbte weiter in Richtung des Bettes, so schnell ihre Schmerze n es zuließen.
Immer weiter, nur nicht stehen bleiben. Du schaffst es!
Gerade in dem Moment als sie die Bettkante ertastete , schlang sich von hinten ein Arm um ihre Brust und hob sie auf die Beine. Die unbändige Kraft, mit der das geschah, verschlug Claire den Atem.
Dann riss ihr jemand...
Oder ETWAS!
... die Waffe aus der Hand und nahm ihr jegliche Möglichkeit, sich zu wehren.
30.
Ein Durcheinander verschiedener Geräusche drang durch die Tür in den Flur: Das Klirren der Fensterscheibe, der dumpfe Knall der Granate, die gegen die Wand schlug und gleich darauf die Explosion. Bishop wartete einige Sekunden, dann gab er Morales de n Befehl, die Sprengladung scharfzumachen .
Morales und Jones schmiegten sich zu beiden Seiten der Tür an die Wand , um der Druckwelle zu entgehen . Bis hop stand einige Meter dahinter und war außerhalb der Gefahrenzone . Er schirmte lediglich seine Augen mit der flachen Hand ab, um verirrten Splittern und Querschlägern keine Chance zu geben, ihm das Auge nlicht zu nehmen. Dann gab er Morales das Kommando und dieser drückte auf den Auslöser der Sprengladung.
Die Explosion riss die Tür aus den Angeln und schleuderte sie quer durch den Raum. Sie knallte mit voller Wucht gegen die dahinterliegende Wand und zerbrach in mehrere Teile. Zeitgleich zerbarsten wegen der Druckwelle sämtliche Fenster i m Raum. Die Vorhänge wehten hinaus in den Nacht, zerfetzt und zerschlissen, wie die Segel eines Geisterschiffes.
Dann ging alles sehr schnell. Morales betrat die Wohnung und Jones folgte ihm. In Sekundenbruchteilen ließen sie die Läufe ihrer Waffen durch den Raum schweifen, bereit
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