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Flieh solange du kannst

Flieh solange du kannst

Titel: Flieh solange du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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erinnerten noch sehr an die eines Kleinkindes. Dallas hatte auch solche Hände gehabt.
    Damit hörten die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Jungen aber auch schon auf. Dennoch fühlte Preston sich schuldig, fast schon wie ein Verräter, weil er Max gern mochte. Man konnte ein Kind nicht einfach durch ein anderes ersetzen. Gleichzeitig wusste er natürlich, dass nichts gewonnen war, wenn er Emmas Sohn von sich wies. Dallas war fort. Daran konnte niemand mehr etwas ändern.
    Prestons Blick verdüsterte sich bei diesen Gedanken, aber er überwand sich und pikste Max in den Finger. Leider kam kein Blut hervor, offenbar hatte er nicht tief genug gestochen. Er drückte Max’ Fingerkuppe, aber es war nicht hell genug um zu erkennen, wo er die Nadel angesetzt hatte. Kurz darauf gab das Testgerät eine Fehlermeldung von sich, und er musste einen neuen Teststreifen einsetzen.
    Prestons zweiter Versuch gelang deutlich besser. Der Teststreifen saugte den Blutstropfen auf, den er Max abgenommen hatte und piepte, um anzuzeigen, dass die Probe groß genug war. Als nach einer Weile das Ergebnis auf dem Monitor erschien, musste Preston ihn ins Licht halten, das aus dem Badezimmer drang, um die Zahlen lesen zu können. Nur 46? Wie hatte das denn passieren können?
    Während er gleichzeitig versuchte, die Erinnerungen an den schrecklichen Vorfall im Schwimmbad zu verdrängen, sprang Preston auf und ging in die Küche, wo er eine Dose mit Pfirsichen und einen Löffel fand. Er ging zurück zum Bett des Jungen, konnte ihn aber nicht aufwecken.
    “Na, komm schon, Schlaufuchs, wach auf. Ich hab hier was für dich”, murmelte er, während er Max’ schlaffen Körper an sich presste.
    Max bewegt ein wenig den Kopf, aber ihm fehlte die Kraft, ihn anzuheben.
    Nervös sah Preston zu Emma. Seltsamerweise bewegte sie sich nicht. War es normal, dass ihr Sohn so schwer aufwachte oder war er in ein Koma oder etwas Ähnliches gefallen?
    “Max?”, flüsterte er ihm ins Ohr.
    Max antwortete nicht, nicht mal mit einer winzigen Bewegung seines Kopfes. Aber als Preston den Löffel an seine Lippen führte, öffnete er den Mund, kaute und schluckte.
    Gott sei Dank.
    Nachdem er die ganze Dose Pfirsiche aufgegessen hatte, rollte Max sich ohne ein Wort zu sagen auf die Seite, als wäre alles wieder in Ordnung. Aber Preston konnte noch immer nicht schlafen. Er fragte sich besorgt, ob er Max wohl genug gegeben hatte. Er rechnete und kam zu keinem befriedigenden Ergebnis. Wenn Emma ihrem Sohn eine Dose mit Pfirsichen gab, wenn sein Blutzuckerspiegel etwas zu niedrig war, wie viel musste Max dann bekommen, wenn er ganz offensichtlich sehr weit unten war. Die Dose kam Preston ziemlich klein vor.
    Er hätte Emma viel lieber weiterschlafen lassen, aber nachdem er sich eine halbe Stunde lang Sorgen gemacht hatte, entschied Preston, dass es besser wäre, sich mit ihr zu besprechen.
    Also kniete er sich neben ihr Bett und rüttelte sanft ihre Schulter. “Emma?”
    Ihre Augenlider zitterten kurz, dann schlug sie die Augen auf. Kaum erkannte sie ihn, richtete sie sich ruckartig auf und rief: “Oh, nein, Max! Hast du ihn getestet?”
    “Reg dich nicht auf”, flüsterte er. “Ich hab den Test gemacht, aber der Wert war ziemlich weit unten, nur 46.”
    “Hast du ihm was zu essen gegeben?” Sie wollte schon aus dem Bett steigen, aber er hielt sie zurück.
    “Selbstverständlich habe ich ihm etwas gegeben, eine ganze Dose mit Pfirsichen. Ich wollte dich nur fragen, ob das reicht.” Er merkte, dass seine rechte Hand auf ihrer Schulter lag. Besser wäre, er würde sie dort wegnehmen, aber ihre glatte zarte Haut fühlte sich einfach zu gut an. Also ließ er sie, wo sie war. Emmas Körperwärme schien sich über seinen Arm auf ihn auszubreiten, und mit ihr kam die Erinnerung an das zurück, was nur wenige Stunden vorher geschehen war.
    Er spürte, wie die Anspannung aus ihrem Körper wich. “Das müsste eigentlich reichen”, sagte sie.
    Preston ließ ihre Schulter los, als sie sich die Haare aus dem Gesicht strich.
    “In ein paar Stunden muss ich ihn wieder testen.”
    “Gut”, sagte er. “Dann stell ich den Wecker.” Ihre Blicke trafen sich und sie lächelte. Preston hätte sie jetzt gern geküsst, sie mit hinüber ins Wohnzimmer genommen, um mit ihr allein zu sein. Aber morgen war ihr letzter gemeinsamer Tag. Er wusste, dass er sie nicht bedrängen durfte. “Schlaf jetzt weiter”, sagte er.
    “Preston?”
    “Was ist?”
    “Was machst du in Iowa?”
    Er

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