Flieh, so schnell es geht!
weg. Benzin reicht für eine ganze Weile, bis ich die Karre irgendwo abstelle. Aber es ist sinnlos.
Damit sind wir fertig, Bigeyes. Wir wissen beide, dass ich das nicht tun werde.
Also nach links. Was sein muss, muss sein. Bis zum Kreisverkehr und dann wird es spannend. Denn ich hab etwas, das wird dich aus den Schuhen hauen.
Du hast bestimmt gedacht, du kennst mich genau, stimmtâs?
Schüttel nicht den Kopf. Du dachtest es. Aber gleich wirst du staunen.
Die StraÃe hinunter, vorbei an der Schule, den Läden, am Ende links abbiegen. Siehst du den schmalen Weg da? Der führt hinaus aufs Land. Ein paar Meilen geht es durch Feld und Wald und dann gelangt man an einen kleinen Fluss.
Abgelegene Gegend.
Und da fahren wir jetzt hin.
Ja, ich weiÃ, meine Angst vorm Wasser. Ich gebe zu, da bin ich anfällig. Selbstverständlich nehme ich gern ein Bad in einer gemütlichen Hütte, weil ich da alles im Griff habe. Klar, ich dreh den Hahn auf und wieder zu. Aber mit einem Fluss ist es anders, vor allem wenn es ein groÃer ist wie der an den Docks. Mit einem See ist es genauso. Davon halte ich mich fern, vom Meer ganz zu schweigen.
Aber dieser Fluss hier macht mir keine Angst. Erstens ist er nicht tief, und zweitens fahren wir nicht drauf und wir gehen auch nicht rein. Jedenfalls nicht wirklich. Komm, ich zeige es dir.
Den Weg entlang, immer schön piano. Bloà keine Hast. Hier kann kaum etwas passieren, nur wenig Verkehr, deshalb hab ich ja die Gegend ausgesucht. Der Regen wird auch die eingefleischten Angler abschrecken.
Hoffentlich.
Einmal hatte ich es mit so einem Kerl in hohen Gummistiefeln zu tun. Blieb wie festgewachsen an seinem Platz. Ich musste stundenlang warten, bis er endlich abgeschoben ist. Deshalb komme ich gewöhnlich auch nur nachts hierher.
Ich brauche den Ort für mich allein.
Noch ein Stück weiter gehtâs. Die Karre ruckelt wieder, mag die niedrigen Gänge nicht. Wie schon gesagt, gewöhnlich komme ich nachts. Und selbstverständlich nicht im Auto. Ich klaue mir ein Fahrrad und fahre ein Stück, aber nie den ganzen Weg.
Siehst du den Zaunübertritt da vorn? Links, da wo die Mauer Risse hat. Gleich dahinter steht ein Weidenbaum und hinter der Mauer ist ein Gebüsch. Wir sind gleich da.
Hast du sie gefunden?
Gewöhnlich stelle ich das Fahrrad hinter der Mauer im Gebüsch ab und gehe den Rest des Weges zu FuÃ. Deshalb halten wir jetzt auch hier, stellen den Motor ab, steigen aus. Der Regen hat aufgehört, das passt.
Okay, Bigeyes, wir gehen jetzt zu FuÃ, und maul nicht.
Da steht ein Auto und da geht ein Junge den Weg entlang. Wer wollte da eine Verbindung sehen.
Los.
Weiter den Weg entlang, mäÃiges Tempo. Dunkler, zerrissener Himmel, Regenwolken, aber im Augenblick ist es trocken. Hoffentlich bleibt es eine Weile so. Lange brauchen wir nicht, aber ein trockenes Plätzchen wäre nicht schlecht.
Wir sind fast angekommen, da vorn macht der Weg eine Biegung, siehst du es, Bigeyes? Noch ein paar Schritte, dann hörst du den Fluss. Ein anheimelndes Geräusch, vor allem nachts, wenn Mond und Sterne am Himmel stehen und ringsum alles still ist. Ich komme nicht oft hierher, aber wenn, dann höre ich gern dem Rauschen des Flusses zu.
Das Rauschen nimmt dem Wasser seinen gröÃten Schrecken. Jetzt der Biegung nach rechts folgen und â¦Hörst du es?
Noch ein Stück.
Jetzt. Ein leises Plätschern. Gewöhnlich ist es lauter. Vielleicht dämpft die leichte Brise die Geräusche ein bisschen. Komm, weiter, und halt die Augen auf. Eigentlich sollten wir allein sein, aber schauen schadet nichts. Und denk daran.
Ich habe eine Ãberraschung für dich. Ich zeig dir was, da bist du baff.
Du wirst staunen.
Da ist der Fluss. Ein friedlicher Anblick, wenn man bedenkt, dass es scheià Wasser ist. Wir gehen bis zum Wegende, biegen rechts ab und dann am Ufer entlang. Immer hübsch wachsam.
Die Luft scheint rein zu sein, wie gewöhnlich. Trotzdem wäre ich lieber nachts hierhergekommen, aber den Luxus können wir uns heute nicht leisten. Es muss jetzt sein.
Gut, wir sind fast da. Siehst du die schmale Brücke dort? Eine zierliche Konstruktion, halb von Stechginster verdeckt. Nur für FuÃgänger. Sie verbindet den von rechts kommenden Weg mit dem Weg auf dem anderen Ufer.
Da hat der Angler gestanden, von dem die Rede war.
Und genau dahin gehen wir jetzt.
Aber genauso vorsichtig und genauso
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