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Fleisch und Blut

Fleisch und Blut

Titel: Fleisch und Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Entschuldigen Sie die Störung, und es hat wohl auch keinen Zweck, bei Professor Dugger nachzuhaken.«
    »Professor - oh, Ben. Nein, ich bezweifle, dass er Ihnen weiterhelfen könnte.«
    »Wirklich schade«, sagte ich. »Wir sind eine Nachrichtenagentur mit Sitz in Kalifornien, und unsere Kunden sind immer auf der Suche nach hiesigen Autoritäten, die man zitieren könnte. Und da Professor Dugger von hier ist, hätte das großartig gepasst.«
    »Ich will nicht für Ben sprechen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er Erhellendes beisteuern könnte.«
    »Nun gut, dann eine andere Frage, Professor Lindquist: Machen Sie irgendwelche anderen Studien, die für unsere Kunden von Interesse sein könnten?«
    »Nein, tut mir Leid. Aber ich bin sicher, dass Sie keine Probleme haben werden, jemanden zu finden, der ein größeres Publikum zu schätzen weiß. Besonders in Kalifornien. Auf Wieder -«
    »Was ist mit Professor Dugger? Macht er vielleicht irgendwas, das interessant sein könnte?«
    »Sex beispielsweise? Wollen Sie darauf hinaus?«
    »Nun ja«, sagte ich, »Sie wissen, wie der Hase läuft.«
    »Das weiß ich allerdings. Was Ben Duggers neuere Arbeit betrifft, so habe ich keine Ahnung, welche Richtung er eingeschlagen hat. Es ist einige Zeit vergangen, seit wir zusammengearbeitet haben.«
    Ganz sachlich, keine Bitterkeit.
    »Vielleicht probier ich's mal bei ihm«, sagte ich. »Ich habe Adressen von ihm in Newport Beach und Brentwood.« Ich las sie vor. »Diese Firma, die er hat - Motivational Associates. Was ist das, eine Werbeagentur?«
    »Marktforschung.« Sie lachte erneut.
    »Ist irgendwas lustig, Professor Lindquist?«
    »Sie versuchen, irgendwie einen Bezug zur Sexualität herzustellen - wie jeder andere Journalist auch. Wenn Sie das von Ben Dugger bekommen wollen, wünsche ich Ihnen viel Glück.«
    »Wieso das, Professor?«
    »Das ist... alles, was ich zu sagen habe. Auf Wiederhören.«
    »Eine Art Macke?«, sagte Milo. »Klingt eher danach, als wäre er besonders prüde.«
    »Irgendetwas ist da im Busch«, sagte ich.
    »Sie hat nichts Unangenehmes angedeutet.«
    »Nein«, gab ich zu. »Sie war fröhlich. Als ob es sich um eine Art Insiderwitz handelte.«
    »Also ist der Typ vielleicht ein katholischer Priester oder so was.«
    »Das stand nicht in seiner Kurzbiografie.«
    Er schnaubte ins Telefon. Es war kurz vor zwölf. Er hatte zwei Stunden gebraucht, um mich zurückzurufen. Andrew Salander hatte bestätigt, dass Lauren einen Toshiba-Laptop gehabt hatte. Danach war Milo im Leichenschauhaus aufgehalten worden, wo er bei Laurens Obduktion zugesehen hatte. Der Gerichtsmediziner hatte keinen Beweis für ein Sexualverbrechen gefunden - keinen Hinweis auf kürzlich stattgefundenen Geschlechtsverkehr. Keine Krankheit, keine Operation, keine Narben, kein Drogenmissbrauch. Das vorläufige Ergebnis war, dass die erste in Laurens Hirnstamm eingedrungene Kugel - eine 9-mm - ihre lebenswichtigen Funktionen nahezu sofort unterbrochen hatte. Bis zu dieser Sekunde war sie eine gesunde junge Frau gewesen.
    »Also hat sie wahrscheinlich nicht gelitten«, sagte er. »Ich hab ihre Mom angerufen und ihr gesagt, dass sie definitiv nicht gelitten hat. Die Frau hört sich an, als hätte man sie ausgenommen und zum Trocknen aufgehängt... Also ist de Maartens ein hochnäsiger Armleuchter, und Dugger redet nicht gern über Sex.«
    »Dugger hat vielleicht auch Geld.« Ich gab ihm die Informationen, die daraufhindeuteten.
    »Wenn ich die Wahl hätte, würde ich sagen, setz den Holländer unter Druck, weil er nicht nett zu dir war. Wenn du Lust dazu hast, prima.«
    »Wenn ich an seiner Haustür auftauche, schlägt er sie mir vor der Nase zu. Ich hab ihm gesagt, vermutlich käme die Polizei bei ihm vorbei.«
    »Leere Versprechungen. Irgendwann komme ich vielleicht dazu. Bis jetzt keine Aufzeichnung darüber, dass ein Taxi oder eine Limousine jemanden in der Nähe von Laurens Apartment abgeholt hat. Ihr Börsenmakler in Seattle kennt sie nur als Stimme am Telefon. Sie hat ihn vor ein paar Jahren aus heiterem Himmel angerufen und gesagt, sie hätte Geld anzulegen. Was eine hübsche Verkehrung ist, weil es normalerweise die Vertreter sind, die anrufen, also erübrigt es sich, daraufhinzuweisen, dass er nichts dagegen hatte. Er sagte, Lauren hätte ihre Hausaufgaben hinsichtlich der Börse gemacht, sie hätte gewusst, was sie wollte, wäre aber bereit gewesen, sich Ratschläge anzuhören. Genereller Eindruck: klug. Er war überrascht zu

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