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Flieh solange du kannst

Flieh solange du kannst

Titel: Flieh solange du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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du schaffst es!
    “Eins, zwei … drei!” Max klang entschlossener als je zuvor, aber immer hielt er im letzten Augenblick inne und starrte die Nadel an.
    “Was möchtest du zum Frühstück?”, fragte sie Preston.
    “Ein Omelette und etwas Kaffee.”
    Max nutzte die Gelegenheit, um sich abzulenken. “Kann ich heute ein Honigmüsli haben?”
    “Heute nicht”, antwortete sie. “Heute kannst du Eier und Schinken haben oder einen Haferbrei.”
    Er verzog das Gesicht.
    “Also, was möchtest du?”, fragte sie.
    Er ließ die Schultern hängen. “Dann eben Haferbrei.”
    “Ich könnte noch ein paar Erdbeeren dazubestellen.”
    “Erdbeeren mag ich”, sagte er wieder etwas versöhnlicher.
    Sie wählte die Nummer des Zimmerservice, gab ihre Bestellung durch und fügte noch Toast und Eier für sich hinzu. Nachdem sie aufgelegt hatte, sah sie, dass Max die Spritze jetzt hochhielt und argwöhnisch beäugte. “Da ist eine Luftblase drin”, sagte er.
    “Bestimmt nicht”, sagte Emma. “Ich habe das doch schon überprüft.”
    So traurig wie seine Stimme klang, geriet Emma schon in Versuchung, ihm ein weiteres Mal zuzugestehen, sich das Insulin in den Bauch zu spritzen, aber da stand Preston auf, durchquerte das Zimmer und setzte sich neben Max.
    “Hast du Angst, die Spritze könnte dir wehtun?”, fragte er.
    Max schaute die Spritze an und runzelte die Stirn. “Ich hab keine Angst, aber weh tut es trotzdem.”
    “Ist es schlimm?”
    Max zuckte mit den Schultern.
    “Wie wär’s, wenn wir einfach mal versuchen, es herauszufinden. Du könntest mir zum Beispiel eine Spritze in den Arm geben, dann ins Bein und dann in den Bauch, und ich sage dir dann, wo es am meisten wehgetan hat.”
    Max kniff die Augen zusammen. “Du willst, dass ich dir eine Spritze gebe?”
    “Warum nicht?”
    “Weil du kein Insulin verträgst, du Dummkopf.”
    “Können wir es nicht einfach mit einer leeren Spritze versuchen?”
    “Davon haben wir genug!” Max sprang vom Bett auf, um eine zu holen.
    Emma setzte sich Preston gegenüber aufs Bett. “Was soll das denn hier werden?”
    “Keine Sorge”, sagte Preston. “Wir haben alles im Griff.”
    Max kam zurück und gab Emma die gefüllte Spritze, in der anderen Hand hielt er eine leere. “Halt das mal”, sagte er, “damit ich Preston piksen kann.”
    Emma sah zu, wie Max die Nadel an Prestons Unterarm ansetzte und fragte sich, ob er wohl Angst hatte. Zumindest machte er keine Anstalten zu protestieren oder das Gesicht zu verziehen.
    “Bist du bereit?”, fragte Max.
    Preston nickte, und die Nadel drang in seine Haut ein. Max schien die Reaktion seines “Patienten” genau zu prüfen, aber der schüttelte nur leicht den Kopf: “Das ist doch nichts Besonderes. Willst du’s mal an meinem Bauch versuchen?”
    Max grinste, als Preston das T-Shirt hochkrempelte. Emma hingegen wusste nicht mehr, wohin mit ihren Gefühlen. Auf der einen Seite bewunderte sie Prestons wohlproportionierten Körper, auf der anderen seine selbstverständliche Art, mit dem Jungen in so einer schwierigen Situation umzugehen. So langsam wurde ihr klar, dass sie in ernsten Schwierigkeiten steckte. Sie hatte sich in diesen Mann verliebt. Obwohl sie ihn gerade mal eine Woche kannte, wollte sie bereits den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr, jedenfalls konnte sie kaum normal atmen, wenn sie ihn ansah.
    “Und wo willst du die Spritze ansetzen?”, fragte Preston.
    “Hier.” Es war nicht ganz leicht für Max, die Nadel in den muskulösen Bauch von Preston zu stechen. Ganz offensichtlich gab es da kein Fett, in das die Nadel gleiten konnte. Trotzdem beschwerte er sich nicht, als Max ihm seine zweite Spritze gab. “Hat’s wehgetan?”, fragte er dann.
    “Kein bisschen.”
    Aber bestimmt wird es mir sehr wehtun, wenn Preston uns verlässt, dachte Emma. Sie spürte, wie sich ihr Brustkorb zusammenzog. Was hatte sie bloß getan? Die Antwort darauf war leicht: zugelassen, dass er ihr Herz eroberte. Und sie hatte es gar nicht gleich gemerkt und war sich immer noch nicht im Klaren darüber, wann genau es passiert war. Vielleicht als er sie zum ersten Mal geküsst hatte, aber wegging, als Max aufwachte.
    “Okay, und jetzt kommt dein Bein dran”, sagte Max.
    Preston setzte sich so hin, dass es für Max leicht sein würde, die Innenseite seiner Schenkel zu erreichen. Max rief: “Und los!”
    Die Nadel drang ein. Preston verzog kaum das Gesicht.
    “Und? Wie war das?”, fragte

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