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Fleisch und Blut

Fleisch und Blut

Titel: Fleisch und Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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gottverdammten roten Teppich aus - yeah, es war vor vier Jahren, Shayla war ein paar Monate zuvor geboren worden - im Oktober. Lauren muss es irgendwie rausbekommen haben, obwohl ich nicht weiß, wie. Weil sie ankam und sagte, sie wolle das Baby sehen, sie hätte Brittany noch nicht gesehen, und die wäre schon zwei, sie hätte ein Recht, ihre Schwestern zu sehen. Ein Recht. Sie hatte Geschenke für die Mädchen mitgebracht. Ich schätze, mich zu beschimpfen war ihr Weihnachtsgeschenk für mich.«
    Phil Harnsbergers Party hatte vor vier Jahren im November stattgefunden. Am nächsten Tag war Lauren in mein Büro gekommen und hatte davon gesprochen, dass ihr Vater wieder verheiratet war. Ihre Halbschwestern hatte sie nicht erwähnt, aber bald danach war sie vorbeigekommen, um sie kennen zu lernen.
    Teague ging um den Fernsehsessel herum, bis er davor stand, und setzte sich auf die Kante. Der Sessel schwankte ein wenig, und Teague brachte die Bewegung zum Stillstand, indem er die Füße fest aufsetzte. »Los, setzen Sie sich, wir haben keine Flöhe.«
    Wir ließen uns auf dem karierten Sofa nieder.
    »Vor vier Jahren«, sagte Milo. »Ist sie noch mal vorbeigekommen?«
    »Erst vor einem Jahr«, antwortete Teague. »Wieder an Weihnachten, genau dieselbe Nummer. Sie ist einfach mit Geschenken aufgetaucht. Wir waren gerade dabei, den Baum zu schmücken. Geschenke für die Kinder, nicht für mich und Patricia. Das hat sie unmissverständlich klar gemacht. Patricia hat ihr nie was getan, deshalb weiß ich nicht, was Lauren gegen sie hatte, aber sie hat sie nicht mal gegrüßt, hat einfach so getan, als existiere sie nicht. Sie hatte die Arme voll mit irgendwelchem Scheiß - Spielzeug, Süßigkeiten, alles Mögliche. Marschierte gleich an mir und Patricia vorbei auf die Mädchen zu. Ich hätte sie rausschmeißen können, aber zum Teufel, es war Weihnachten. Die Mädchen hatten keine Ahnung, wer sie war, aber sie liebten die Spielsachen und die Süßigkeiten. Patricia bot ihr ein Stück Torte an, aber sie sagte Nein, danke, ich ging mir ein Bier holen, und als ich zurückkam, war sie fort.«
    »Irgendwelche weiteren Besuche?«
    »Nein - warten Sie, doch. Noch einer, ein paar Monate später ... Ostern. Dieselbe Nummer, Spielzeug, Süßkram für die Kinder. Diese riesigen Schokoladenhäschen und ein paar Kleider aus einem teuren Laden in Beverly Hills - irgendein französischer Scheiß.«
    »Kein Kontakt mehr seit Ostern?«
    »Nee.« Teague machte ein finsteres Gesicht. »Beide Male waren die Kinder total überdreht; es hat Tage gedauert, bis wir sie wieder beruhigt hatten.« Sah zur Bestätigung zu mir herüber.
    Ich sagte: »Überstimulation.«
    Er zwinkerte mit seinem gesunden Auge. »Hey, das ist ein tolles Wort.«
    Milo fragte: »Hat sie während dieser drei Besuche überhaupt mit Ihnen geredet, Ihnen gesagt, was sie vorhatte?«
    »Nee, nur ein Leck-mich-Blick, wo sind die Kinder, marschiert direkt an mir vorbei, lässt die Geschenke fallen, byebye.«
    »Kein Wort über ihr Leben? Kein einziges Detail?«
    »Sie hat ein bisschen geprahlt«, sagte Teague.
    »Womit?«
    »Pläne fürs College. Dass sie Geld hat. Sie hatte teure Klamotten an, besonders beim letzten Mal - Ostern. Ein schickes Kostüm, schicke Schuhe. Ich hatte meine Theorie, wo sie das Geld herhatte, aber ich hab den Mund gehalten. Warum sollte ich davon anfangen?«
    »Was für eine Theorie, Sir?«
    »Das wissen Sie doch.«
    Milo zuckte mit den Schultern und machte ein unschuldiges Gesicht.
    Teague beäugte ihn skeptisch. »Sie müssen Bescheid wissen - das wilde Leben.«
    »Illegale Aktivitäten?«
    »Hurerei«, sagte Teague. »Deswegen ist sie vor ein paar Jahren in Schwierigkeiten geraten. Davon wissen Sie nichts, oder?«
    »Die Ermittlungen haben gerade erst begonnen.«
    »Nun, fangen Sie damit an, dass Sie Ihre eigenen gottverdammten Unterlagen überprüfen. Lauren ist wegen Prostitution festgenommen worden, als sie neunzehn war. In Reno, Nevada. Fand sich ohne einen Penny im Knast wieder und rief mich an, damit ich ihre Kaution stelle - lässt sich jahrelang nicht blicken, und dann ruft sie mich an. Dann zwei Jahre lang wieder keinen Ton bis zu dem Weihnachtsfest, und auf einmal ist sie eine große Nummer, und ich bin ein Arsch.«
    Ihre Verhaftung als eins von Gretchen Stengels Mädchen erwähnte er nicht. Der Name der Westside-Madame hatte für fette Schlagzeilen gesorgt, aber keins ihrer Callgirls war bloßgestellt worden. Und keiner ihrer Kunden.
    Milo

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